51.902 Arbeitslose in Köln
Im April sank die Zahl der Arbeitslosen in Köln um 605 Personen (1,2 Prozent) auf 51.902. Im Vorjahresvergleich ging sie um 57 oder 0,1 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 10,0 Prozent und lag damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert von März 2011. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging sie um 0,1 Prozentpunkte zurück. „Wir spüren in diesem Jahr auf dem Kölner Arbeitsmarkt wie im Vorjahr schon im April eine Belebung“, sagt Karl Tymister, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Köln. „Mehr Kölner konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, indem sie eine neue Stelle antraten. Ich gehe davon aus, dass sich diese Entwicklung im Mai fortsetzen und sogar verstärken wird.“

Frühe Belebung am Arbeitsmarkt
Auch mit Blick auf die freien Arbeitsstellen zeige sich eine erfreuliche Entwicklung: „Wir haben fast 7.200 offene Stellen in Köln, allein im April haben wir knapp 2.600 neue Stellen eingeworben“, so Karl Tymister. Die Belebung des Arbeitsmarktes zeige sich sehr deutlich im Jahresvergleich, betont er: „Von Mai 2010 bis April 2011 hat die Agentur für Arbeit Köln 33.751 Stellen aufgenommen, das sind 28,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.“ Zugleich sei der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten weiterhin sehr hoch: „Noch immer sind viele Menschen in Fördermaßnahmen und damit in verdeckter Arbeitslosigkeit“, sagt Karl Tymister. „Dadurch kommen zu den knapp 52.000 arbeitslos gemeldeten Frauen und Männern nahezu 17.700 Personen; ohne die Fördermaßnahmen läge die Arbeitslosenquote bei 13,3 statt 10,0 Prozent.“

Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente, die Arbeitsagentur und Jobcenter zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einsetzen, entlasteten den Arbeitsmarkt. Dazu zählen unter anderem die berufliche Weiterbildung, Beschäftigungszuschüsse, Zuschüsse bei Unternehmensgründung von Arbeitslosen sowie Arbeitsgelegenheiten. Hinzu kämen noch vorruhestandsähnliche Regelungen und Altersteilzeit. Die betreffenden Personen werden nicht als arbeitslos gezählt, sondern in der Statistik der Unterbeschäftigung geführt.

Mehr freie Stellen am 1. Arbeitsmarkt
Karl Tymister weist darauf hin, dass alle Arbeitsmarktindikatoren eine positive Tendenz zeigten. So ginge die  Zahl der Entlassungen zurück: Nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes mussten sich von Januar bis April 2011 3,4 Prozent weniger arbeitslos melden als im Vorjahreszeitraum. Zudem fänden mehr Arbeitslose als im Vorjahr wieder Arbeit: In den ersten vier Monaten des Jahres beendeten über 10.000 Kölner ihre Arbeitslosigkeit, indem sie eine neue Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufnahmen; das sind 11,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit 2.752 Frauen und Männern, die eine neue Stelle antraten, lag der Wert im April 2011 deutlich höher als im Vormonat (2.480) und auch höher als im Vorjahr (2.685). Auch gäbe es mehr freie Arbeitsstellen zu besetzen als im Vorjahr: Mit fast 7.200 freien Stellen lag das Arbeitsplatzangebot um 13,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.

Darüber hinaus steige die Beschäftigung: Am 30. September 2010 waren in Köln 473.368 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das waren 8.018 mehr als ein Jahr zuvor. Der Beschäftigungszuwachs beträgt im Vorjahresvergleich 1,7 Prozent. Auch die Zahl derer, die insgesamt eine Beschäftigung suchten gehe weiterhin zurück: Ausgewiesen wird ihre Zahl durch die so genannte Unterbeschäftigung. Sie lag im April mit 69.5921 um 2.904 oder 4,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Bereich der Arbeitsagentur ging die Unterbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent zurück, im Jobcenter um 1,0 Prozent.

Fachkräfte für Pflege- und Ingeniuer-Berufe gesucht
Fachkräfte und Spezialisten werden in der Logistik, der Automobilindustrie, im Tourismusgewerbe, im Anlagen- und Maschinenbau und im Einzelhandel gesucht. Einen hohen Fachkräftebedarf gibt es weiterhin bei Erziehern, examinierten Pflegekräften, medizinischen Fachangestellten, Ärzten und Ingenieuren. Saisonal bedingt gibt es zurzeit viele freie Stellen in Gastronomie und Hotelerie. Auch in der IT-Branche werden zahlreiche Fachleute gesucht. Besonders begehrt sind gut ausgebildete Kräfte mit mehreren Jahren Berufserfah-rung. Hier gibt es bereits einen deutlichen Personalengpass.

Bundesrepublik: Zahl der Arbeitslosen im April weiter gefallen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April auf 3.078.000 gefallen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Das sind 132.000 Arbeitslose weniger als im März. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Zahl der Arbeitslosen um 321.000. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. "Mit dem konjunkturellen Aufschwung hat sich auch die stabile, positive Arbeitsmarktentwicklung fortgesetzt", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl war allerdings schwächer als im vergangenen Jahr. Das erkläre sich laut BA zum Teil damit, dass in diesem Jahr die Osterfeiertage nach dem Zähltag lagen und dauerhafte Einstellungen oft erst nach den Ferien erfolgen würden. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den April ein Minus von 37.000.

[cs, dts; Foto: ger.hardt/ www.pixelio.de]