Hinweisschild zu den Nutzungsbedingungen der KVB-Lastenräder. | Bildquelle: Christian Seiter / Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Köln | aktualisiert | Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2023 stehen fest. Unter den ihnen: Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Sie holen sich den ersten Platz für die Integration von Elektro-Lastenrädern in den öffentlichen Nachverkehr. Diese Auszeichnung erhielt das Unternehmen gestern Abend im Rahmen des 8. Nationalen Fahrradkongresses in Frankfurt am Main.

Die KVB sicherten sich den ersten Platz in der Kategorie „Service & Kommunikation“. Sie überzeugte die Jury mit dem „KVB-Lastenrad“. Sie integrieren Elektro-Lastenräder in den öffentlichen Nahverkehr und fördern durch niedrigschwellige Anreize für den Alltag das Lastenrad-Sharing. Die Räder können an 15 Stationen in Köln-Nippes, -Deutz und -Neubrück spontan ausgeliehen werden.

„Das Projekt KVB-Lastenrad ermöglicht es den Menschen, ganz ohne Risiko auszuprobieren, ob ein Lastenrad zu ihrem persönlichen Alltag passt. Und durch das einfach zugängliche Verleihsystem wird auch noch die Möglichkeit geschaffen, es genau dann zu nutzen, wenn es auch tatsächlich gebraucht wird. Die Wartung, das Reinigen und auch das Parken übernimmt die KVB- und für Stammkundinnen und -kunden sind 90 Minuten pro Woche auch noch kostenfrei. Das ist ein sehr attraktives Angebot“, begründete Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, die Auszeichnung.

Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB: „Wir freuen uns außerordentlich über diese tolle Auszeichnung. Der Deutsche Fahrradpreis zeigt, dass wir erfolgreich die Integration des Rades in den ÖPNV betreiben und somit die Verkehrswende in Köln voranbringen. Alle Kölner und Kölnerinnen sind eingeladen, das KVB-Lastenrad auszuprobieren.“

Der Ideengeber, ein Mitarbeiter der KVB, diskutierte den Sharing-Ansatz im Kölner Klimarat und fand dessen Unterstützung. Letztlich beauftragte die Stadt Köln im Sommer 2022 die KVB mit der Durchführung eines zweijährigen Pilotprojektes. KVB und das Dezernat Mobilität der Stadt Köln bauten in der Folge das Angebot gemeinsam auf. Das Angebot KVB-Lastenrad besteht seit Dezember 2022.

Anke Erpenbeck (Marketingleiterin KVB) und Thomas Bischof (Mitte; Mobilitätsmanager KVB) nehmen den Deutschen Fahrradpreis von Laudator Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen des Landes Hessen entgegen. | Foto: Deutscher Fahrradpreis/Deckbar

Neben der KVB erhielten die Stadt Münster in der Kategorie „Infrastruktur“ und der Fußballbundesligist SC Freiburg als „Fahrradfreundliche Persönlichkeit“ den Deutschen Fahrradpreis. Insgesamt bewarben sich über 100 Projekte in diesem Jahr um den Preis.

Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW).

Lino Hammer, Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN im Kölner Rat und Vorsitzender des Verkehrsausschusses, sagt dazu: „Herzlichen Glückwunsch an die beiden Projektpartner KVB und Stadt Köln. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung Ansporn ist, das Projekt weiter zu verfolgen. Denn Lastenräder sind die besseren Autos. Sie ermöglichen klimaschonenden Transport und kommen ohne schädliche Abgase aus. Wer seinen Umzug plant, zum Großeinkauf fährt oder seine Kinder von der Kita abholt, für den wollen wir mit den Leih-Lastenrädern neue, klimaschonende Alternativen zum Auto bieten. Für die Mobilitätswende in Köln ist das ein wichtiger Baustein. In Zukunft sollten in noch mehr Veedeln Lastenräder angeboten werden.“

rs