Der zukünftige Intendant der Kölner Oper Uwe Eric Laufenberg hat an seiner neuen Wirkungsstätte fast dem gesamten künstlerischen Personal die Nichtverlängerung ihres Engagements ausgesprochen. Der für das künstlerische Personal geltende Tarifvertrag NV Bühne kennt nur befristete Arbeitsverträge. Deshalb ist es bei einem Wechsel des Intendanten einfach, komplette Ensembles nach Vertragsablauf nicht mehr weiter zu beschäftigen. Martin Nees (Gewerkschaftssekretär von ver.di): „Dieser Tarifvertrag wurde nicht von ver.di abgeschlossen. Wir bieten allen Künstlerinnen und Künstler und ihren Interessensvertretungen an, zusammen mit ver.di für bessere Arbeitsbedingungen an Theatern und Bühnen zu kämpfen, damit so etwas nicht mehr möglich ist!“ Ein neuer Intendant soll durchaus die Möglichkeit haben, seine künstlerischen Ziele umzusetzen. Dazu ist aber kein kompletter Wechsel des Ensembles notwendig. Professionelle Künstlerinnen und Künstler können sich auf wechselnde Rollen und Stilformen einstellen. Gerade jetzt, wo das Haus kurz vor der Sanierung steht, ist es unverantwortlich, gewachsene Strukturen zu zerschlagen. Das kann nicht im Sinne der Kölner Oper sein. Dieser Personalaustausch hat auch wirtschaftliche Auswirkungen und belastet unnötig den knappen Etat der Bühnen der Stadt Köln. Deshalb sind unbegrenzten Entlassungsvorhaben der Intendanten für die Zukunft Grenzen zu setzen.

[cs; ver.di]