Für die Lichterscheinungen ist der Saturnmond Enceladus verantwortlich: Dort stoßen Geysire am Südpol des Mondes Wasserdampfwolken aus. Das Gas stört das Saturnmagnetfeld und treibt elektrische Ströme, die sich entlang des Magnetfelds bis zu den Polen des Riesenplaneten fortsetzen. Dort erzeugen die Ströme einen Leuchtpunkt, der nun zum ersten mal von den Kameras des Forschungssatelliten Cassini nachgewiesen wurde. Die Beobachtungen sind in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature veröffentlicht.

Im Prinzip sind die Gaswolke und das Magnetfeld des Saturn nichts anderes als ein gigantischer Generator: Ein magnetisches Feld dreht sich um einen elektrisch leitfähigen Stoff. Durch den elektrischen Strom, der dabei erzeugt wird, bewegen sich Elektronen entlang der Magnetfeldlinien zum Saturn hin und regnen auf die Saturnatmosphäre herab. Dort wo die Elektronen auf die Atmosphäre von Saturn treffen, regen sie die Teilchen der Atmosphäre zum Leuchten an. „Das ist vergleichbar mit einem alten Röhrenfernseher. Dort laufen die Elektronen auch entlang des Magnetfeldes der Röhre und wo sie auf den Bildschirm treffen, regen sie diesen zum Leuchten an“, erklärt der Kölner Professor Joachim Saur. Bislang war das Phänomen nur von anderen Himmelskörpern bekannt – etwa zwischen Mon Io und Jupiter.

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