Insgesamt wurden von April 2010 bis Februar 2011 rund 165 Lager im Regierungsbezirk Köln untersucht. Dabei wurden bei knapp einem Drittel Mängel festgestellt. Zu gefährlichen Stoffen gehören etwa explosionsgefährliche Stoffe (z. B. Schwarzpulver, TNT), radioaktive Stoffe mit besonderem Gefahrenpotential und Stoffe, die als Gefahrgut (Säuren, Laugen, Gasflaschen, etc.) gelten. Für die Aufbewahrung dieser Stoffe gelten enge Sicherheitsvorschriften, da bei Diebstahl oder Missbrauch erhebliche Schäden verursacht werden können. Bei den Überprüfungen achteten die Kontrolleure insbesondere darauf, ob Türen und Schlösser einbruchssicher sicher sind, die Verantwortlichkeiten korrekt organisiert und die Buchführung ordnungsgemäß ist. Dabei wurde unabhängig von der Art der gefährlichen Stoffe festgestellt, dass der Diebstahlschutz verbessert werden muss. In 22 Prozent der Fällen mussten die Mängel durch größere Umbauarbeiten oder umfangreiche organisatorische Änderungen behoben werden. So mussten etwa Türen und Schlösser nachgebessert werden. In einem Fall war die Nachrüstung einer Einbruchmeldeanlage mit Raumüberwachung erforderlich

Nur 35 Prozent ohne Mängel
Kontrolliert wurde in den Bereichen „Strahlenschutz“, „Sprengstoffwesen“ und „Transportsicherheit/Gefahrguttransport“. Im Bereich Strahlenschutz wurden 49 Unternehmen (Läger) kontrolliert, die mit Stoffen arbeiten, die leicht zu entwenden und zum Bau einer „schmutzigen Bombe“ geeignet sind. Bei 10% der überprüften Läger zeigten sich laut Bezirksregierung Köln gravierende Mängel an den Aufbewahrungseinrichtungen. Weitere Mängel wurden bei der Organisation der Unternehmen festgestellt. Lediglich in 35% der überprüften Läger fanden die Prüfer keine Mängel.

Im Regierungsbezirk Köln betreiben 38 Firmen insgesamt 80 Explosivstoffläger. Die Überprüfungen hätten hier ergeben, dass 62 Läger weitest gehend mängelfrei waren. Bei den übrigen Lägern wären teils gravierende Mängel vorgefunden worden. So wären etwa die Eingangstüren zum Bunker nicht ausreichend gesichert gewesen oder es befanden sich elektrische Geräte (Mikrowelle) und leicht entzündliche Materialien (Pechfackel) in den Lagern. Zudem wären teilweise die Lägerbestände nicht korrekt aufgeführt worden. Im Bereich „Transportsicherheit“ wurden 36 Unternehmen aus der chemischen Industrie, dem Gashandel, Logistik und der Mineralölbranche kontrolliert. Bei 14 Unternehmen wurden Mängel festgestellt. In zwei Fällen waren die Gelände laut Bezirksregierung, auf denen die Fahrzeuge abgestellt wurden, nicht umzäunt. In einem Fall fand lediglich alle zwei Stunden eine Kontrolle durch einen Wachdienst statt.

Auf Grund der Ergebnisse plant die Bezirksregierung Köln auch in Zukunft weiterhin die Vorschriften zur Diebstahlsicherung genau zu kontrollieren.

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