Affen zur Zwischenmiete in die Vogliere
„Für die Affen ist es schon Stress, aber sie kommen damit klar“, sagt Tierpflegerin Susanne Schmitz. Die Affen müssen in den nächsten Tagen aus ihrem Südamerikahaus im Kölner Zoo ausziehen. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1899 wird kernsaniert. Bis die Arbeiten dazu beendet sind, werden die Brüllaffen, Weißkopfsakis, Gelbbrustkappuziner, Krallenaffen und Felsenmeerschweinchen solange zur Zwischenmiete in der Papageienvogliere untergebracht. Sieben von ihnen sind bereits dort. Grund für die Kernsanierung ist, dass die Bodenfläche in der Stärke ein wenig nachgelassen habe. 2010 sollen die insgesamt 56 Tiere wieder zurückziehen. Dann ist geplant, das Haus um einen Querschnitt aus der südamerikanischen Fauna zu erweitern.

Christopher Landsberg, Kaufmännischer Direktor des Kölner Zoos, eröffnete heute den Besucherweg. Im Hintergrund die Vogliere, in der die Affen vorübergehend untergebracht werden.

Neuer Besucherweg führt an Tapiren und Tigern vorbei
Darüber hinaus gibt es ab heute einen neuen Besucherweg, der entlang des Tapirhauses, an der Vogliere und am Tigergehege vorbeiführt. „Damit verbinden wir den asiatischen Teil, denn der Zoo ist nach Kontinenten aufgeteilt“, sagt Christopher Landsberg, Kaufmännischer Direktor. Gemalte Tiger und Bäume schmücken eine bogenförmige Wand, die sich an einer Begrenzungswand des Tigergeheges befindet. Unterhalb des Bogens ist eine Glasfläche, die einen Blick auf die Raubtiere aus Sibirien ermöglicht. „Wir hoffen, dass die Tiger sich hier sonnen“, sagt Landsberg.

Mehr Besucher in 2007 
Neben dem neuen Besucherweg freut sich der Kölner Zoo über gestiegene Besucherzahlen im vergangenen Jahr. „2007 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Zoos“, berichtet Christopher Landsberg. Insgesamt kamen 1,6 Millionen Besucher in den Tierpark „Das ist ein Plus von vier Prozent.“ Besonders gefragt waren Jahreskarten mit 30.616 verkauften Exemplaren. Innerhalb von drei Jahren konnte dieser Wert verdoppelt werden (2005: 15.841). Zehn Millionen Euro nahm der Zoo Köln allein über den Ticketverkauf ein, weitere rund zwei Millionen Euro kamen durch Spenden, Mieten und Pachten zusammen. Außerdem erhielt der Zoo 4,6 Millionen Euro an Zuschüssen von der Stadt Köln. „Darauf sind wir schon angewiesen“, meint Landsberg. Des Weiteren nahm der Zoo vier Prozent mehr Umsatz ein. So lag der Zoo 2007 bei rund zehn Millionen Euro, 2006 bei rund 9,8 Millionen Euro. An Jahresüberschüssen konnte der Zoo 2007 rund zwei Millionen Euro einstreichen, im Jahr zuvor waren es rund 1,3 Millionen Euro.


Die bemalte Wand vor dem Tigergehege, an dem der neue Besucherweg entlang führt.

Große Investitionen stehen bevor
Auf der Kostenseite machte das Personal mit 671.900 den größten Posten aus, gefolgt von Punkten wie Sanierungen, Energie und Futter. Die Gesamtausgaben des Kölner Zoos betrugen im vorigen Jahr 14 Millionen Euro. „Das heißt, wir müssen jeden Tag 38.000 Euro erwirtschaften, um auf dieses Ergebnis zu kommen“, rechnet Landsberg vor. Die Finanzkrise habe indes keinen Einfluss auf die Zoo AG. „Als gemeinnützige AG dürften wir gar keine Anlagen in den betreffenden Bereichen haben“, erklärt Landsberg. Anstehende Investitionen sind etwa das Hippodom mit afrikanischer Flusslandschaft (report-k.de berichtete >>>) und eine neue Seehundanlage, für die jeweils elf Millionen Euro veranschlagt werden. Hinzu kommt ein neuer Nebeneingang mit umgestalteter Gastronomie.

Besucherrückgang für 2008 erwartet
Für dieses Jahr erwartet der Kaufmännische Direktor des Zoos mit etwa zehn Prozent weniger Besuchern. Landsberg begründet dies mit schlechtem Wetter zu Ostern sowie in den Sommer- und Herbstferien. Die Neugestaltungen sollen 2010 abschlossen werden. „Das ist das magische Jahr — dann feiert der Zoo nämlich seinen 150. Geburtstag.“

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung