Computerkriminalität schwer zu bekämpfen

Thomas Kutschaty, Justizminister NRW, betont, dass die Prävention im Bereich Computer- und Internetkriminalität den besonderen Schwerpunkt auf die Aufklärung setzten sollte.  Besonders zu schützen ist nach Kutschaky die mittelständischen Wirtschaft. "Der Mittelstand ist der Grundpfeiler des Wirtschaftsstandorts Deutschland – Dabei handelt es sich nicht um Bagatellen, sondern um kriminelle Vorfälle großen Ausmaßes."

Deutsche Unternehmen betroffen
Denn die Entwicklung zeigt, dass zunehmend auch Unternehmen in Deutschland von kriminellen Aktivitäten im Internet betroffen sind. Neben einer verstärkten Sensibilität der Nutzer bedarf es zusätzlicher staatlicher und gesellschaftlicher Anstrengungen zum Schutz gegen digitale Bedrohungen, die sich auf das Wirtschaften im Netz sehr real auswirken.

Kunden- Arbeitnehmerdaten werden gestohlen
Häufig werden Kunden- oder Arbeitnehmerdaten gestohlen. Überlastungsangriffe und digitale Schutzgelderpressungen stellen ein weiteres großes Risiko dar. Erhebliche Gefahren sind auch mit dem Diebstahl von geschäftskritischem Wissen (Know-How) verbunden.

Der Schaden kann im Einzelfall in die Millionen gehen. Das gilt vor allem für die Verletzung von Schutz- und Urheberrechten, das Ausspähen von geschäftskritischen Unternehmensinformationen und Datendiebstahl. Für mittelständische Unternehmen können solche "Angriffe aus dem Netz" existenzgefährdend sein. Das bestätigt auch Justiminister Kutschaty: "Die mittelständigen Unternehmen können den hohen finanziellen Schaden häufig kaum ausgleichen".

Hohe Kosten bei defekten Systemen
Hinzu kommen betriebswirtschaftliche Verluste, wenn Systeme teilweise oder gar vollständig ausfallen. Mitarbeiter verbringen viele Arbeitsstunden damit, die Systeme wieder zum Laufen zu bringen – oft können auch nur externe Experten helfen. Die Täter solcher Angriffe kommen nicht nur von außen, sondern sie sitzen bzw. saßen häufig selbst im Betrieb und nutzen ihr Insiderwissen aus.

Um die Gefahren abzuwehren, haben viele Unternehmen schon in die IT-Sicherheit investiert. Nicht selten erfolgen solche Verteidigungsversuche zu spät oder mit unzureichenden Mitteln. "Viele Nutzer sind sich über die Risiken oft nicht einmal bewusst oder wie sie sich vor Kriminalität schützen können", so Kutschaty. Prävention in dem Bereich ist auch deswegen besonders wichtig, weil sich diese Vergehen besonders schwer aufklären lassen.

Bei der Prävention, der Aufklärung und angemessenen Reaktionen gibt es jedoch noch erhebliche Defizite. Die betreffenden Risiken ebenso wie Schutz- und Gestaltungsmöglichkeiten gilt es zu diskutieren. Der Landespräventionsrat Nordrhein-Westfalen hat sich das Ziel gesetzt, mittelständige Unternehmen über die Gefahren der Computer- und Internetkriminalität aufzuklären und Hilfestellungen für einen optimalen Schutz zu geben.

[hh; foto oben: andi-h/www.pixelio.de]