Das teilte das schwedische Nobelpreiskomitee in Stockholm mit. Sie habe "mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit" gezeichnet, erklärte das Komitee. Die Auszeichnung ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen dotiert, was umgerechnet knapp einer Million Euro entspricht. Seit der Übersetzung ihrer Bücher in den 90er Jahren in mehr als 20 Sprachen gehört die Schriftstellerin zu den wichtigsten Autoren in der internationalen Literatur. Die Deutsch-Rumänin wurde bereits mehrfach für ihre Werke ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem den Kleist-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Würth-Preis für Europäische Literatur und 2006 den Walter-Hasenclever-Literaturpreis. Seit 1995 gehört sie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung an.

Aktualisiert 22:15 Uhr
Merkel und Köhler gratulieren Nobelpreisträgerin Herta Müller
Für ihre Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis ist die rumänisch-deutsche Schriftstellerin Herta Müller auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie von Bundespräsident Horst Köhler beglückwünscht worden. "Herta Müller gehört zu den Schriftstellerinnen, die diese Auszeichnung mehr als verdient haben", schreibe sie doch "hervorragende Literatur, gespeist aus einer Lebenserfahrung, die von Diktatur, Unterdrückung, von Ängsten, aber auch von unglaublichem Mut spricht", so Bundeskanzlerin Merkel. "Gerade jetzt, 20 Jahre nach dem Mauerfall, ist es ein wunderbares Signal, dass so hochwertige Literatur und diese Lebenserfahrung mit dem Literaturnobelpreis gewürdigt werden." Auch Bundespräsident Köhler erinnerte in seinem Glückwunschschreiben an das besondere Datum von Müllers Auszeichnung. Die Ehrung der Schriftstellerin in dem Jahr, in dem an das Ende der Diktaturen in Osteuropa vor zwanzig Jahren erinnert werde, sei eine besonders glückliche Fügung. Müllers Kampf gegen das Vergessen und für den hohen Wert der Freiheit sei beachtenswert, so Köhler weiter. Die Preisträgerin selbst zeigte sich indes eher wortkarg. "Ich bin überrascht und kann es noch immer nicht glauben, mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen", so Müller.


[dts; Foto: Foto: Amrei-Marie, Creative Commons 2.0]