Das Pressefoto zeigt einen Unterstützer der Letzten Generation am Samstagmorgen, 18. Mai 2024, auf dem Münchner Flughafen. | Foto: Letzte Generation

München | Klimaaktivisten der Letzten Generation haben am Samstagmorgen die Startbahn des Münchener Flughafens blockiert. Der Flughafen sei aus Sicherheitsgründen geschlossen, weil sich Klimaaktivisten auf den Rollbahnen festgeklebt hätten, teilte ein Sprecher des Flughafens mit.

Die Protestgruppe veröffentlichte selbst Bilder von der Aktion. In einem Video nannte eine Teilnehmerin die Auswirkungen des Flugverkehrs auf das Klima als Grund für den Protest. Die Bundesregierung verharmlose die Situation und subventioniere „sogar diesen ganzen Wahnsinn noch weiter“, sagte sie. „Die Frage darf doch nicht sein: `Fliege ich heute ich in den Urlaub`, die Frage muss doch lauten: `Wollen wir überleben`, denn um nichts Geringeres geht es“, ergänzte sie.

Medizinstudentin Regina Stephan, 22, die auf einer Intensivstation arbeitet und sich bei der Letzten Generation engagiert in einem schriftlichen Statement: „Braucht es erst einen Höllensommer, in dem sich Berge von Hitzetoten stapeln, damit die Regierung handelt? Die Flugindustrie muss fair heruntergefahren werden! Die Regierung kann ihre Verantwortung nicht länger von sich weg- und auf die Konsumentscheidungen einzelner schieben.“

Anfang des Jahres hatte die Letzte Generation eigentlich angekündigt, keine Klebeaktionen mehr durchzuführen. Stattdessen solle mit „ungehorsamen Versammlungen“ und „direkter Konfrontation“ von Politikern und Entscheidern in der Öffentlichkeit operiert werden, hieß es von der Gruppe Ende Januar.

Die Letzte Generation wirft der Bundesregierung vor die Flugbranche mit jährlich mehr als 12 Milliarden Euro zu subventionieren. Dies geschehe durch die fehlende Kerosin- und Mehrwertsteuer. Daraus leiten die Aktivist:innen ab, dass knapp die Hälfte der Flugtickets ausschließlich durch Steuergelder finanziert seien. Die Aktionen am Münchner Flughafen sei Teil einer Reihe von Protestaktionen, die die Letzte Generation als Orte der Ungerechtigkeit definiert.  

| Mit Material von dts nachrichtenagentur |