Der Landeswahlausschuss hat heute zwei Beschwerden gegen Entscheidungen von Kreiswahlausschüssen über die Zulassung bzw. Nichtzulassung der Wahlvorschläge zurückgewiesen. In einem Fall richtete sich die Beschwerde gegen die Zulassung von zwei Kreiswahlvorschlägen von der als rechtsextrem geltenden "pro NRW" für die Wahlkreise 11 Düren I und 12 Düren II – Euskirchen II. Wegen Versäumens der Beschwerdefrist und fehlender Beschwerdebefugnis war sie laut dem andeswahlausschuss unzulässig. Die zweite Beschwerde richtete sich gegen die Nichtzulassung des Kreiswahlvorschlags Uwe Döhnert als Einzelbewerber im Wahlkreis 47 Krefeld I. Sie sei zurückgewiesen worden, weil die erforderliche Anzahl von 100 gültigen Unterstützungsunterschriften für den Kreiswahlvorschlag nicht vorgelegt worden sei.

Kandidaten stehen fest
Landesweit werden 915 Bewerber als Direktkandidaten (2005: 1224) auf den Stimmzetteln erscheinen. „Mit den heutigen Entscheidungen steht für alle 128 Wahlkreise endgültig fest, welche Kandidaten sich um die Erststimmen der Wählerinnen und Wähler bewerben“, erklärte Landeswahlleiterin Helga Block anlässlich der Sitzung des Landeswahlausschusses in Düsseldorf. Es wurden Kreiswahlvorschläge von insgesamt 32 Parteien und Wählergruppen (2005: 24) sowie von acht Einzelbewerbern (2005: 17) zugelassen. Je Wahlkreis gibt es zwischen fünf und elf Bewerbern. Wer im Wahlkreis die Mehrheit der Erststimmen auf sich vereint, erringt eines von 128 Direktmandaten im künftigen Landtag.

1.174 Personen (2005: 1343) bewerben sich um ein Landtagsmandat, davon 290 Frauen (2005: 275). Auf den 25 Landeslisten (2005: 15) stehen am 9. Mai 746 Bewerber (2005: 660), davon 209 Frauen (2005: 156), zur Wahl. Ausschließlich auf Landeslisten bewerben sich 259 Personen (2005: 119), davon 79 Frauen (2005: 29). Dem stehen 428 Personen (2005: 683), davon 81 Frauen (2005: 119), gegenüber, die ausschließlich als Direktkandidaten in einem der 128 Wahlkreise zur Wahl antreten. 487 Bewerber (2005: 541), davon 130 Frauen (2005: 127), kandidieren zugleich in einem Wahlkreis und über die Landesliste einer Partei.

Auffällig: Viele junge Kandidaten
„Auffällig ist die Zahl von jungen und älteren Menschen, die sich um ein Mandat im Landtag bewerben“, erklärt die Landeswahlleiterin. „Zwei Bewerber haben erst vor kurzem das 18. Lebensjahr vollendet und besuchen noch die Schule. 17 Bewerberinnen und 36 Bewerber sind 25 Jahre und jünger. Bei der Landtagswahl 2005 waren es nur 4 junge Frauen und 6 Männer in diesem Alter. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung bei den älteren Menschen. 2005 gab es 20 Bewerber und zwei Bewerberinnen, die bereits 70 Jahre und älter waren – jetzt sind es 43, darunter acht Frau-en. Der älteste Bewerber ist 1924 geboren.“

Im Einzelnen wurden folgende Wahlvorschläge von Parteien und Wählergruppen zugelassen:

Partei oder Anzahl der zugelassenen Kreiswahlvorschläge Anzahl der Kandidaten auf zugelassenen
Wählergruppe Landeslisten
  09. Mai 10 Vergleichszahl 2005 09. Mai 10 Vergleichszahl 2005 (Landesreservelisten)
CDU 128 128 114 126
SPD 128 128 130 129
GRÜNE 128 128 40 40
FDP 128 128 93 119
NPD 27 109 18 34
DIE LINKE 128 als PDS:116 40 als PDS:16
REP 8 128 12 38
ödp 3 78 18 22
BüSo 34 41 14 21
PBC 1 20 11 20
Die Tierschutzpartei 7 8 8 4
FAMILIE 10 5 17 0
Die PARTEI 2 4 19 19
ZENTRUM 6 4 10 0
BGD 1 2 10 8
AUF 4 keine Teilnahme 14 keine Teilnahme
PIRATEN 66 keine Teilnahme 30 keine Teilnahme
ddp 0 keine Teilnahme 21 keine Teilnahme
Freie Union 5 keine Teilnahme 25 keine Teilnahme
RENTNER 10 keine Teilnahme 11 keine Teilnahme
pro NRW 53 keine Teilnahme 36 keine Teilnahme
DIE VIOLETTEN 1 keine Teilnahme 9 keine Teilnahme
BIG 10 keine Teilnahme 17 keine Teilnahme
Volksabstimmung 4 keine Teilnahme 16 keine Teilnahme
FBI/ Freie Wähler 1 keine Teilnahme 13 keine Teilnahme
DKP 2 keine Teilnahme keine Landesliste keine Teilnahme
DP 1 keine Teilnahme keine Landesliste keine Teilnahme
LD 1 1 keine Landesliste keine Landes-reserveliste
ÖkoLinX 1 1 keine Landesliste keine Landes-reserveliste
SG-NRW 2 keine Teilnahme keine Landesliste keine Teilnahme
Soziale Mitte – Partei für Mittelschicht und soziale Gerechtigkeit  4 keine Teilnahme keine Landesliste keine Teilnahme
Westfalen 2 keine Teilnahme keine Landesliste keine Teilnahme
UAP 1 2 keine Landesliste keine Landes-reserveliste
SUMME 907 1224 746 660

EINZELBEWERBER 8 17



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