Kommunalwahl 2025: Veränderungen in den Wahlbezirken Lindenthal, Ehrenfeld, Nippes, Porz und Mülheim

Köln | Köln wird bei der Kommunalwahl in 45 Wahlbezirke unterteilt. Es gibt in den Stadtbezirken Lindenthal, Ehrenfeld, Nippes, Porz und Mülheim Veränderungen.

Bei mehr als 700.000 Personen in einer Gemeinde muss Köln nach dem Kommunalwahlgesetz des Landes NRW 45 Vertreter:innen wählen lassen. Daher muss die Stadt in 45 Wahlbezirke aufgeteilt werden, denen dann die Stimmbezirke zugeteilt sind. Dabei ist es wichtig, dass die Zahl der Wahlberechtigten in etwa gleich ist und die höchstmögliche Abweichung nur 15 Prozent betragen darf. Dies gilt für Köln. Wahlberechtigt wird sein, wer Deutscher ist oder die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates besitzt. Weitere Voraussetzung. Mindestens 16 Jahre alt und mindestens 16 Tage vor der Wahl seinen Hauptwohnsitz in Köln hat.

Zur Kommunalwahl 2025 seien aktueller Stand 794.500 Menschen wahlberechtigt. Damit ergibt sich rechnerisch als Durchschnittswert die Zahl der Wahlberechtigten in den 45 Wahlbezirken von 17.656. Die Toleranzgrenze läge damit bei 15.007 beziehungsweise 20.304 Wahlberechtigten. In Lindenthal mussten daher die Wahlbezirke neu eingeteilt werden.

Die Wahlbezirke bleiben unverändert

Stadtbezirk 1 – Innenstadt: Wahlbezirke 1 – 6
Stadtbezirk 2 – Rodenkirchen: Wahlbezirke 7 – 11
Stadtbezirk 3 – Lindenthal: Wahlbezirke 12 – 17
Stadtbezirk 4 – Ehrenfeld: Wahlbezirke 18 – 22
Stadtbezirk 5 – Nippes: Wahlbezirke 23 – 27
Stadtbezirk 6 – Chorweiler: Wahlbezirke 28 – 30
Stadtbezirk 7 – Porz: Wahlbezirke 31 – 35
Stadtbezirk 8 – Kalk: Wahlbezirke 36 – 39
Stadtbezirk 9 – Mülheim: Wahlbezirke 40 – 45

Keine Veränderung bei der Zuteilung der Stimmbezirke ergeben sich in den Stadtbezirken Innenstadt, Rodenkirchen, Chorweiler und Kalk.

Die Veränderungen, wie sie die Stadtverwaltung vorschlägt:

Stadtbezirk 3 – Lindenthal

Angleichung der Wahlbezirksgrenzen an den Verlauf der aktuellen Stimmbezirksgrenzen. Zur Einhaltung der Abweichungstoleranz wird ein Blockabschnitt des Stimmbezirks 30105 dem Stimmbezirk 30102 zugeteilt. Der Rest des Stimmbezirks wird statt Lindenthal 2 nun Linden-  thal 1 zugeordnet. 33 Blockabschnitte des Stimmbezirks 30504 werden dem Stimmbezirk 30502 zugeteilt. Hierdurch werden diese statt Lindenthal 5 nun Lindenthal 4 zugeordnet. Der gesamte Stimmbezirk 30802 wird statt Lindenthal 5 nun Lindenthal 6 zugeordnet.

Stadtbezirk 4 – Ehrenfeld

Angleichung der Wahlbezirksgrenzen an den Verlauf der aktuellen Stimmbezirksgrenzen. Der Stimmbezirk 40304 wurde zur Wahrung des räumlichen Zusammenhangs statt Ehrenfeld 3 nun Ehrenfeld 5 zugeordnet.

Stadtbezirk 5 – Nippes

Angleichung der Wahlbezirksgrenzen an den Verlauf der aktuellen Stimmbezirksgrenzen. Der Stimmbezirk 50114 wurde statt Nippes 1 nun Nippes 2 zugeordnet, um den räumlichen Zusammenhang des als Wohngebiet neu erschlossenen Clouth Quartiers besser herzustellen. Die Neuzuordnung des Stimmbezirks 50115 von Nippes 1 zu Nippes 2 stellt einen optimierten räumlichen Zusammenhang zum Zentrum des Stadtbezirks Nippes her.

Stadtbezirk 7 – Porz

Angleichung der Wahlbezirksgrenzen an den Verlauf der aktuellen Stimmbezirksgrenzen. Dabei wurden zur Optimierung der räumlichen Zusammenhänge aus den Stimmbezirken im nördlichen Porz der Wahlbezirk Porz 4 gebildet. Dafür wurden die Stimmbezirke 70502 und 70503 statt Porz 3 nun Porz 4 zugeordnet. In Zündorf wurde ein besserer räumlicher Zusammenhang geschaffen, indem der Stimmbezirk 71404 statt Porz 2 nun Porz 1 zugeordnet wurde. Das Flughafengelände im Stimmbezirk 70903 bildet einen räumlichen Zusammenhang mit der benachbarten Wahner Heide im Stimmbezirk 71002, so dass der Stimmbezirk 70903 statt Porz 3 nun Porz 2 zugeordnet wurde. Die Stimmbezirke 70607 und 70704 wurden statt Porz 4 nun Porz 3 zugeordnet, um den räumlichen Zusammenhang zu Urbach abzubilden. Zur Einhaltung der zulässigen Abweichungstoleranz des Wahlbezirks Porz 3 wurden zudem einzelne Blockabschnitte des Stimmbezirks 70903 dem Stimmbezirk 70901 zugeordnet.

Stadtbezirk 9 – Mülheim

Angleichung der Wahlbezirksgrenzen an den Verlauf der aktuellen Stimmbezirksgrenzen. Dabei wurde der Stimmbezirk 90116, der in der vorherigen Einteilung jeweils rund zur Hälfte in den Wahlbezirken Mülheim 4 und Mülheim 6 lag, dem Wahlbezirk Mülheim 6 zugeordnet. Zur Wahrung der räumlichen Zusammenhänge wurde zudem der Stimmbezirk 90105 dem Wahlbezirk Mülheim 4 zugeordnet.

Dieser Vorschlag der Stadtverwaltung soll bereits morgen im Wahlausschuss für die Kommunalwahl und Integrationsratswahl 2025 beschlossen werden. Also am 11. Oktober 2024. Ein Neuzuschnitt kann bedeuten, dass Direktmandate anders als bisher verteilt werden, da sich Mehrheiten durch die Neuzuschnitte ändern können.

Manchmal knappe Entscheidungen

Ein Beispiel: Im Wahlbezirk Porz 4 war bei der Ratswahl 2020 das Ergebnis zwischen der SPD und ihrem Kandidaten Pütz und dem Kandidaten Marx der CDU denkbar knapp. SPD Mann Pütz gewann das Direktmandat mit 214 Stimmen Vorsprung. Im Wahlbezirk Porz 3 war dagegen Henk van Benthem von der CDU mit 321 Stimmen Unterschied erfolgreicher als seine SPD Herausforderin Gelbach.

Im Stimmbezirk 70503 der nun statt Porz 3 jetzt Porz 4 zugeordnet wird, gewann dagegen der CDU Mann van Benthem mit zwar nur 31 Stimmen, aber immerhin. Im dazugehörigen Briefwahlstimmbezirk 70572 gewann van Benthem schon mit 50 Stimmen Vorsprung. Also 81 Stimmen für die CDU mehr als für die beziehungsweise den SPD Kandidaten. Im Stimmbezirk 70502, der nun auch Porz 4 zugeordnet wird hatte SPD Mann Pütz genau 10 Stimmen Vorsprung vor dem CDU Mann. Im dazugehörigen Briefwahlstimmbezirk hatte die SPD 45 Stimmen Vorsprung.

Im Stimmbezirk 70607 der bislang Porz 4 zugeordnet war und jetzt zu Porz 3 gehen soll, hatte die SPD Frau Scho-Antwerpes 7 Stimmen Vorsprung vor den Grünen. Der zugehörige Briefwahlbezirk brachte SPD Frau Scho-Antwerpes vor ihrer CDU Konkurrentin Henk-Hollstein einen Vorsprung von 43 Stimmen. Und im Stimmbezirk 70704 hatte CDU Mann van Benthem einen Vorsprung von 36 Stimmen. Im dazugehörigen Stimmbezirk der Briefwähler errang die CDU 32 Stimmen mehr.

Aus dieser Betrachtung kann man herauslesen, dass durch die Verschiebungen in der Tendenz nach dem Wahlergebnis 2020 die CDU in Porz 4 gestärkt wird, also dort, wo der Abstand zur SPD geringer war, als in Porz 3, wo die CDU im Jahr 2020 deutlicher gewann. Nun spielen auch die zur Wahl stehenden Kommunalpolitiker:innen und ihre Persönlichkeit eine große Rolle, aber bei diesen knappen Ergebnissen können solche Verschiebungen Auswirkungen haben. So entschieden etwa 62 Stimmen im Wahlbezirk Kalk 2, dass die Grünenkandidatin Bauer Dahm gewann.