Personal flexibel einsetzen
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) will ihre Bahnen und Haltestellen sicherer machen. Insbesondere nachts haben viele Kölner Angst vor Überfällen. Darum setzt die KVB ihr Sicherheitspersonal seit einiger Zeit verstärkt am Abend und in der Nacht ein. So sollen beispielsweise alle Endhaltestellen jede Nacht mindestens einmal von einem KVB-Team aufgesucht und kontrolliert werden. Daneben gestaltet die KVB den Einsatz der Mitarbeiter nun flexibler, um bei Unruhemeldungen oder Großveranstaltungen besser handeln zu können. Darüber hinaus hat die KVB zwei neue Fahrzeuge für Hundeführer und Diensthunde angeschafft. So sollen Hundeführer und Diensthund bei Notfällen schneller eingesetzt werden können.

Im Zusammenhang mit dem neuen Konzept weist die KVB noch einmal auf ihre Sicherheitsmaßnahmen hin. Diese würden von vielen Kunden zwar bereits genutzt, dennoch wüssten nicht alle Fahrgäste Bescheid. Neben Notbremsen, Funkkontakt und Videoüberwachung gehören zu dem Konzept auch bauliche Maßnahmen. Fahrgäste können sich außerdem den aktuellen fahrplan per sms zuschicken und sich von dem Bahnfahrer ein Taxi an ihre Endhaltestelle bestellen lassen.

Sicherheits-Maßnahmen im Überblick
Bauliche Maßnahmen
Seit einigen Jahren ist die KVB darum bemüht, in U-Bahn-Haltestellen dunkle Ecken und Nischen auszuleuchten und diese bei Umbauten möglichst zu vermeiden. Stattdessen setzt man nun auf eine klare, übersichtliche Architektur.

Technische Einrichtungen
In fast allen Bahnen der KVB sind bereits Videokameras installiert, die das Geschehen in der Bahn aufzeichnen. Die Aufzeichnungen werden 24 Stunden aufbewahrt. Daher sollte man im Falle eines Überfalles sich schnell bei der Polizei melden, um mögliche Aufnahmen von dem Überfall einsehen zu können. Auch an den Haltestellen befinden sich Kameras. Diese zeichnen jedoch erst auf, wenn ein Fahrgast den Notruf an der Haltestelle tätigt. Darüber hinaus sind an allen Haltestellen Nothalte befestigt. Mit diesen kann dem jeweiligen Fahrer der Bahn signalisiert werden, dass er sofort anhalten soll. In den bahnen befinden sich Notbremsen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit dem Fahrer einen Sprechkontakt herzustellen, falls man sich von anderen Fahrgästen bedroht fühlt.

Personelle Präsenz
Darüber hinaus setzt die KVB vermehrt auf Sauberkeit in den Bahnen. „Erfahrungen zeigen: Wo es sauber ist, da passiert weniger“, erklärt Dietmar Ross, Bereichsleiter Fahrgastservice. Die KVB sei außerdem darum bemüht, lange Wartezeiten beim Umsteigen an Knotenpunkten zu vermeiden. Die wichtigste Maßnahme sei dennoch die personelle Präsenz der Mitarbeiter, betonte Detlef Friesenhahn, Bereichsleiter Vorstandsbüro. Insgesamt seien 38 Bahnhofsmanager, 18 Zugbegleiter und 36 Mitarbeiter des mobilen Sicherheitsdienstes für die KVB unterwegs. Die würden bei Bedarf durch Polizisten und Hundeführer unterstützt. Dennoch hofft Walter Reinartz, Vorstandsmitglied der KVB, dass der neue Oberbürgermeister Jürgen Roters die KVB mit einer Aufstockung des Personals unterstützten wird. Die Kosten für das Personal solle dann die Stadt übernehmen. Laut Umfragen wünschen sich Fahrgäste nämlich eine stärkere personelle Präsenz von KVB-Mitarbeitern, aber auch von uniformierten Polizisten in Bus und Bahn.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung