27 Kölner Wohnungen im Visier
Seit April 2010 ermittelte die Kölner Polizei gegen einen lokalen Drogenring, den überwiegend Albaner und Deutsche hier aufgebaut hatten. Die Bande soll über Jahre mit Kokain gehandelt haben, das aus den Niederlanden nach Deutschland geschmuggelt wurde. Kriminaldirektor Becker aus Köln schätzt, dass die Bande Kokain im zweistelligen Kilogrammbereich geschmuggelt hat. Heute Morgen durchsuchte die Polizei nun zeitgleich 17 Wohnungen im rechtsrheinischen Köln und eine in Düsseldorf. Dabei wurden vier Männer festgenommen. In vier Wohnungen wurden Spezialeinsatzkräfte eingesetzt, da die Polizei befürchtete, die Bande könnte bewaffnet sein. In einer Gaststätte wurden tatsächlich scharfe Schusswaffen sichergestellt. Bei dem Versuch, sich Zutritt zu der Wohnung in Düsseldorf zu verschaffen, wurde eine Frau leicht verletzt. In einer Wohnung in Köln musste die Mutter eines Festgenommenen in Folge der Aufregung ärztlich versorgt werden. Bei mehreren Wohnungen entstanden beim Eindringen Beschädigungen an den Türen.

45.000 Euro im Gefrierfach
Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei insgesamt mehrere Hundert Gramm Kokain und Bargeld sicher. So wurden in einer Wohnung in einem Gefrierfach 45.000 Euro Bargeld gefunden, in einer weiteren Wohnung beschlagnahmte die Polizei 200 Gramm Kokain. Bereits im Vorfeld der heutigen Durchsuchungsaktion war Mitte Dezember 2010 ein 36-jähriger Kurier der Bande bei seiner Einreise ins Bundesgebiet mit rund zwei Kilogramm Kokain angetroffen und festgenommen worden. Am vergangenen Montag waren bereits fünf Wohnungen durchsucht worden. Dabei wurden 700 Gramm Kokain, 65.000 Euro Bargeld sowie eine scharfe Schusswaffe und gefälschte Ausweise aufgefunden und sichergestellt. Ein Mann wurde festgenommen.

Die vier festgenommenen Männer, die größtenteils bereits wegen Kokainhandels vorbestraft sind, müssen zum Teil mit empfindlichen Freiheitsstrafen rechnen.

[cs, ots, Foto: N.H.]