Riesen Haushaltslöcher und Postengeschacher überall, im Bund wie in Köln. Aber Egoismus, persönliche Karriereziele und Personalpolitik scheinen wichtiger zu sein als Sachfragen. Auf Bundesebene machten sie es vor: der Münte, der Stoiber und die Nahles. Vor dem möglichen Scheitern machten sie schnell den Lafontaine. Bloß schnell raus aus der Verantwortung; hach, aber dann doch einen kleinen Schritt zurück – aber bitte nicht mehr erste Reihe. Sollen die anderen es doch richten.

Sind unsere Politiker denn alle vom guten Geist verlassen? Wir wissen es nicht. Aber Licht im Dunkel: Stoiber versucht – wirklich schnellstmöglich – den guten Geist zurückzuholen. Den finden Katholiken ja bekanntlich im Vatikan, bei unserem Papa Benedetto. Auf Kosten der Steuerzahler gings flugs nach Rom und das gleich mit der ganzen CSU-Fraktion. Nach der Audienz haben sie dann bestimmt eine Kerze angezündet, in guter katholischer Tradition. Wenns hilft…

Können wir von Bayern lernen, hilft Rom? Soll Schramma den Stadtrat nach Rom fliegen lassen statt nach Japan, den guten Geist der Verantwortung zurückholen und eine Kerze anzünden? Nein, nach Rom müssen sie nicht gleich, das können wir in Köln mit weniger Reisekosten haben. Eine kurze Wallfahrt in den Dom reicht, das geht zu Fuß. Ab in den Dom, alle vier Ratsfraktionen zusammen. Die SPD entzündet ein rotes Kerzchen, die CDU ein schwarzes, die Grünen ein grünes und die FDP ein gelbes. Alle besinnen sich endlich und singen ein gemeinsames Halleluja zum Wohle Kölns und seiner Bürger und wirken in diesem Sinne…

Björn Troll für report-k.de / Kölns Internetzeitung