Der Koordinierungsstab teilt heute mit:
Zum Teil auftretender starker Regen mit Windböen hat die Bergung des Archivgutes zuletzt behindert, weil nur kleine Bereiche des mit einer Plastikplane überzogenen Schuttberges aufgedeckt werden konnten. Eine größere Arbeitszone war nicht möglich, weil die Gefahr zu groß war, dass Teile des Archivgutes nass werden könnten. Bisher sind rund 4.700 Tonnen Schutt an der Unglücksstelle abgetragen worden, das entspricht rund 330 abtransportierten LKW-Ladungen.

Insgesamt läuft die Bergung schneller als ursprünglich gedacht. Von rund 30 Regalkilometern an Archivgut sind bisher schätzungsweise 6 Regalkilometer geborgen worden. Verhältnismäßig viele Teile sind überraschend gut erhalten und müssen nur gereinigt werden. Dr. Bettina Schmidt-Czaia, Leiterin des Historischen Archivs sagte: „Es besteht möglicherweise die Chance, große Teile des Archivs wiederzubekommen. Das Archiv ist nicht tot!“

Für die durch das Unglück auf der Severinstraße wohnungslos gewordenen Bürgerinnen und Bürger gingen bei der Stadt bisher 301 Wohnungsangebote ein. 17 Mietverhältnisse sind fest, drei weitere in Aussicht. Die angebotenen Wohnungen liegen größtenteils nicht in der Südstadt, viele der Betroffenen möchten aber weiter im Severinsviertel wohnen.

Auf dem Spendenkonto der Stadt Köln sind bisher 130.000 Euro eingegangen. Das Geld wurde nach Auskunft der Stadt Köln zum großen Teil bereits an die Betroffenen ausgezahlt.

Über Ostern sollen die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag ruhen. Dafür haben sich Oberbürgermeister Fritz Schramma und der Koordinierungsstab ausgesprochen. Den erschöpften Einsatzkräften und Helfern vor Ort wird damit eine kleine Pause gegönnt.

[ag]