„Wir wollen ihm so weit wie möglich freie Hand geben“
Kasper König wird bis zum 30. November 2012 Direktor des Museums Ludwig bleiben. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichnete er heute zusammen mit Oberbürgermeister Jürgen Roters. Der zeigte sich hoch erfreut über die Entscheidung Königs, Köln weitere zwei Jahre erhalten zu bleiben. „Es war ein faires Miteinander beim Aushandeln der Konditionen“, betonte Roters. „Wir wollen ihm so weit wie möglich freie Hand zur Verwirklichung seiner Projekte geben“, erklärte Kölns Oberbürgermeister weiter. Auch Kulturdezernent Georg Quander war über die Vertragsverlängerung sichtlich erleichtert, nicht zuletzt weil sie ihm bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger ein wenig mehr Zeit verschafft. „Kasper König hat diesem Haus in den neun Jahren seiner Leitung eine internationale Reputation verschafft“, so Quander.

Teil des neuen Vertrages ist unter anderem die Festlegung, dass die von vielen lang erwartete Ausstellung kuratiert von König selbst spätestens 2012 geben wird. Genauere Informationen ließ sich der Museumsdirektor zu seiner Schau heute jedoch noch nicht entlocken, da die Finanzierung des Projektes derzeit noch nicht gesichert ist. Nur so viel verriet König: Es soll eine in der Tradition des Hauses programmatische Ausstellung werden, die den Betrachter plötzlich erwischen soll, „als hätte er einen Schlag mit einem Baseballschläger bekommen“.

Publikumsmagnete und neue Wege für die Kunst
Kasper König selbst betonte, er wolle die nächsten zwei Jahre dafür nutzen, „um das Haus in die Zukunft zu führen“, so der Museumsdirektor. Dabei wolle er auf sein bewährtes Konzept setzen. Das sieht eine Mischung aus Ausstellungen vor, von denen einige publikumswirksam möglichst viele Besucher ins Museum locke sollen, während andere vielleicht weniger Besucher anziehen werden, dafür aber den Ruf des Museums in der Kunstwelt aufwerten sollen. In den kommenden zwei Jahren hat König neben seiner Ausstellung bereits eine ganze Reihe anderer Schauen geplant. So wird es in diesem Jahr etwa die Ausstellung „Bilder in Bewegung“ (29. Mai bis 31. Oktober 2010) geben, die Videos, Filme und Installationen von modernen Künstlern präsentieren wird. Daneben wird es eine Reihe von Schauen geben, in denen fünf Privatsammler – darunter auch Museumsdirektor Kasper König – Werke aus ihren Sammlungen zeigen. Als großen Publikumsmagneten 2010 schätzt König die Schau mit Werken von Roy Lichtenstein voraus, die vom 2. Juli bis zum 3. Oktober zu sehen sein wird.

Weitere Highlights der nächsten zwei Jahre: Eine Ausstellung über Andy Warhol sowie eine Schau mit eher unbekannten, grafischen Arbeiten von Edvard Munch. Zudem will das Haus 2012 Werke des Künstlers und Ingenieurs Alexander Calder ausstellen. Dabei soll sich die Schau über die Räume des Hauses hinaus ausdehnen und Arbeiten etwa auch auf der Domplatte und im Hauptbahnhof präsentieren.

Kontinuität und Planungssicherheit
Im Vertrag, so betonte König, habe er keine persönlichen Sonderkonditionen verlangt, sondern nur auf Festlegungen zum Erhalt des Status Quo bestanden. So gelte die Präambel, die bereits in seinem ersten Vertrag ausgehandelt worden sei, auch heute noch: Das Museum Ludwig zu einem Ort der Kunst mit internationalem Rang zu entwickeln sowie die Schätze der Sammlung zu bewahren und zu erneuern. So enthält der Vertrag nun etwa die Festsetzung, dass die Stiftung Ludwig jährlich 500.000 Euro an den Stadtkämmerer überweist. Die Stadt selbst wird 250.000 Euro für Neuanschaffungen dazu geben. Für weitere Ankäufe gilt folgende Regelung: Jeder Euro, den die Stiftung Ludwig an den Stadtkämmerer überweist , wird von der Stadt Köln bis zu einer Höhe von einer Millionen Euro verdoppelt wird.

Der Ausstellungsetat wurde im Vertrag auf zunächst 250.000 Euro festgelegt. „Das dient natürlich nur als Basis, um weitere Mittel dazu zu gewinnen“, so König. Er selbst forderte für das Museum, eine Finanzierung seitens der Stadt, die dem Haus Planungssicherheit und Kontinuität verschaffen soll. Denn nur dann könne das Museum Ludwig seinen internationalen Rang behalten.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung