Der Aufruf zur Kundgebung vor der Veranstaltung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 6. September 2024 auf dem Wiener Platz.

Köln | Das Krankenhaus Holweide soll geschlossen werden und die Kinderklinik Amsterdamer Straße nach Merheim verlegt werden. Gegen diese Pläne gibt es Widerstand. Bundesgesundheitsminister Lauterbach, SPD, veranstaltet zu Holweide einen Termin im Bezirksrathaus Mülheim. Dagegen wird protestiert.

Es gibt harsche Kritik an der Veranstaltung von Lauterbach im Bezirksrathaus, da diese nur für 80 Personen zugänglich ist. Im Aufruf zum Protest gegen die Veranstaltung von Lauterbach heißt es: „Bundesgesundheitsminister Lauterbach will am 6.09.24, um 19 Uhr bei einer SPD-Veranstaltung im Bezirksrathaus Mülheim seine Gesundheitspolitik erläutern. Glaubt der Bundesgesundheitsminister und Bundestagsabgeordnete Lauterbach auf diese Weise der Forderung von 700 Bürgern, Krankenhausbeschäftigten und Gewerkschaftern zu entsprechen, die ihn seit Monaten eingeladen haben, auf ihrer Versammlung in Köln-Holweide zu ihren Forderungen Rede und Antwort zu stehen?“

60.000 Unterschriften wurden, so die Veranstalter der Kundgebung, gesammelt von Menschen, die den Erhalt der beiden städtischen Krankenhäuser Holweide und Kinderklinik Amsterdamer Straße fordern. Auf Abgeordnetenwatch.de hat Lauterbach die Frage, die am 12.12.2021 gestellt wurde nicht beantwortet. Aber Lauterbach und sein Team haben dort 730 offene Fragen und 0 Prozent davon beantwortet.

Im Wahlkampf und danach

Das „Handelsblatt“ berichtete über den Wahlkampf von Karl Lauterbach, der nur über den Gewinn des Direktmandats des Wahlkreises in Köln-Mülheim und Leverkusen in den Bundestag einziehen konnte, da sein NRW-SPD-Listenplatz keine Gewähr darstellte am 21. September 2021. Der Reporter des „Handelsblatts“ begleitete Lauterbach nach Köln-Holweide. Dort sprach Lauterbach auf einer kleinen Wiese über den Erhalt des Krankenhauses von Holweide. Das „Handelsblatt“ berichtete so: „Er greift sich ein Megafon und sagt er sei immer dagegen gewesen, dass das örtliche Krankenhaus Teil eines Verbundes werde: ‚Erst ist es Teil eines Verbundes, dann ist es weg.‘ Auf der linksrheinischen Seite gebe es eine Krankenhausdichte wie in Manhattan, sagt Lauterbach, hier sei die Versorgung dagegen zu gering. Holweide ist ein sozial schwächerer Stadtteil. Die Leute müssten sich mehr wehren, sagt Lauterbach. Sie müssten begreifen: ‚Eine Klinik, die abgebaut ist, kommt niemals zurück.‘ Es sei wie immer, wenn eine Unternehmensberatung komme würden Dinge verkleinert oder gleich geschlossen. Hier gehe es aber um die Regelversorgung von zehntausenden Bürgern. Der 58-Jährige bekommt Applaus. Er verspricht, auf den Rat der Stadt Köln einzuwirken, damit es eine Bestandsgarantie gibt.“

Mit diesen Aussagen konfrontieren ihn die Gegner der Schließung heute und forderten ihn auf zu einer Versammlung nach Holweide zu kommen. Das tat Lauterbach nicht, sondern bietet jetzt eine Veranstaltung im Bezirksrathaus an. In einem Raum in den nur 80 Personen passen und eben nicht 700.

Im Zentrum der Kundgebung am Freitag auf dem Wieder Platz stehen die Forderungen nach dem Erhalt der beiden städtischen Krankenhäuser, des Krankenhauses Köln-Holweide und des Kinderkrankenhauses Köln-Riehl. Mittlerweile haben über 60 000 diese Forderung unterstützt. Die Schließung der beiden Krankenhäuser wurde von den Verantwortlichen im Rat der Stadt und der Geschäftsleitung der Kliniken als eine Umsetzung der Vorgaben der von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplanten Krankenhausreform bezeichnet.

Schon bei der Demonstration zum Wahlkreisbüro von Gesundheitsminister Lauterbach am 18. November 2023 und am 15. Juni 2024 in Köln-Holweide wurde deshalb ein Stopp der Krankenhausreform von Lauterbach und eine kostendeckende Finanzierung der Krankenhäuser gefordert.

Die Kundgebung vor der Veranstaltung von Karl Lauterbach findet auf dem Wiener Platz am 6. September 2024 um 18 Uhr statt.