Bei frühlingshafter Atmosphäre konnte man am vergangenen Sonntag in Longerich einen Zug bestaunen, der fast schon dem Rosenmontagszug Konkurrenz machen könnte. 55 Gruppen mit 19 Festwagen und 28 Bagagewagen liefen mit und reichlich Kamelle flogen durch die Luft. Schon seit 1948 gibt es den Longericher Umzug. Doch so viele wie in diesem Jahr gingen noch nie mit. „Dieses Jahr haben wir die 1.000-Marke geknackt“, freute sich Zugleiter Adi Paffendorf, der schon ist seit elf Jahren im Amt ist. Dieses Jahr wurde er für seine Arbeit mit dem Verdienstorden des Kölner Festkomitees in Silber ausgezeichnet. „Das bekommt noch lange nicht jeder“, so Paffendorf ein bisschen stolz.


Foto: Die "Seebeger Siedlergemeinschaft" stellte mit 60 jecken Blumenwiesen die größte Fußgruppe des Zuges


Foto: Passend zum neuen Namen der bisherigen "Katholischen Schule Longericher Hauptstraße" gingen Schüler, Lehrer und Eltern als Sternsinger


Die größte Fußgruppe im Zug stellten die „Seeberger Siedlergemeinschaft“ von 2004. 60 Leute waren dabei, die Gruppe setzt sich zusammen aus Familien und ihren Freundeskreisen. Die Kostüme, die wie eine bunte Blumenwiese aussahen, hatten sie alle "mit viel Liebe", so Margit Lisabeths aus Seeberg selber gemacht. Im Zug ging auch die Gruppe „Lino-Club“ von dem sozialen Zentrum mit. Bei dem Jugendclub können sich Kinder und Jugendliche treffen und etwas zusammen unternehmen. Der Club existiert schon über 40 Jahre. Die Kostüme haben die Kinder selbst gestaltet. Dabei ist das jüngste Mitglied erst zweieinhalb Jahre alt. Auch die "Katholische Schule Longericher Hauptstraße“ war mit ihrer Karnevals-AG dabei. Etwa 70 jecke Kinder, Eltern und Lehrer waren in diesem Jahr als Sterne unterwegs. Die Kostümierung war kein Zufall: die Schule soll nämlich in Zukunft „Sternsinger-Schule“ heißen. „Wir haben Kontakte zu den Sternsingern und auch dieses Jahr die Eröffnungsveranstaltung der Sternsinger mitgemacht“, erklärt Schulleiterin Regina Merkl das Anliegen. „Mit den Sternsingern können sich die Kinder identifizieren, das ist die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder“. Die Kostüme wurden nach der Schule in der AG selbst gebastelt. „Mir ist besonders wichtig, dass es nichts kostet und so alle mitgehen können“, so Merkl.

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