Köln | Der Lärmaktionsplan für die Stadt Köln wird fortgeschrieben und wird im Rat der Stadt Köln in der Sitzung am 12. Dezember 2024 besprochen, so die Planung. Im Vorfeld werden nicht nur die Bezirksvertretungen, sondern auch Ratsausschüsse mit dem Thema befasst sein. Damit kommt die Stadt Köln der BImSchG und dem dortigen § 47 d nach.
In der aktuellen Beratungsfolge geht es um die Stufe der Fortschreibung des Lärmaktionsplans. Die gesetzliche Grundlage ist die EG-Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungs-lärm, die sich in den Paragraphen 47a-47f des Bundes-Immissionsschutzgesetzes – BImSchG wie-derfindet. Es geht dabei um Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken und Ballungsräume für die ein Lärmaktionsplan aufgestellt werden muss. In der aktuellen Stufe 4 wurden die geänder-ten Berechnungsmethoden von Schallemissionen und ihre Auswirkungen auf belastete Menschen berücksichtigt.
Um das umzusetzen wurde eine neue Analyse der Belastungsschwerpunkte durchgeführt. Die Bürger:innen Kölns wurden daran beteiligt.
In der Zusammenfassung stellt der Bericht der Stadt Köln, der vor allem dokumentiert, fest, dass der Straßenverkehr in Köln die Hauptursache für Lärmbelästigungen darstelle. Der Fluglärm des Flughafen Köln Bonns steht – vor allem durch die Eingaben in der Öffentlichkeitsbeteiligung – an zweiter Stelle. An dritter Stelle stehen KVB und HGK.
An der Öffentlichkeitsbeteiligung im Zeitraum 23. Oktober bis 19. Oktober 2023 beteiligten sich 2.143 Kölner:innen. Die Bürger:innen Kölns fühlen sich vor allem durch Straßenlärm belästigt. Sie beklagen zudem, dass Autoposing oder zu schnelles Fahren in der Stadt eine besondere Lärmbelas-tung darstellt. Beim Fluglärm spielt vor allem der Flugverkehr in der Nacht eine herausgehobene Rolle.
2027 sollen die Lärmkarten erneut aktualisiert werden.
Die aktuellen Ergebnisse
Die höchsten Lärmbelastungen wurden abschnittsweise in folgenden Kölner Straßen festgestellt:
• Neusser Straße
• Luxemburger Straße
• Aachener Straße
• Venloer Straße
• Vorgebirgstraße
• Bergisch Gladbacher Straße
• Subbelrather Straße
• Frankfurter Straße
• Roonstraße
• Dürener Straße
• Kalker Hauptstraße
• Olpener Straße
• Bonner Straße
• Kalk-Mülheimer Straße
• Äußere Kanalstraße
• Höninger Weg
• Innere Kanalstraße
• Moltkestraße
• Ehrenfeldgürtel
• Melatengürtel
• Sülzgürtel
• Lindenthalgürtel
• Clevischer Ring
• Rolshover Straße
• Niehler Straße
• Siegburger Straße
• Hansaring
• Universitätsstraße
• Mülheimer Freiheit
• K4 (Abfahrt in Richtung Innere Kanalstraße)
• Hauptstraße (Zündorf)
• Zülpicher Straße
• Kempener Straße
• Lindenstraße
• Krefelder Straße
Eisenbahnverkehr in Köln
Das Eisenbahn-Bundesamt führt hier die Messungen und Erfassungen durch und ist auch für die Lärmaktionsplanung zuständig und nicht die Kommune in diesem Fall die Stadt Köln. Entlang fast aller Strecken, vor allem der hochfrequentierten rund um den Hauptbahnhof oder Deutzer Bahn-hof kommt es zu Lärmbelastungen.
KVB und HGK
Besondere Lärmbelastungen durch den Schienenverkehr der Kölner Verkehrsbetriebe oder der Häfen und Güter Köln finden sich in folgenden Kölner Straßen:
• Neusser Straße
• Zülpicher Straße
• Höninger Weg
• Aachener Straße
• Subbelrather Straße
• Salierring
• Luxemburger Straße
• Richard-Wagner-Straße
• Eifelstraße
• Sachsenring
Flughafen Köln Bonn
Besonders in der Nacht sind die Stadtteile westlich Rath/Heumar und im südlichen Bereich Neu-brück betroffen.
Industrie
Industrie und Häfen spielen nur in ihrem direkten Umfeld eine Rolle, wie etwa im Gewerbegebiet Esch/Auweiler, dem Niehler Hafen oder im Umfeld der Ford-Werke.
Mehrfachbelastete Bereiche
In Köln spielen aber nicht nur einzelne Lärmquellen eine Rolle, sondern an manchen Stellen spielen unterschiedliche Lärmquellen eine Rolle. Das ist an folgenden Straßen festgestellt worden:
• Amsterdamer Straße
• Neusser Straße
• Höninger Weg
• Zülpicher Straße
• Nußbaumer Straße / Iltisstraße
• Ringstraßen (Ubierring bis Ulrichgasse und Sachsenring bis Zülpicher Straße)
• Aachener Straße / Richard-Wagner-Straße
• Gotenring
Der Straßenverkehrslärm ist dabei die Hauptlärmquelle, aber hier kommt noch etwa Schienenver-kehrslärm hinzu.
