Knödel im Hals
Und dann steht er da der Neue und nicht selten der Alte. Der Alte, Vollprofi, in Jahren, bei manch einer Gesellschaft sogar in Jahrzehnten gereift und hält eine Rede aus dem FF, die Stimme satt mit Timbre und begeistert die vor ihm sitzenden Massen. Und dann kommt der Neue, mitten ins kalte Wasser geworfen und druckst ein Danke heraus, redet von Kameradschaft und Tradition, oder es bleibt ihm völlig die Stimme weg. Im Saal sehen sich alle an, ziehen die Mundwinkel nach oben, rollen die Augen Richtung Decke und hoffen auf Besserung und die nächste Nummer.

Die Chance des ersten Eindrucks
Natürlich gibt man dem Mann noch mehr Chancen, aber er selbst hat den Vorteil des ersten Eindrucks nicht genutzt. Bei manch einem hat man sogar das Gefühl er ist völlig unvorbereitet auf die Bühne, obwohl die Traditionen und Rituale eigentlich wohlbekannt sind.

Alle tun es
Nun ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, Vorstandsvorsitzende von DAX 30 Unternehmen tun es, Mittelständler auch, Medienleute und Politiker sowieso, den Auftritt vor Publikum zu trainieren. In Seminaren kann man lernen wie man vor TV Kameras wirkt, wie man auf der Bühne agiert und wie man sich auf einen Vortrag optimal vorbereitet und das es sich lohnt Vorbereitung zu betrieben. Manchmal wünscht man sich es gäbe beim Festkomitee im Maarweg nicht nur eine Rednerschule für die kommenden Bühnenstars, sondern auch eine Rednerschule für Präsidenten in Spe und das ist nicht anmaßend oder despektierlich gemeint.

Denn eines muss trotz Ehrenamt und Brauchtum klar sein, die Präsidenten, die teilweise vor tausenden Gästen aus Köln oder auch aus Nah und Fern, die Sitzungen leiten und dem Elferrat vorstehen, stehen in der Öffentlichkeit und repräsentieren auch immer die Kölner Öffentlichkeit und haben aus diesem Grund eine wichtige Funktion, aber auch Verantwortung.

[ag]