Die Ergebnisse der Umfrage des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Köln
Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in der Region Köln gehen mit einer gehörigen Portion Skepsis in das neue Jahr, teilt der Verband in einer Pressemitteilung mit. Dies ergab die Konjunkturumfrage, die der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln jährlich unter seinen Mitgliedern durchführt. „Die Firmen gehen davon aus, dass sie in den kommenden sechs Monaten weiterhin fest im Griff der Wirtschaftskrise bleiben. Denn sieben von zehn unserer Betriebe erwarten, dass ihre Geschäfte gleich schlecht oder sogar noch schlechter laufen als bisher“, erklärte Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Nur jedes fünfte Unternehmen rechnet nach dieser Umfrage im kommenden Jahr mit einer Besserung.

Ein wenig Optimismus zeigt die Bewertung der Auftragsentwicklung. 30 Prozent der M+E-Unternehmen erhoffen sich mehr Aufträge aus dem Ausland, 25 Prozent erwarten steigende Auftragszahlen aus dem Inland. Aber auch hier überwiegen die Pessimisten. Jeweils rund sechs von zehn Unternehmen gehen davon aus, dass die Nachfrage aus dem In- und Aus-land gleich schlecht bleibt oder sich noch schlechter entwickelt. „Besorgniserregend ist die Ertragslage in den Unternehmen“, gab Reß bekannt. „Nicht einmal jedes zehnte ist zufrieden damit, 60 Prozent stufen sie hingegen als „schlecht“ ein.“ Auch der Blick in die Zukunft bietet nur wenig Anlass für Optimismus. Jede dritte Firma hofft auf eine Verbesserung, aber immerhin jede fünfte rechnet mit einer weiteren Verschlechterung.

„Ein Blick auf die Belegschaftsentwicklung zeigt, dass unsere Mitglieder auch in Zeiten der Wirtschaftskrise alles Mögliche unternommen haben, um die Beschäftigten im Unternehmen zu halten“, kommentierte Reß. Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben die Mitarbeiterzahl nicht verändert. „Entlassungen werden nur dann vorgenommen, wenn alle anderen Mittel nicht mehr greifen. Trotz des stärksten Abschwungs seit dem 2. Weltkrieg haben nur 17,3 Prozent unserer Mitglieder die Zahl der Beschäftigten verringert, 5,8 Prozent planen sogar wieder mit Neueinstellungen.“ Die Zeit der Flaute wurde und wird vor allem mit Kurzarbeit überbrückt (56,6 Prozent), Mehrarbeit hingegen ist selten geworden (9,4 Prozent). „Dies zeigt, dass die Entscheidung der Bundesregierung richtig war, die Regeln für die Kurzarbeit – wenn auch beschränkt auf eine Bezugsdauer von maximal 18 Monaten – zu verlängern“, so Reß.

Für die Zukunft sind die M+E-Betriebe auch bezüglich der Ausbildung aufgestellt. 70,6 Pro-zent haben die Zahl der Lehrstellen nicht verändert, 7,8 Prozent wollen sogar mehr Auszubildende einstellen. „Allerdings will auch mehr als jedes fünfte Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze – zumindest vorübergehend – kürzen“, gab Reß bekannt. Angesichts der andauernden Krise ist es nicht verwunderlich, dass die Firmen zurückhaltend bei Investitionen sind. 70 Prozent wollen sie gleich niedrig halten oder kürzen. Allerdings plane so die Umfrage jedes fünfte Unternehmen, die Investitionen zu erhöhen.

[ag; Foto: JUREC/www.pixelio.de]