Tolle Stimme – die Sängerin von Rubbedidup
 



Orgels Pitter im Foyer, ein spätsommerlicher Abend in Köln. Treffpunkt Nachwuchs steht über der Bühne im Ostermannsaal des Sartory, das Literarische Komitee des Festkomitee Kölner Karneval hat geladen. Und man hielt Wort, wenn die Semester auch bei einigen Nummern zumindest im Alter schon ein wenig fortgeschritten waren. Die Kinder und Jugend-Tanzgruppe der KG Lövenicher Neustädter unter der Leitung von Dieter Heiser tanzten den Nachmittag an. Und dann kam ein ganz frecher auf die Bühne Respekt mit ganz viel Chuzpe:


Fabian Schallenberg


 


Fabian Schallenberg, 10 Jahre, sprach erst mal ganz munter den proppenvollen Ostermannsaal an. Waren ja nur lauter Präsidenten da. Prima. Aber Fabian hat ja schon große Erfahrung mit wichtigen Menschen umzugehen, schließlich war er 2003 Kinderprinz in Wesseling. Erfrischend ist der junge Mann, wenn er da in seinem FC Dress auf die Bühne kommt und singt. Toll Applaus


Report-K.de Urteil:


Musik +++++


Show +++++ 


(Maximal Fünf Plus-Punkte können erreicht werden)


 


 



Schnüssel und Knatsch


 


Schnüssel und Knatsch


Die Damen sind deftig, heftig und am „Schänge“ auf der Bühne. Ein Problem, wenn Sie zwei netten kölschen Damen beim „Schänge“ in Ehrenfeld vor dem MiniMal-Markt, Venloerstr.  zuhören ist das origineller und schneller… Essen Männer wirklich Dosen Chappi, oder lieben die nicht mehr Steaks, Bier und Zigaretten…oder wenn die Dame mit halben Schrubbern Halbtagskraftet und gehen Männer in der Fußgängerzone immer fremd? Banale Fragen – durchsichtige Antworten. Es fehlt die verblüffende Pointe, manchmal auch nur die Geschwindigkeit denn der Vortrag ist ab und an ein wenig langsam getaktet, auch wenn’s manchmal nicht unkomisch ist. Petra Potthoff, und Anneliese Holthausen als Putzfrauen mit offiziellem Outfit und zerrissenen Strümpfen. Seit 1994 ziehen die beiden Damen durch die Säle.


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Text +++++ 


Witz +++++



 



 




Jürgen Wunderlich

Jürgen Wunderlich


„Der Himmel kann wade…“ – vielleicht wenn man eine solche Stimme hat. Wenn Jürgen Wunderlich auf der Bühne steht glaubt man einen klassischen Bariton zu hören. Jürgen Wunderlich ist Autodidakt, der seit 20 Jahren im Karneval aktiv ist und der im Männergesangsverein singt. Seine Lieder sind nicht komplett Kölsch. Moderne Textelemente werden eingebaut, sogar englische Versatzstücke, a la „Ok“. Das klingt gut und modern, ein richtiger Knaller fehlt im Reperoire. Besonders reizvoll werden die Lieder und die Stimme, wenn Wunderlich zwischen klassischer Harmonie und dem leicht dreckig rauchigen Tonlagen wechselt, das rauchige wie ein Kölscher Joe Cocker, das andere wie in der Kölner MET. Dies mach seine Stimme so authentisch. Wunderlich ist kein Unbekannter. Mit den Höhnern, die suchten mal ein Superhohn, Auftritt in der KölnArena, mit seinen Songs kam er in die Närrische Hitparade von WDR 3. Und wir können am 11.11. auf dem Heumarkt auf seinen nächsten großen Auftritt gespannt sein, denn da ist er schon fest gebucht. Und das Lebensmotto von Wunderlich: „Aufgeben gilt nicht“, das ist sehr sympathisch.


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Musik +++++


Show +++++ 
Soundtechnik: +++++


 


 


 


Jürgen Beckers ist ne Hausmann


Ne Hausmann


Heirat ist angesagt, da kütt der Jeck und bald hat er seine Scarlett mit den weißen Pferden und Einkaufswagen mit Boxenstopp, aber warum drehen sich die Pferde um? Weil die Schwiegermutter, dabei ist. Der Mann ist gut, herrlich auf dem Punkt und seine Pointen sind nicht wirklich vorhersehbar, fangen manchmal völlig harmlos und normal an und bekommen dann den Pfeffer den ein guter Redner ausmacht, denn keiner kann den nächsten Gimmick, die nächste Story vorhersehen. Jürgen Beckers ist zum ersten Mal beim Literarischen Komitee, ist Lehrer, kommt aus Baesweiler und tritt seit 1981 als Kabarettist und Büttenredner auf. Jürgen Beckers spielt die ganze Klaviatur, kein Thema ist ihm fremd und er hat ein super umfangreiches Programm drauf. Vom Rap über Piercings die man zusammenschrauben kann.  Standing Ovations eine Minute lang, Zugabe Rufe. Jürgen Beckers, „Ne Hausmann“ ist einer von denen die Zukunft im Kölner Karneval garantieren können.


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Text +++++ 


Witz +++++


 


 



Luur ens do 


 


Luur ens do


Luur en do geben ihr Debut an diesem Vorstellnachmittag. Kölsche Texte gesungen mit Hätz. dazu blinken Herzen  auf der Brust der Musikern…lalala… der Refrain vereimt sich  „kumm bütz mich doch noch einmol – denn einmol dat ist keinmol … wirklich originell und peppig ist etwas anderes. “ Der Nachwuchs eher im Mittelalter und vom Tempo eher im Walzer angesiedelt. Seit 2002 ist man als Trio unterwegs und seit dem letztem Jahr hat man sich verstärkt. Musikalisch liegen sie mehr in Richtung  Musikantenstadl und Wildecker Herzbuben. Sehr sanft, damit kann man sicherlich nichts falsch machen., aber auch keinen Saal zum Kochen bringen, zum Schunkeln sicherlich.



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Musik +++++


Show +++++ 
Soundtechnik: +++++






Die Landpommeranzen


 


Die Landpommeranzen


Thema: „Dat Casting“ – man sieht die Stühle, das Schild und ist erst mal gespannt –  das Outfit der beiden Damen verspricht mehr als die gesprochenen Gimmicks dann bringen. Alles ein wenig schwerfällig und nicht wirklich scharf, so ein Mix aus kessen Omas die sich mal trauen über die Stränge zu schlagen. Andrea Nessel und Biggi Bauhaus, sind die Landpommeranzen, mit viel Bühnenerfahrung im Umland. Vielleicht sollten die beiden Damen Ihr Programm noch einmal auf Metropolentauglichkeit durchforsten.


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Text +++++ 


Witz +++++


 


 




Alles Paletti


 


Alles Paletti


Zwei Herren, einer ein Gentleman an der Quetsch, der andere sieht aus wie ein Gemüsebauer aus dem Vorgebirge. Ist es eine Opernpersiflage, nicht wirklich, dazu ist die Stimme zu gut, aber textlich ist es eine und was für eine: Die 4 Tenors in einer Stimme als Äppelsbuur aus Kendenich. Der Moderator wird später sagen, das war im großen Stil der Opera Buffoe. Damit hat er recht. Das kann man nicht beschreiben, diese Wechsel aus Kölsch, Operette in diesem Temporeichtum. Klasse die beiden. Günter Starke und Heiner Jungbluth sind „Alles Paletti“. Die beiden sind schon länger im Karneval unterwegs. Die zweite Nummer ein tolles gesangliches Zwiegespräch, das ist schnell und mit wundervollen textlich gesprochenen Unterbrechungen. Es ist ein Revival auf die 50er Jahre, mit sehr modernen Elementen



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Musik +++++


Show +++++ 
Soundtechnik: +++++


 



Hübsche Frontfrau: Rubbedidup


Rubbedidup


Nach den 50ern, die 70er. Nicht das man immer alles einordnen muss, aber allein die Kostume sind bunt und glitzern. Man fühlt sich an Ilja Richter, Licht aus Ostermann-Saal, Spot an, Karnevals-Disco ist angesagt. Ob es am Sound gelegen hatte, der Sound ein bischen zu schrill in hohen Tönen zu kreischig, die Tiefen hätten einen Kontrapunkt zu der sehr hell klaren Stimme der Sängerin setzen müssen. Die Soundtechniker müssen sich mal die Musik im Saal anhören, das tat manchmal in den Ohren weh. Die Texte sind zum Mitsingen geeignet auch nach einigen Kölsch oder Gläsern Wein und im Ansatz boulevard geschrieben: „Kölsche Mädcher heißen… in Mallorca fiere ma mit Sangria… Kölsche Mädcher bützt man hier am Ring…“ Da kann man nichts falsch machen, die Nummer kommt gut an.  Sängerin Sonja Wiesmann ist ein echtes kölsches Mädchen mit türkischer Abstammung. Rubedidup ist gut. Sie sind frisch und machen Musik mit Charme und Stimmung. Die Freunde der Gruppe betätigten sich als besondere Claquere und liessen die Feuerzeuge auflammen – in der Ostermann-Arena



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Musik +++++


Show +++++ 


Soundtechnik: —–




Exstatisierter Fan von Rubbedidup


 


 


Nach der Pause die nächste Musikgruppe:


 






6 Richtije



6 Richtije


Wie immer, wenn man aus der Pause heraus startet, man hat es nicht leicht. Denn bis auch der Letzte aus dem Foyer kommt bleibt die volle Saalbeleuchtung an = Stimmungstöter und die letzten Gespräche hallen in den Saal nach. Die 6 Richtijen taten das einzig wahre, Sie liessen sich nicht davon beeindrucken. Das war professionell. Der Sound ein wenig sumpfig, obwohl man die Pause zur Einstellung hatte, da fliegt auch noch die Sicherung raus, auch mit dieser Situation kommen die 6 gut klar. Sound und Musik sind irgendwie noch unausgegoren, die Stimmen gehen im Getöse der einzelnen Instrumente unter, hier wünscht man sich mehr Klarheit in der Songstruktur. Der Sänger singt, das SAX schreit ihn an. Und bis auf den Saxophonisten stehen alle felsenfest hinter ihren Mikros.
Die 6 Richtijen sind zum ersten Mal beim Literarischen Komitee auf der Bühne. Im Jahr 2000 formierte sich die Gruppe und tritt seit 2004 mit eigenen Liedern auf.


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Musik +++++


Show +++++ 


Soundtechnik: —–


 



Bötz und Bötzje



Bötz und Bötzje


Ein Schwangerschaftstest und zwei Männer mit rutschender Butz. Kommentar aus dem Publikum der Scherz war aua…, dann wurde es ein wenig besser… Skifahren in Davos, inflagranti Pipimachen und trinken mit Einläufen, irgendwie kaum ein Scherz ohne unter der berühmten Linie zu liegen. Zum dritten Mal dabei. Rainer Krewinkel und Kajo Kistenmann aus Hellenthal, karnevalistisch nicht vorbelastet. Nach dem Urteil von report-k.de ist der Vortrag ein wenig zu krawallig und zotig, das entspricht zu sehr dem Klischee.



Report-K.de Urteil


Text +++++ 


Witz +++++




De Veedelsjunge


 


De Veedesljunge


Die Jungs gehen ans Herz, der Sänger Mr. SuperSmartCharming, die Damen in der ersten Reihe und auch weiterhinten quotieren das mit Wohlgefallen. „Ich bin so wie ich bin, kann kriesche und laache“… weich und sentimental, von vorne direkt in die Seele. „Prumeplücker … von Niederprüm bis nach Ihrefeld“, ein Refrain den man schon beim dritten Mal drin hat. Das ist gut, schnell, eingängig. Der Sound professionell. Ein Lied im Stil von Willi Ostermann schliesst an. Karneval 2006 im Retro-Trend. Nicht ganz – man mixt hier schnelle moderne Elemente alla Höhner mit dem Alten, das macht Spaß, ist neu. Stefan Schumacher und Dirk Sauer zum zweiten Mal auf dem Vorstellabend des Literarischen Komitee des Festkomitee Kölner Karneval.


Report-K.de Urteil:


Musik +++++


Show +++++ 


Soundtechnik: +++++ 


 


 


Dä Blätschkopp



 


Dä Blötschkopp


Der Mann ist frech, nennt das Sartory Turnhalle, das Marienfeld lachend… Neu und doch nicht so ganz. Auch wenn man das nicht tun soll, man könnte sich vorstellen der dieses Jahr verstorbene „Et Botterblömche“ steht da wiederauferstanden auf der Bühne. Beim Literarischen Komitee Premiere und in der kölschen Szene ist er neu. Superwitzig schnell und schlagfertig, nimmt er alles auf die kölsche Schippe was an ihm vorbeikommt. Kellner, Kapelle, Fotografen, Präsidenten, Zu Spät Kommer, Zu früh geher. Der Mann kann ein ganz großer werden. TOLL. Standing Ovations, gabs dafür und das zu Recht!


Report-K.de Urteil


Text +++++ 


Witz +++++ plus * für die sagenhaften Stand ups


 



 


De Bönnsche


 


De Bönnsche


Zumindest haben sie es schon auf Kölschgläser geschafft.  Auf die der Stadtsparkasse KölnBonn. Durch die Fusion der beiden Sparkassen kam die Gruppe zum Literarischen Komitee. Musik, Text, Sound alles sehr professionell, sehr glatt. Irgendwie fehlt aber genau an dieser Stelle was. Das Eigene, das Besondere. Das wo man selbst mit verbundenen Augen sagen würde, ja klar das sind „De Bönnsche“. Vielleicht muss das ja auch nicht immer sein.


Report-K.de Urteil:


Musik +++++


Show +++++ 


Soundtechnik: +++++






De Klüngelköpp – 1. Liga-Profis mit viel Potential


 


De Klüngelköpp


Mit Recht darf man sie die Senkrechtstarter der Kölner Szene in den letzten Jahren nennen. Sie haben es geschafft. Man kennt ihre Lieder singt bereits mit: „ejal, ejal“, hören Sie es im Ohr? Die Klüngelköpp haben das was der Vorgruppe fehlte. Sie haben einen eigenen Sound, der sich im Ohr verbeisst, eine eigene Show, die kopieren keinen. Das ist angenehm. Die Klüngelköpp sind auf dem Weg in die 1.Liga und eigentlich schon dort angekommen. Applaus, Respekt! 


Report-K.de Urteil:


Musik +++++


Show +++++ 


Soundtechnik: +++++


 



De Klüngelköpp der krönende Abschluss – auf der Tour durch den Saal –  auf der Bühne alle Mitwirkenden, das Grande Finale.


Die Mitglieder des literarischen Komitees des Festkomitee Kölner Karneval


Ein Abend, vor einem vollen Saal. Einem Saal voller Präsidenten aus vielen Kölner Karnevalsgesellschaften, dem Präsidenten des Festkomitee Kölner Karneval Markus Ritterbach, Theo Bischof von der Kölnischen , Heinz Günter Hunold Rote Funken, um nur einige zu nennen. Also alles da was in Köln im Karneval Rang und Namen hat. Das Programm mit vielen großartigen Nummern, aber auch mit dem ein oder anderen nicht so wirklich optimalen Pointen. Eine Bemerkung sei zum Publikum erlaubt. Das Publikum ist immer sehr fair, aber gibt auch ein ehrliches Feedback. Nummern die begeistern reißen mit, das merken die Künstler auf der Bühne sofort, es gibt viel Applaus und teilweise Standing Ovations. Bei denen die nicht so gut ankommen ist das Publikum eher verhalten und das zu Recht. Der Präsident des Festkomitee Kölner Karneval Markus Ritterbach dankte den Machern des Literarischen Komitees für Ihre tolle Arbeit und ihr Engagement mit einem unüblichen „3 x Kölle Allaf“. Report-k.de freut sich auf ein Wiedersehen mit einigen der wirklich hervorragenden „jungen“ Künstler.