Aufmerksame Bankkunden erkennen manipulierte Geldautomaten
Mehrere Bankkunden haben am Wochenende bislang unbekannte, raffinierte Betrüger bei Ausspähungsversuchen an Geldautomaten "leer ausgehen lassen." Mit einer neuartigen Generation von Aufsatzgeräten hatten die Täter versucht, die Geheimdaten von den EC-Karten der Bankkunden auszulesen.

Am Samstagnachmittag (21. März) hatte ein Kölnbesucher (44) am Geldautomaten einer Bank am Kaiser-Wilhelm-Ring gegen 16.10 Uhr Geld abgehoben. Unmittelbar danach bemerkte der erstaunte Kunde unterhalb des grünen Karteneinzugs ein feines Kabel. Dieses verschwand unter einer Blende, die mit einem Reklameaufkleber des Kreditinstituts getarnt war. Der 44-Jährige ließ sich jedoch nicht täuschen und riss kurzerhand die Blende ab. Als er die darunter verbaute kleine Speichereinheit bemerkte, ließ der Bankkunde umgehend seine Karte sperren und alarmierte die Polizei. Die eintreffenden Beamten stellten darüber hinaus fest, dass die Täter zur Ausspähung der PIN-Nummern eine sehr flache, graue Leiste über dem Tastenfeld angebracht hatten. In dieser Leiste eingebaut fand sich die zugehörige Minikamera. Das Speichermodul und die Kameraleiste wurden sichergestellt. Kurz darauf machte ein Kölner (18) eine ähnliche Entdeckung in einer Post-Filiale an der Richard-Wagner-Straße. Beim Versuch, Geld abzuheben, war dem 18-Jährigen ein kleines, abgebrochenes Plastikteil am dortigen Karteneinzug aufgefallen. "Gestern war dieses Bauteil noch unbeschädigt", so der aufmerksame Bankkunde gegenüber den eingesetzten Polizisten. Auch hier hatten die Täter unterhalb des Einzugsschlitzes ein Speichermodul unter einer Plastikblende eingebaut. Zusammen mit der über dem Monitor aufgebrachten Kameraleiste wurde auch dieser Chip sichergestellt.

Mit der älteren, hinreichend bekannten Tatvariante des Vorsatzgerätes auf dem Karteneinzug hatten unbekannte Betrüger zudem versucht, in der Breite Straße Bankdaten auszuspähen. An dem in einem Kaufhaus installierten Geldautomaten wollte gegen 09.45 Uhr ein 47-Jähriger Geld abheben. Da der Kunde genau an diesem Automaten regelmäßig Abhebungen tätigt, fielen ihm prompt Veränderungen am Karteneinzug auf. Auch die oben angeklebte graue Kameraleiste blieb dem zu Recht Misstrauischen nicht verborgen. Auch hier wurde das manipulierte Kartenlesegerät sowie die Minikamera sichergestellt. Nach früheren "Skimming"-Variationen, – dem Ausspähen sensibler Bankdaten von EC- und Kreditkarten – wie z.B. Vorsatzgeräten am Karteneinzug oder auch dem Türöffner, handelt es sich bei den beiden erstgenannten Fällen um eine in Köln bislang noch nicht bekanntgewordene Masche. Die Installation des Mikrochips seitens der Täter ist hier lediglich an der Verkabelung auf der Unterseite des Karteneinzuges erkennbar. Wäre es den Tätern gelungen, die sensiblen Daten der berechtigten Automatenbenutzer auszuspähen, dann hätten sie ohne Weiteres Kartenduplikate herstellen können. Die Polizei rät deshalb, nach Möglichkeit immer den gleichen Automaten zur Geldabhebung zu nutzen, um so – wie in den vorliegenden Fällen – Veränderungen eher zu erkennen. Geben Sie Ihre PIN-Nummer immer nur verdeckt ein. Prüfen Sie immer den festen Sitz des Karteneinzuges und achten Sie auf freiliegende Käbelchen. Alarmieren Sie beim geringsten Verdacht einer Manipulation die Polizei.

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Räuberduo flüchtig
Zwei Räuber haben am Sonntagabend (22. März) mittels Schlägen und Tritten versucht, an das Geld und Handy eines 22-jährigen Kölners zu gelangen. Um 19:40 Uhr war der Fußgänger auf dem Stammheimer Ring im gleichnamigen Stadtteil unterwegs, als ihn plötzlich in Höhe des Friedhofs ein junger Mann fragte, ob er Wertsachen dabei habe. Nachdem der Kölner dies verneinte, trat ihm ein Komplize in den Rücken. Anschließend wurde ihm die Brille aus dem Gesicht geschlagen. Erst als sich Passanten dem Geschehen näherten, flüchteten die beiden Räuber ohne Beute in unbekannte Richtung.

Personenbeschreibung:
1. Täter
– ca. 18 Jahre – 180 cm groß – sportliche schmale Statur – vermutlich deutsch – dunkles Oberteil – dunkle Jeans – weiße Turnschuhe – sprach akzentfreies Deutsch

2. Täter
– ca. 18 Jahre – dunkel gekleidet

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 14 unter Tel: 0221 / 229-0 entgegen

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Wochenende zog Vielzahl von Sachbeschädigungen nach sich
Annähernd drei Dutzend Sachbeschädigungen hat die Polizei alleine am letzten Wochenende zur Anzeige bringen müssen. In einigen Fällen wurden die Täter beobachtet und festgenommen. Wieder andere Verursacher konnten unerkannt entkommen. Bereits am Freitagabend (20.03.09) haben gleich sieben Jugendliche ihren "Frust" an verschiedenen Fahrzeugen in Köln-Müngersdorf ausgelassen. Ein Zeuge hatte der Polizei gegen 19.10 Uhr gemeldet, dass er wenige Minuten zuvor mehrere junge Männer auf der Vitalisstraße gesehen habe, die gegen geparkte Autos getreten hätten. Die Beamten trafen nicht nur sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 14 und 23 Jahren an, sondern zählten auch dieselbe Anzahl an beschädigten Fahrzeugen. Am selben Abend hat ein Unbekannter gegen 22.45 Uhr in der Innenstadt die Glasscheibe einer Hauseingangstür auf dem Heumarkt scheinbar grundlos kaputt getreten. Ein Zeuge hörte das Klirren und sah kurz darauf einen Mann, der dunkle Haare mit blonden Strähnchen hatte und mit einer weißen Jacke bekleidet war, in der Dunkelheit verschwinden.

In der Nacht zum Samstag (21.03.09) war ein 27-Jähriger in Köln-Deutz einer Diskothek verwiesen worden. Darüber war der alkoholisierte Mann so außer sich, dass er gegen 01.45 Uhr sechs Fahrzeuge mit Tritten traktierte. Dabei wurden vier Wagen durch tiefe Kratzer und Dellen beschädigt. Zwei weitere Fahrzeuge überstanden die Attacke ohne augenscheinliche Beschädigungen. Völlig die Kontrolle über sich verloren hatte am Samstagabend (21.03.08) ein 47-Jähriger, der gegen 18.10 Uhr auf der Hohe Straße mit einem Messer die Reifen eines Wagens zerstach und anschließend den Lack verschiedener Kraftwagen zerkratzte. Seine Flucht, die der Kölner auf einem Fahrrad angetreten hatte, endete kurze Zeit später mit seiner Festnahme. Am Sonntag (22.03.09) haben mehrere Täter im Verlauf der Frankfurter Straße diverse Wagen beschädigt und die Außenspiegel abgetreten. Es wurden in sieben Fällen Strafverfahren gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung eingeleitet.

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[nh; Quelle/Foto: ots]