Blauschafe für mehr Toleranz
Seit über zehn Jahren reisen Rainer Bonk und Bertamaria Reetz mit ihren Blauschafen durch Europa. Heute und am Sonntag ist ihre Herde nun vor dem Schokoladenmuseum im Kölner Rheinauhafen zu sehen. Statt der angekündigten 150 ultramarinen Schafe, konnten die Künstler aus Platzgründen jedoch nur 30 Schafe aufstellen. Hinter einem symbolischen Zaun grasen diese nun vor und auf den Treppenstufen des Museums. Ob dabei die unteren Schafe den höher gestellten folgen oder umgekehrt, muss der Betrachter für sich selbst entscheiden.

Die Schafe selbst gleichen sich haargenau und werden mit Polyester aus einer Form gegossen. Allein ihre Positionierung im Raum und zueinander bestimmt die Wirkung. Die klare Botschaft der Schafe: Alle sind zunächst einmal gleich und jeder ist wichtig. Doch je nachdem, wie die Herde aufgestellt wird, übt sie verschiedene Wirkungen auf den Betrachter aus. So wollen die Künstler über Toleranz, Rangfolgen und Dominanz sowie über Individualität, Mehrheit und Minderheit nachdenken lassen.

Tournee durch ganz Europa
Seit Mitte März 2010 ist die Blauschafherde nun einer siebenmonatigen Rundreise durch Europa unterwegs. Jeweils für meist einen Tag gastiert sie als Friedensherde in Städten im In- und Ausland. Treu und genügsam, friedlich und sympathisch möchte die Herde vor historischen Kulissen Zeichen setzen und für ein friedliches Miteinander werben. Zu sehen sein wird die Kunstaktion unter anderem in Prag, Lüttich und Stockholm. Dabei sind die Blauschafe auf käuflich zu erwerben. Ein Teil des Erlöses der Tournee soll anschließend einem guten Zweck zugute kommen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung