Das neue Info- und Aufsichts-Team des Kölnischen Stadtmuseums: S. Müller, C. Klöckner, M. Azerar, R. Wissing, L.Ulbrich, hintere Reihe, H. Reuber, A.Srikiow, S. Hinrichs, Ch. Feld und J. Schinkel, vordere Reihe. (v.l.n.r.)

Städtische Arbeitsplätze geschaffen
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt Museumsdirektor Dr. Schäffke mit der Idee, die zwar nicht ganz neu, aber für die städtischen Museen dennoch Pilotfunktion hat. Acht Studenten hat man in den letzten Wochen geschult – immerhin 150 hatten sich beworben – die ab 1. Juni von der Stadt Köln auf 400,00 Euro Basis eingestellt wurden. Viel Lesen mussten die jungen Damen und Herren, sich in Sicherheitsfragen für die Exponate, aber auch in Service-Orientierung schulen lassen. Die Stellen konnten trotz Einstellungsstopp bei der Stadt Köln eingerichtet werden, da Sachmittel in Personalmittel umgewidmet wurden. Denn vorher musste ein externes Sicherheitsunternehmen beschäftigt werden. Sogar eine halbe Stelle für die Organisation und für Marketing konnte so eingerichtet werden, die Elisabeth Bruckchen einnimmt. Der Personalrat stimmte dieser innovativen Idee zu. Für das Museum eine klassische Win-Win-Situation, Verbesserung der Qualität und Reduzierung von Kosten.

Susanne Hinrichs studiert Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik freut sich über den neuen Job und fühlt sich nach ausgiebigem Unterlagenstudium fit für die Fragen der Besucher. Die in Köln geborene und in Rodenkirchen aufgewachsene sympathische junge Frau hat Kölnische Stadtgeschichte schon von klein auf erlebt. Schon mit der Grundschule waren Kölnisches Stadtmuseum oder auch Rote Funken Turm an der Ulrepforte Pflichtprogramm. Auch ihre Mitstreiterin Jennifer Schinkel ist waschechte Kölnerin aus Köln-Porz und studiert Kulturwissenschaft, Politik und Skandinavistik. Die Arbeit ist sehr interessant sagen beide unabhängig voneinander, vor allem viele ältere Kölnerinnen und Kölner erzählen gerne kleine Anekdötchen zu einzelnen Exponaten, da "falle es schon manchmal schwer sich loszueisen", schließlich habe man ja noch andere Aufgaben. Spannend finden die Studenten, dass sie hier erste Berufserfahrungen im Umfeld Museum sammeln können. Übrigens nicht alle Studentinnen und Studenten sind aus Köln und das Sprechen des "kölschen Dialekts" nicht Einstellungsvoraussetzung. 

Besucherbefragung* gibt Anregung zu Verbesserungen
75.985 Menschen besuchten das Kölnische Stadtmuseum und die Kölner Arthotek im Jahr 2006, damit kann das Museum einen neuen Besucherrekord vermelden. Spannend sind auch die Auswertungen der Besucherumfragen, die das Museum regelmäßig seit 1996 mit einem unabhängigen Wiener Institut durchführt. Befragt wurden zum großen Teil die Individualbesucher, Schulklassen und Reisegruppen blieben aus organisatorischen Gründen ausgeklammert. So sind 38% der Besucher unter 40 Jahren und somit der überwiegende Teil der Besucher über 40 Jahre alt. Das Stadtmuseum wird von den Kölnern besucht, 39% geben an, hier in der Region zu wohnen. Die größte Gruppe sind  Menschen die Urlaub in Köln verbringen,  27% kamen im Rahmen eines Tagesausfluges, 29% waren auf Urlaubsreise und nur verschwindend geringe 4% Besucher bei ihrer Geschäftsreise. Sehr gute Zahlen kann das Museum vebuchen bei den Mehrfachbesuchern, satte 69% waren bis zu sechs Mal letztes Jahr im Kölnischen Stadtmuseum, aber auch die Aufenthaltszeit ist gut 97% der Besucher bleiben bis zu drei Stunden im Museum. Viele wollen wiederkommen, fest eingeplant haben einen oder zweiten weiteren Museumsbesuch 71% der Besucher.

Aber die Umfrage zeigt auch Probleme, da ist die architektionische Situation, die sich mit dem Neubau auf dem Parkplatz des Regierungspräsidiums verbessern wird, der Wunsch nach Gastronomie der Besucher, die sich bei diesen spezifischen Fragen ergeben. Museums-Sprecherin Elisabeth Bruckchen spricht von positiven Erfahrungen mit der Umfrage, vor allem bei vielen Qualitätsverbesserungen im Detail sei die Studie hilfreich und ein wichtiger Hinweis für die geplanten Neukonzeptionen. Die Statistik zeige auch, dass das Museum verstärkt von Männern besucht wird. Hier will man jetzt vermehrt auch Frauen ansprechen und neue Zielgruppen erschließen. Das man auf dem richtigen Weg ist, zeigen auch die Zahlen die Dr. Schäffke nannte, das Museum konnte in den letzten 10 Jahren seine Besucherzahlen von 40.000 auf über 70.000 steigern. Die sympathischen und freundlichen Studenten werden sicher zur Attraktivierung des Museums nachhaltig beitragen.

* Zeitraum der Befragung: 1.6.2006 bis 1.3.2007

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung