Zudem machten in Tripolis Gerüchte die Runde, die Versorgung sei aus Furcht vor vergiftetem Wasser unterbrochen worden. Unterdessen leisten auch nach dem Umzug der Übergangsregierung der Aufständischen in die libysche Hauptstadt die Anhänger von Muammar al-Gaddafi weiter Widerstand. Trotzdessen will die Übergangsregierung Gaddafi-Anhänger in den künftigen Staat integrieren, wie der stellvertretende Chef der libyschen Übergangsregierung, Ali al-Tarhuni erklärte. 90 Prozent der Polizisten werde man behalten. Es würden nur jene Sicherheitsleute entlassen, welche "Blut an den Händen" hätten. Auch den Aufständischen sollen Arbeitsplätze bei der Polizei oder der Armee angeboten werden.

EU-Außenbeauftragte Ashton: Gaddafis Ende steht unmittelbar bevor
Nach Ansicht von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton steht das Ende von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi unmittelbar bevor: "Wir sind derzeit Zeugen der letzten Momente des Gaddafi-Regimes. Libyen wird in eine neue Ära eintreten." Gleichzeitig hat Ashton die Rebellen in Libyen im Kampf gegen das Regime von Gaddafi zur Einhaltung der Menschenrechte aufgefordert. Ashton sagte der Zeitung "Die Welt" (Samstagausgabe): "Die Opposition muss sicherstellen, dass Zivilisten geschützt und die Menschenrechte in Libyen in vollem Umfang respektiert werden. Es ist jetzt an der Zeit einen Prozess einzuleiten, der ein neues Libyen hervor bringt, in dem demokratische Werte, Rechtsstaatlichkeit und die Grundrechte des Menschen verwirklicht werden." Ashton betonte, dass die EU in Libyen künftig keine Führungsrolle übernehmen wolle. "Dies ist eine libysche Revolution und der Übergangprozess muss von den Libyern selbst angeführt werden." Gleichwohl bot die EU-Chefdiplomatin den Libyern erneut Hilfe beim Wiederaufbau des Landes an. "Die EU wird weiterhin Unterstützung anbieten und ein starker Partner für das libysche Volk bleiben."

[dts]