Das Symbolbild zeigt einen Arbeiter

Köln | Die monatliche Arbeitslosenstatistik für den Juli 2024 liegt vor. In Köln steigen die Arbeitslosenzahlen. Betroffen sind auch die unter 25-Jährigen, weil deren Ausbildungsverhältnisse enden. Ein Blick auf Köln, Düsseldorf und Deutschland.

Die Kölner Zahlen

Die Unterbeschäftigung in Köln lag bei 67.958 Menschen im Juli 2024. Hier sind alle Arbeitslosen und die Menschen, die sich aktuell in einer Fördermaßnahme der Agentur für Arbeit befinden erfasst. Dies sind 563 Menschen mehr als noch im Juni 2024. Die aktuelle Unterbeschäftigungsquote liegt bei 10,8 Prozent. 3.906 Menschen verloren im Juli 2024 ihren Job in Köln. 28,2 Prozent mehr Menschen als im Vormonat. 2.878 Menschen fanden in Köln wieder eine neue Beschäftigung. Die Arbeitgeber meldeten im Juli 1.522 neue offene Arbeitsstellen in Köln. Aktuell sind in Köln 6.688 Stellen unbesetzt, die der Agentur für Arbeit gemeldet sind.

„Im Juli steigt die Zahl der Arbeitslosen in Köln saisontypisch und zudem etwas stärker als in den letzten zwei Jahren. Zuwächse gibt es vor allem bei den Jüngeren unter 25 Jahren. Das ist auf das Ende vieler Ausbildungsverhältnisse zurückzuführen und der Tatsache geschuldet, dass einige ehemalige Azubis nicht vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Aus Erfahrung wissen wir, dass gerade diese jungen, frisch ausgebildeten Fachkräfte nach der Sommerpause schnell eine Anschlussperspektive finden“, kommentiert Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die aktuellen Zahlen in einem schriftlichen Statement.

Das Jobcenter betreute im Juli 2024 arbeitssuchende Ukrainerinnen und Ukrainer. In Köln sind 5.516 Geflüchtete als arbeitssuchend gemeldet. Dies seien 32 weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Juli 2.529 Personen, 82 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote in Köln lag im Juli 2024 bei 9 Prozent.

Die Zahlen aus der Landeshauptstadt

28.203 Arbeitslose waren im Juli 2024 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf und im Jobcenter registriert. Das sind 874 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten im Juli 1.230 neue Arbeitsstellen. Das waren 169 oder 15,9 Prozent mehr als ein Monat zuvor. Die Anzahl der freien Arbeitsstellen im Bestand stieg im Vergleich zum Juni um 86 auf 5.637. Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2024 in Düsseldorf bei 7,9 Prozent.

Schwache Wirtschaftsentwicklung belastet den deutschen Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni 2024 um 192.000 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat nahm sie um 0,2 Prozent auf 2.809 Millionen Arbeitssuchende zu, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit.

Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 18.000 zu. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Juni auf 3,4 Prozent.

„Die schwache Wirtschaftsentwicklung belastet den Arbeitsmarkt. Zu Beginn der Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung stärker gestiegen als üblich“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Terzenbach, in Nürnberg.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1.000 gestiegen. Sie lag im Juli 2024 bei 3.583.000, 139.000 mehr als vor einem Jahr. Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli für 58.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, ein gutes Drittel mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Mai 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 211.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 226.000 im April und 213.000 im März. Im Juli waren 703.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 69.000 weniger als vor einem Jahr.

903.000 Personen erhielten im Juli 2024 Arbeitslosengeld, 105.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten lag im Juli bei 4.021.000. Gegenüber Juli 2023 war dies ein Anstieg um 75.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Erwerbstätigkeit im Juni leicht gestiegen

Im Juni 2024 waren rund 46,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch nach vorläufigen Berechnungen mitteilte, stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 8.000 Personen. Im Mai 2024 war die Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vormonat um 21.000 Personen und damit etwas stärker angestiegen.

Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im Juni 2024 gegenüber Mai 2024 um 55.000 Personen (+0,1 Prozent) zu. Der Anstieg fiel damit geringfügig schwächer aus als im Juni-Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (+63.000 Personen).

Gegenüber Juni 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Juni 2024 um 0,4 Prozent (+178.000 Personen). Die monatlichen Vorjahresveränderungsraten hatten von Februar bis Mai 2024 ebenfalls bei +0,4 Prozent gelegen. Der langfristige Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt im Vorjahresvergleich hielt somit im Juni 2024 unvermindert an.

Im Durchschnitt gab es im 2. Quartal 2024 nach vorläufigen Berechnungen rund 46,1 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept). Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen damit saisonbereinigt um 54.000 oder 0,1 Prozent. Ausführliche Ergebnisse zum 2. Quartal 2024 erscheinen am 16. August 2024.

Im Juni 2024 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,52 Millionen Personen erwerbslos. Das waren 194.000 Personen oder 14,6 Prozent mehr als im Juni 2023. Die Erwerbslosenquote stieg auf 3,4 Prozent (Juni 2023: 3,0 Prozent).

Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl im Juni 2024 bei 1,50 Millionen Personen und damit leicht über dem Vormonat Mai 2024 (+2.000 Personen; +0,1 Prozent). Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,4 Prozent, so Destatis.

Mit Material von dts nachrichtenagentur