Die Kölner wünschen sich saubere Straßenbahnen. Daher gilt seit dem Frühjahr 2008 ein Ess- und Trinkverbot. Allein das Trinken von Wasser, das Verspeisen von nicht kleckernden Speisen und die Verwendung von Babyfläschchen sind weiterhin erlaubt. Nach gut zwei Jahren zog die KVB heute eine erste Bilanz der Initative für mehr Sauberkeit. Der Müll, so die KVB, habe sich in den vergangenen zwei Jahre spürbar reduziert. So hätten sich die Kosten für die Entfernung des Mülls aus den Bahnen von 17.400 Euro jährlich (2006) auf 13.050 Euro (2010) verringert. Seit 2006 werden die Bahnen nicht nur nachts, sondern auch tagsüber an den Endpunkten der Linien gesäubert. Damit liegen die Kosten jedoch immer noch über dem Niveau aus dem Jahr 2005 (12.890 Euro). Damals wurden die Bahnen allerdings nur nachts gesäubert. Zudem habe sich auch die Müllmenge reduziert.

In diesen Wochen will die KVB nun noch einmal auf das Ess- und Trinkverbot hinweisen. Dazu soll es Durchsagen an den Haltestellen und in den Bahnen. Zudem werden Plakate aufgehängt und Müllsäckchen für die Handtasche verteilt. Wer dabei erwischt wird, die Bahn zu beschmutzen, oder sich nicht an das Verbot hält, der bekommt von den Mitarbeitern der KVB die rote Karte gezeigt und wird des Fahrzeugs verwiesen. Zudem erwarten diese Fahrgäste die Zahlung einer Strafe von 20 Euro für Müll und Schmutz und 15 Euro für Rauchen. Jürgen Fenske, Vorstandssprecher der KVB, betonte jedoch, dass man die Fahrgäste in erster Linie mit dem Konzept überzeugen will und nicht auf Einnahmen aus sei. Er selbst will heute Abend zusammen mit Servicemitarbeitern die Einhaltung des Ess- und Trinkverbotes auf verschiedenen Linien kontrollieren.

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