Mit Platz drei auf Hawaii hat Andreas Raelert die Ehre der deutschen Triathleten beim berühmten Ironman gerettet und eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Zwar waren der Australier Craig Alexander und die Britin Chrissie Wellington bei der inoffiziellen WM erneut das Maß aller Dinge, doch "Umsteiger" Raelert fühlte sich nach seinem Debüt auf Big Island als bester Rookie ebenfalls wie im Paradies. "Es klingt vielleicht etwas abgedroschen, aber für mich ist ein Traum wahr geworden. Das ist einer der schönsten Tage in meiner Karriere", sagte Raelert nach seinem Husarenstück.

Erst im Vorjahr war der für Buschhütten startende 33-Jährige von der olympischen Distanz auf die Langstrecke gewechselt. Beim Ironman Europe in Frankfurt hatte der zweimalige Olympiateilnehmer als Vierter noch knapp das Podium verpasst, doch ausgerechnet beim härtesten Dreikampf der Welt startete der gebürtige Rostocker so richtig durch.

Raelert: "Kraft für den abschließenden Marathon aufgehoben"
"Ich habe aus meinen Fehlern in Frankfurt gelernt. Diesmal habe ich mir noch Kraft für den abschließenden Marathon aufgehoben", sagte Raelert: "Bislang war Platz sechs bei Olympia 2004 in Athen mein größter Erfolg. Ich mag die beiden Strecken nicht vergleichen, das ist etwas völlig anderes. Aber ich habe meinen Wechsel zum Ironman nicht bereut." Dabei stand sein Start auf Hawaii zunächst unter keinem guten Stern. Bei der Anreise hatte das Flugzeug sieben Stunden Verspätung, zudem hatte Raelert seine Kreditkarte verloren. Doch als er im Ziel auf dem Ali’i Drive erschöpft, aber glücklich die Fäuste ballte, war all das vergessen. Nach einer bravourösen Laufleistung musste er sich nach 3,8km Schwimmen im Pazifischen Ozean, 180km Radfahren und 42,195km Laufen durch die glühenden Lavafelder in 8:24:32 Stunden nur Alexander (8:20:21) und Chris Lieto aus den USA (8:22:56) geschlagen geben.

In Ironman-Europe-Sieger Timo Bracht aus Eberbach auf Platz sechs (8:28:52) und 2005-Gewinner Faris Al-Sultan aus München auf Platz zehn (8:31:44) schafften zwei weitere Deutsche den Sprung unter die "Top Ten". Der zweimalige Hawaii-Sieger Normann Stadler gab auf der Laufstrecke mit Krämpfen auf.

[SID]