Diese Ansicht des Kölner Doms wurde mittels KI erstellt. Foto: Eppinger

Köln Wer sich die neue Krypto-Briefmarke der Deutschen Post mit dem Kölner Dom etwas genauer anschaut, wird darauf einige Dinge entdecken, die etwas überraschen. So hängt am Nordturm noch das Gerüst, das bereits vor einigen Jahren herab genommen wurde. Direkt über dem Hauptportal findet sich eine sogenannte Fensterrose, die es Wirklichkeit gar nicht gibt. Auch die alte Treppe, die zum Hauptportal hinaufführt, wurde schon vor vielen Jahrzehnten durch die Domplatte ersetzt.

Der Grund für diese etwas gewöhnungsbedürftige Darstellung des Kölner Doms auf einer Briefmarke liegt darin, dass die mächtige Kathedrale nicht abfotografiert oder von Hand gemalt wurde. Künstliche Intelligenz kurz KI war für die die Darstellung des Doms zuständig. “Da der Dom über viele Jahre an den Türmen mit Gerüsten versehen war, war das für die KI wohl die wahrscheinlichste Version. Das gilt auch für die Fensterrose, über die die meisten gotischen Kathedralen wie zum Beispiel Notre Dame in Paris verfügen. Auch hier hat KI sich für die wahrscheinlichste Version eines solchen Gotteshauses entschieden”, sagt der Kölner Dompropst, Monsignore Guido Assmann bei der Vorstellung der neuen Briefmarke in dieser Woche im Domforum.

Dr. Alexander Plum von der Deutschen Post und der Kölner Dompropst Monsignore Guido Assmann. Foto: Eppinger

„Schon häufig ist der Kölner Dom auf einer Briefmarke dargestellt worden – aber noch nie hat ihn zu diesem Zweck eine KI interpretiert. Wir freuen uns über jede Briefmarke, die auf den Kölner Dom als Gotteshaus und Weltkulturerbe neugierig macht. Die aktuelle Marke zeigt dabei zugleich die Möglichkeiten und Grenzen künstlicher Intelligenz auf. Es ist verblüffend, was technisch möglich ist. Und zugleich tröstlich, dass KI nicht perfekt ist. Wer unsere Kölner Kathedrale mit all ihrer Perfektion bis ins kleinste Detail erleben möchte, der muss nach wie vor zu uns an den Rhein kommen. Denn der wahre Dom ist menschengemacht – und den gibt es nur hier in Köln”, erklärt Assmann.

Die neue Dom-Marke ist die zweite offizielle Krypto-Briefmarke der Deutschen Post. Auf der ersten im Vorjahr präsentierten Marke war das Brandenburger Tor in Berlin zu sehen, das ebenfalls mittels KI geschaffen wurde. Bei einer Krypto-Briefmarke handelt es sich um eine Kombination aus einer klassischen physischen Briefmarke mit einem Portowert in Euro und ihrem digitalen Abbild in Form eines sogenannten “Non Fungible Token (NFT)”, also einer Art digitaler Besitzurkunde, die via Blockchain-Technologie verwaltet wird. Beides ist bei den Sammlern inzwischen sehr begehrt.

Der Kölner Dom in pink, lila, blau und gelb

Die Auflage der neuen Dom-Briefmarke beträgt 100.000 Exemplare. Ihr Portowert beläuft sich auf 100 Cent. Die Marke gibt es in den Farben pink, blau, lila und gelb. Jede Farbvariante wurde in einer begrenzten Stückzahl produziert: Die pinkfarbene Variante ist auf 2000 Exemplare, die blaue Variante auf 10.000 Exemplare, die lilafarbene Variante auf 25.000 Exemplare und die gelbe Variante auf 63.000 Exemplare limitiert. Während die enthaltene, selbstklebende Briefmarke in allen Farbvarianten motivgleich ist, unterscheidet sich das farbliche Design des Produkts und des dazugehörigen NFT. Beim Bestellvorgang erhalten Kunden ihre Krypto-Briefmarke nach dem Zufallsprinzip in einem neutralen Umschlag. Eine Bestellung einzelner Farbvarianten ist nicht möglich, da die Auswahl rein zufällig erfolgt.

Neben der Krypto-Briefmarke wird es das Motiv auch als herkömmliche, nass klebende Briefmarke (ohne NFT) in einer Auflage von 982.000 Stück geben. Herausgeber aller „Deutschland-Briefmarken“ ist das Bundesministerium der Finanzen. Erhältlich sind beide Ausgaben – Booklet und nassk lebende Briefmarke – ab heute im Online-Shop der Deutschen Post. Dort können zudem Produkte rund um die Marke erworben werden.

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