Köln, 10.12.2007, 17:30 Uhr // Das Festkomitee Kölner Karneval hat in der Kategorie Theater Alexandra Kassen die "Kulturkamelle*" am vergangenen Sonntag verliehen. Die Laudation hielt Dr. Wüst, Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval.

Foto oben: Nikolaus Kleiner, Alexandra Kassen, Ferdinand Linzenich und Dr. Joachim Wüst, Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval bei der Ehrung im Senftöpfchen-Theater..

Die Laudatio von Dr. Wüst im Wortlaut:
Das Motto der bevorstehenden Session lautet „Jeschenke för Kölle – uns Kulturkamelle“. Der ein oder andere hat schon erfahren, dass das Festkomitee des Kölner Karnevals dies zum Anlass nimmt, besondere Auszeichnungen zu vergeben, eine „Kulturkamelle“. Diesen wertvollen Preis – ein echtes Stück des Kölner Doms – erhalten nur wenige Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich um die Kölner Kultur besonders verdient gemacht haben.

Heute wollen wir unser Kamellche an die „Frau met däm Hötche“ verleihen: Frau Alexandra Kassen, Prinzipalin des Senftöpfchen-Theaters!

Was hat diese Frau in den vergangenen Jahrzehnten nicht alles geleistet: In der Pipinstraße stand 1959 die Wiege des Senftöpfchens, dem Theater von Fred und Alexandra Kassen. Das kleine Theater wollte aktuell sein, Ironie, Satire, der Chanson und die scharfe Zeitkritik sollten hier ihren Platz haben. Darum wurde das Theater "Senftöpfchen" getauft. Im Jahr 1972 starb Fred Kassen, doch die kleine energische wie charmante Alexandra Kassen führte das Haus weiter. Im Jahr 1986 kam der Umzug von der Pipinstraße in das Herz der Kölner Altstadt.

Mit unübertrefflicher Spürnase hat sie seit dieser Zeit Theater- und Kabarett-Talente entdeckt und sie damit gefördert, vor Publikum zu spielen. Die Theatergäste haben ihren Neuentdeckungen zu jeder Zeit vertraut. Mancher heute bundesweit bekannter Medienstar, übte seine ersten Schritte im Senftöpfchen. Wir wünschten uns diesen Mut durchaus von manchem Programmgestalter im Kölner Karneval…

In all den Jahrzehnten konnte das Senftöpfchen nicht auf Subventionen hoffen. Es ist ein freies Theater, das seine Gäste täglich neu begeistern und an sich binden muss. Dies gelingt nur, wenn man ständig an der Qualität des Programms arbeitet und immer neue Facetten im Kulturbetrieb aufspürt, die sich lohnen, auf die Bühne zu bringen. Da darf es auch mal laut, oder schrill zugehen, jedoch ist es im Senftöpfchen nie niveaulos. So wie auch der Senf im Töpfchen süß, fruchtig und ganz schön scharf sein kann – aber immer lecker ist.

Alexandra Kassen hat mit ihrem Theater vieles ausgehalten, aber nie die Qualität des Angebotes aus dem Auge verloren. Mit großem Charme ist sie Ihren Weg beharrlich gegangen. Heute steht das Senftöpfchen auch im bundesdeutschen Vergleich an der Spitze der Kabarett-Theater.

Die „große Dame der kleinen Kunst“ hat bereits das Bundesverdienstkreuz, den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, den Verdienstsorden der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse und den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland.

* "Kulturkamelle" ist ein markenrechtlich geschützter Begriff des Festkomitees Kölner Karneval

// ag // Quelle: Festkomitee Kölner Karneval