Auf Entdeckungstour im Museum
Interessiert lauschten heute Franziska, Helena, David und Paul dem neuen Audioführer im Museum Ludwig. Sie hatten es sich auf Kissen vor den Bildern gemütlich gemacht. Und während die Raben Kolja und Kasimir das Bild vor ihnen entdeckten, folgen sie den Beschreibungen der Figuren. „Die Audioguides führen die Kinder auf eine Erlebnisreise durch das Museum. Die Raben machen auf Details in den Bildern aufmerksam“, erklärte Angelika Tomaszewski vom Museumsdienst Köln. So fiel einem der Raben etwa auf, das auf dem Gemälde „Rusalka“ von Natalia Gontscharowa die Haare der Wassernymphe unter den Seerosen schwimmen. Etwas verwundert sind die Raben allerdings darüber, dass die Nymphe statt eines Fischschwanzes Beine hat. Im Hörspiel klärt sie das schließlich selber auf: Ganz nach dem Märchen „Die Meerjungfrau“ hat sich auch die Nymphe Beine gewünscht, um von einem Prinzen auf sein Schloss geführt zu werden.


Gespannt lauschten heute Paul, Franziska und Helena den Hörspielen mit Kolja und Kasimir


Ein Bild ganz in Blau
Dazu liefern die Raben einige wenige wichtige Hintergründe. So erzählen sie etwa, dass die Malerin vor Gericht gestellt wurde, weil sie auf ihren Bildern Menschen nackt darstellte. Insgesamt steht jedoch vor allem ein kreativer Umgang mit Kunst im Vordergrund. Lange hat Tomaszewski nach einem derartigen Audioguide gesucht. Die meisten Audioführungen für Kinder seien belehrend und ermahnend. „Ich wollte jedoch, dass genau die Fragen beantwortet werden, die den Kindern im Museum in den Kopf kommen“, betonte Tomaszewski. Genau das sei dem Büro für kulturelle Angelegenheiten aus Berlin mit ihren beiden Raben gelungen. Zur Sprache kommen daher auch ganz praktische Aspekte der Gemälde – etwa ob Fische – wie auf René Magrittes Bild „Die Geistesgegenwart“ zu sehen – wirklich auf ihrem Schwanz stehen können. Oder warum Yves Klein ein Bild nur in Blau malt.

Werke „die Kinder besonders faszinieren“
Auf spaßige Weise wollen die Hörspiele den Kindern Zugang zur Kunst zu verschaffen. Denn „Vermittlung wird heute immer wichtiger“, betonte auch Kasper König, Dierktor des Museums Ludwig. Insgesamt können die kleinen Besucher ab sofort 14 Gemälde im Museum Ludwig anhand des Audioführers kennen lernen. Dazu gehören etwa Bilder von Roy Lichtenstein, Otto Dix, Franz Marc, Duane Hanson, Masrsiol Escobar und Max Pechstein. Neben den Bildern werden auch eine Skulptur von Picasso, die Brillo-Boxes von Andy Warhol und Arbeiten von Georg Herold sowie Daniel Spoerri vorgestellt. Ausgesucht wurden dabei Arbeiten, „die Kinder besonders faszinieren“, so Tomaszewski. Dabei sind die Werke völlig unterschiedlich. Einige Werke aus der Sammlung des Hauses wurden sogar speziell für die Audioführung wieder aufgehängt. Dazu gehört etwa das Foto von Andreas Gursky „Die Toten Hosen“ – aufgenommen bei einem Konzert der deutschen Band.

Die Audioführungen für Kinder können im Internet auf www.rabenkultur.de kostenlos downgeloaded werden. Als Audioguides können sie zudem im Museum Ludwig für eine Gebühr von 1,50 Euro ausgeliehen werden. Insgesamt dauert die akustische Führung etwa 45 Minuten und führt durch alle Geschosse des Hauses.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung