Rund 205 Fahrten unternahm jeder Kölner im vergangenen Jahr. Mit insgesamt etwa 266 Millionen Fahrten waren das so viele wie noch nie. Vier Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahr wurden im vergangenen Jahr mehr per Bus und Bahn durch die Stadt befördert. „Trotz eines extrem schwierigen Jahres für die KVB können wir einen erneuten Rekord bei den Fahrgastzahlen verbuchen“, freute sich heute Jürgen Fenske, Vorsitzender des KVB-Vorstands. Gut angenommen worden seien auch die neue Uni-Buslinie 142 und die Ausweitung des Busverkehrs in Köln-Porz. Genaue Zahlen könne man dazu jedoch erst im Sommer vorlegen. Auch für das Jahr 2010 erartet Fensken eine hohe Nachfrage, ob die Fahrgastzahlen allerdings erneut Rekorde aufstellen werden, drauf wollte er sich heute nicht festlegen.

Linien 1 und 7 bald mit drei Waggons?
Besonders gefragt waren auch 2009 die Bahnlinien der Ost-West-Achse – die Linien 1 und 7 – sowie die Linie 16.  Zu Stoßzeiten sind sie öfters auch mal komplett gefüllt. Während sich Fenske für die Linie 16 eine Entlastung durch die Nord-Süd-Stadtbahn verspricht, bereiten die Linien 1 und 7 größere Sorgen. Denn bei ihnen könne eine höhere Taktung der Bahnen nicht aushelfen, da die maximale Kapazität bereits erreicht sei, so Fenske. Sollten die Fahrgastzahlen in den kommenden Jahren weiter kontinuierlich ansteigen, könnte es hier zu Problemen kommen. Spätestens in fünf Jahren muss wohl eine Lösung gefunden worden sein, schätzte Fenske. Geprüft wird derzeit, ob die Bahnen mit einem Waggon mehr die Strecke befahren könnten. Untersucht werden muss dabei etwa die Länge der Bahnsteige, die bislang für zwei Waggons ausgelegt ist. Eine erste Entscheidung darüber wir wahrscheinlich in den nächsten drei Jahren gefällt.

Immer mehr nutzen Zeitfahrausweise
Die mit etwa 119 Millionen meisten Fahrten machten 2009 Fahrgäste mit Zeitfahrausweisen für Erwachsene. Zunahmen wurden hierbei insbesondere bei dem MonatsTicket KölnPass, dem Aktiv60Ticket, dem JobTicket und dem MonatsTicket  verzeichnet. Dagegen gingen die Fahrten mit dem so genannten Bartarif weiter zurück. Dabei verbuchte die KVB den stärksten Rückgang beim Verkauf von EinzelTickets. Eine deutliche Verkaufssteigerung erzielten die Kölner Verkehrsbetriebe dagegen beim Verkauf von HandyTickets. Mit etwa 200.000 verkauften Tickets stieg dieser Anteil um 330 Prozent. Gleich bleibend hoch war die Zahl der Schwarzfahrer mit rund sechs Prozent.

Kunden bewerten KVB mit befriedigend
Monatlich führt die KVB bei ihren Fahrgästen eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit durch. Die letzten Ergebnisse bescheinigten den Verkehrsbetrieben eine Gesamtzufriedenheit von 2,97 – auf einer Skala zwischen 1 bis 5. Die Sauberkeit der Stationen bewerteten die Kunden mit 3,05, die Gepflegtheit der Busse und bahnen mit 3,19 (2008: 3,26). Mit der Sicherheit im Fahrzeug am Abend zeigten sich die Kunden relativ zufrieden und bewerteten sie mit 2,55, die Sicherheit an den Stationen mit 3,41. Um die Sicherheit künftig zu erhöhen, will die KVB in diesem weitere 18 Mitarbeiter als Begleitpersonal in den Bahnen einstellen. Insgesamt gäbe es dann etwa 110 Bahnbegleiter. Zudem soll es auch künftig monatliche Umfragen unter den Fahrgästen geben. „Wir wollen möglichst nah am Kunden sein und schnell auf deren Wünsche eingehen“, betonte Jürgen Fenske.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung