Schon jetzt lässt sich die Gestalt der neuen Moschee in Köln-Ehrenfeld gut erkennen. Es wird ein gläserner, transparenter Bau, der auch inhaltlich für Offenheit und Integration stehen will. Anders als die meisten Moscheen in Deutschland ist das Gebäude in Köln von einer modernen Architektur geprägt. Auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters zeigte sich beim heutigen Richtfest von der Architektur beeindruckt.  „Wenn Muslime in Deutschland große oder repräsentative Moscheen errichten, dann ist das ein Zeichen von Normalität; es steht für ihre Hinwendung zu ihrer neuen Heimat“, betonte Roters. Die Moschee sei daher kein Zeichen der Abgrenzung, sondern gerade der Integration. Die Moschee „bekundet gleichermaßen, dass Köln seine Vielfalt schätzt und dass die Muslime sich hier zu Hause fühlen“, so Roters.


Foto: Der Rohbau der Moschee in Ehrenfeld


Foto:
Imam Mustafa Keskin beim Verlesen der Bakara Sure


„Es gibt nur diese eine Welt, die müssen wir miteinander teilen“
 Neben Kölns Oberbürgermeister waren heute einige Vertreter der Kölner Politik und Gesellschaft sowie zahlreiche Mitglieder der DITIB Köln bei dem Richtfest vertreten. Das gesamte Richtfest wurde daher mehrsprachig durchgeführt. So wurde etwa auch das Verlesen der Bakara Sure durch Imam Mustafa Keskin ins Deutsche übersetzt. Auch die Fürbitte hielt Saban Kondi, Religionsbeauftragter in Ehrenfeld in beiden Sprachen. „Es gibt nur diese eine Welt, die müssen wir miteinander teilen“, betonte Kondi. So stellten sich auch die Gäste mit dem Fest im Rohbau gemeinsam den Demonstranten vor der Moschee entgegen. Dort protestierten einige wenige Anhänger der als rechtsextrem geltenden Bürgerbewegung „Pro Köln“ mit Plakaten gegen die Moschee. Zahlenmäßig waren sie ihren Gegendemonstranten deutlich unterlegen. So waren heute trotz der Kälte viele Kölner gekommen, um zu zeigen: Köln ist bunt.


Foto: Einige wenige Anhänger der als rechtsextrem geltenden Bürgerbewegung "Pro Köln" protestierten heute vor der Moschee


Foto: Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters beim heutigen Richtfest


Stimmen zum Richtfest und der Moschee
Jürgen Roters, Kölns Oberbürgermeister: „Die Moschee ist kein Symbol der Ausgrenzung, sondern der Integration. Wer hier in Deutschland, in Köln baut, hat hier ein neues Zuhause gefunden, ein Zuhause, in dem er wohnen, arbeiten und seiner Religion nachgehen möchte.“

Mustafa Kemal Basa, türkischer Generalkonsul in Köln: „Es ist ein wunderschöner Bau. Das heutige Richtfest in ein wichtiger Schritt für die Gemeinde, Köln und ganz Deutschland. Wir brauchen gastliche und würdige Moscheen in Köln für die gesamte Gesellschaft.“

Orhan Bilen, Bundesvorstand DITIB: „Die Moschee ist ein Meilenstein für das Miteinander. Sie steht für den Glauben an eine gemeinsame Zukunft, an Brüderlichkeit, Toleranz und Begegnung. Der Bau ist ein Ausdruck des Teilwerdens dieser Gesellschaft. Er ist ebenso wenig wie die Integration eine Einbahnstraße.“

Fritz Schramma, ehemaliger Oberbürgermeister von Köln und Mitglied im Moschee-Beirat: „Heute ist ein wichtiger Tag. Dieser Bau wird künftig nicht nur architektonisch transparent sein, sondern auch inhaltlich für Offenheit stehen. Der Bau ist eine Muster-Moschee für ganz Deutschland, der sich erstmals einer modernen Architektur bedient. Die neue Moschee wird die Integration in Köln voranbringen. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren Touristen zur Moschee reisen werden.“

Josef Wirges, Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld: „Ich bin sehr glücklich über die neue Moschee. Sie ist beeindruckend und wird inhaltliche Impulse für ein friedliches Miteinander in Ehrenfeld setzen. Sie wird ein Haus der Kulturen und Religionen.“

Henriette Reker, Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt in Köln: „Die Moschee ist beeindruckend. Sie ist hier genau an der richtigen Stelle in Köln. Denn hier öffnet sie sich der Innenstadt. Ich hoffe. Sie wird ein Ort für den Glauben der Kölner Muslime, aber auch eine Begegnungsstätte für alle Kölner.“

Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholiken-Ausschusses und Mitglied im Moschee-Beirat: „Es ist wichtig, dass auch wir Christen heute die Verbundenheit und ein Miteinander zeigen. Wir müssen die Mauern in den Köpfen abreißen. Dieser Bau kann dazu beitragen. Ich hoffe, dass die Moschee zu einer wirklichen Begegnungsstätte wird.“

Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln und Mitglied im Moschee-Beirat: „Es ist toll zu sehen, dass die Moschee an Form gewinnt. Der Bau ist wirklich großartig. Es ist wichtig, eine so wunderbare Moschee in Köln zu haben, damit sich die Muslime im Stadtbild wieder finden können. Schon jetzt lassen auch die Kölner selbst ein großes Interesse an der Moschee erkennen.“

Brigitta von Bülow, Ratsmitglied der Grünen in Köln und Mitglied im Moschee-Beirat: „Es ist toll, wie sich die Moschee nach Ehrenfeld hin öffnet. Beide Seiten sollten das geplante Begegnungszentrum nutzen, um sich kennen zu lernen. Die Ehrenfelder und Kölner sollten der Einladung der DITIB folgen.“

Gudrun Kleinpaß-Börschel, Seniorenvertretung der Stadt Köln und Mitglied im Moschee-Beirat: „In der Anfangsphase gab es manchmal auch Kritik in Köln, teilweise war sie berechtigt. Köln hat jedoch immer gezeigt, dass die Stadt zu ihrer Vielfalt steht. Ich appelliere an die Gemeinde hier in der Moschee: Machen Sie ihre Türen weit auf und lassen Sie alle rein, die sich einem Miteinander der Religionen und Kulturen öffnen wollen.“

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[kp, ah, cs]