Es ist der Klassiker auf der Kölner Galopprennbahn, das „Mehl Mülhens-Rennen – German 2000 Guineas“. Das zweite Gruppe Rennen an diesem Tag. Zuvor startete das „Karin Baronin von Ullmann – Schwarzgold-Rennen“. Ein Gruppe III Stutenrennen der Kategorie A. Gewonnen hat „Prakasa“ aus dem Gestüt Park Wiedingen. Die Stute wird trainiert von Waldemar Hickst. Siegerjockey in Köln war Eddie Pedroza, einer der besten Jockeys in Deutschland derzeit.

Beim „Mehl Mülhens-Rennen“ hatte Pedroza dann nicht so viel Glück, obwohl er „Russian Tango“ aus dem Stall Darboven ritt. Und „Russian Tango“ der von Alexander Wöhler trainiert wird, ging zumindest von der Quote als Favorit ins Rennen. 27:10 stand die Quote wenige Minuten vor dem Start. Der aber misslang  „Russian Tango“. Nachdem er zunächst gut vom Start wegkam, fiel „Russian Tango“ nach etwa 40 Metern schnell mehrere Längen zurück, konnte sich aber wieder an die Spitze heranarbeiten und musste sich am Ende den dritten Platz mit „Noble Alpha“ teilen. Die Spitze lag erdenklich eng zusammen. Zweiter wurde „Kite Hunter“ aus dem Stall Steigenberger, trainiert von Mario Hofer. Adrie de Vries saß im Sattel von „Kite Hunter“. Acht Starter gingen in Köln ins Rennen, ein stark international geprägtes Feld. Alleine vier Pferde aus Irland und eines aus Frankreich standen auf der Kölner Bahn. Der Sieg zahlte 30:10. Der Boden mit 4,3 gut an diesem Sonnentag. Die Rennbahn war an diesem Pfingstmontag mehr als gut besucht und auch die Hüte der Damen waren nicht von schlechten Eltern. Auch viele Promis hatten den Weg nach Weidenpesch gefunden. So war etwa Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss unter den Gästen. Auch Dipl.-Ing. Albrecht Woeste, der lange Jahre den Vorsitz des Henkel-Gesellschafterausschusses inne hatte besucht die Kölner Rennbahn, samt Gattin.

Sein noch junger Trainer Mahmood Al Zarooni, der erst Ende letzten Jahres einen Teil des Elitestalles des Sheikhs übernommen hatte, feierte mit dem Erfolg des Dreijährigen in der Gruppe-II-Prüfung einen glänzenden Auftakt im deutschen Turf, da Frozen Power zugleich sein überhaupt erster Starter auf einer deutschen Bahn war.

Die 100.000 Euro Siegprämie werden in diesen Tagen wieder einmal nach England überwiesen. Was übrigens in den letzten Jahren schon häufiger der Fall gewesen war. Genau vor 10 Jahren hatte auch Sheikh Mohammed den Klassiker, der seit 1986 an Maria Mehl-Mülhens, eine der großen Frauengestalten im deutschen  Galopprennsport erinnert, schon mit dem Hengst Pacino gewonnen. Am Ende eines bilderbuchmäßigen Mehl-Mülhens-Tags gab es nicht zuletzt sehr zufriedene Mienen bei allen Offiziellen des domstädtischen Turfs. Besuch und Wettumsatz stimmten, und vor allem hatten sich zu guter Letzt auch die zeitweilig drohenden Gewitterwolken schnell wieder verzogen. Am 1. Juni hofft man natürlich auf ähnliches Wetterglück. An diesem Dienstagabend und für Kölner Verhältnisse ungewöhnlichen Veranstaltungstag wird im Weidenpescher Park nämlich das an sich zum Baden-Badener Jahresprogramm zählende Festa-Rennen gelaufen. Auf der Bahn in Iffezheim ist das obligatorische Frühjahrs-Meeting bekanntlich schon vor einigen Wochen abgesagt worden. Wenn alles nach Plan verläuft, beginnt die Baden-Badener Saison 2010 jedoch  im Sommer mit der „Großen Woche“.

[ag]