Köln | Köln soll eine grüne Stadt inmitten Europas werden. So sieht es das 44-seitige Wahlprogramm der Kölner Grünen zur Kommunalwahl 2014 vor. Kernpunkte dabei sind eine Verkehrspolitik, die den ÖPNV stärken und die Stadt für Radfahrer attraktiver machen soll,  mehr Betreuungs- und Lernangebote für Kinder sowie eine Reduzierung der Luftverschmutzung. Fernziel der Kölner Grünen: Die Stadt soll ihre Energie zu 100 Prozent regenerativ gewinnen.

Grundlage für die Pläne seien eine funktionierende Stadtverwaltung, geordnete Finanzen sowie ein wirkungsorientierter Finanzhaushalt, so die Spitzenkandidatin der Grünen, Kirsten Jahn.  Köln solle eine kinderfreundliche Stadt werden. Darum wollen die Grünen dafür sorgen, dass der U3-Ausbau sowie die offene Ganztagsbetreuung ausgebaut werden. Ein weiterer wichtiger bildungspolitischer Punkt des Programms: Kinder sollen stärker an der Ausgestaltung des Bildungsangebotes partizipieren können. Auf einer bereits stattgefundenen Fachtagung habe man diesbezüglich schon Impulse ausarbeiten können, so Jahn. Diese gelte es nun, in die Tat umzusetzen.

Energiepolitischer „Dreiklang“

Was die Energie- und Umweltpolitik anbelangt, wollen die Kölner Grünen einen Weg des „Dreiklangs“ aus Energie-Einsparung, Energie-Effizienz und Ausbau der regenerativen Energien beschreiten. Dazu gehören laut Programm unter anderem das Vorantreiben der energetischen Sanierung von Altbauten sowie der Ausbau der Fern- und Nahwärmeversorgung.  Hierzu soll ein Kommunales Förderprogramm ausgearbeitet werden. Auch gelte es erneut zu prüfen, ob im Kölner Norden ein Windpark entstehen könnte, so  Jörg Frank, Nummer Zwei auf der Reserveliste der Kölner Grünen. Auch im Ausbau von Solaranlagen sehen die Grünen großes Potenzial für Köln.

Verkehrskonzept: Mehr Fahrräder – weniger Autos – weniger Luftverschmutzung

Köln soll grüner werden. Um dies auch spürbar zu machen, planen die Grünen, den Baumbestand im Stadtgebiet auszuweiten. Auch will man die Ausweitung der Umweltzone auf das gesamte Stadtgebiet weiter vorantreiben, zusätzliche Messstationen aufstellen lassen. Im Bereich des ÖPNV will man mit höheren Takten bei den Stadtbahnen und einer Verlängerung der Stadtbahn-Linie 13 den Individualverkehr mit dem Auto begrenzen und bessere Alternativen zur Verfügung stellen. Hierzu gehört auch ein Fahrradleihsystem eingeführt werden, dass stadtweit angeboten werden soll, ebenso wie bessere und mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Die Kölner Grünen setzen sich ebenfalls für ein Passagier-Nachtflugverbot am Köln-Bonner Flughafen sowie ein spezielles Verkehrsleitsystem für Lkw ein.

Wohnraumkonzept und Flächenpolitik

Um der wachsenden Stadt Köln genug benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, setzen die Grünen auf Innenverdichtung und Eindämmung einer Zersiedelung. Ein Hauptaugenmerk  liege hier auf der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Gleichzeitig sollen öffentliche Freiräume geschaffen werden. Als Beispiel nennt Frank das Gelände des ehemaligen Großmarktes in der Kölner Südstadt. Hier soll gleichzeitig der Grünzug bis zum Rhein vollendet und gleichzeitig neuer Wohnraum geschaffen werden. Außerdem böten sowohl der Deutzer Hafen als auch der Mülheimer Süden Potenzial, um dort einen Mix aus Gewerbe- und bezahlbarer Wohnfläche zu etablieren und so einen Gegenentwurf zum so Frank „sterilen Rheinauhafen“ zu schaffen, der seiner Meinung nach auf Exklusivität ausgerichtet ist.

Ebenfalls müsse es einer Stadt wie Köln in Zukunft gelingen, so Frank weiter, Kreative Köpfe anzusiedeln und Absolventen halten zu können. Hierfür müsse die Stadt auch Zwischennutzungen ermöglichen.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Das 44 Seiten starke Programm der Kölner Grünen zur Kommunalwahl 2014