Klarer Planungsfehler des Kölner Polizeipräsidiums
Zum ersten Mal fanden die Kölner Lichter am neuen Ort statt. Gegenüber des Tanzbrunnens. Im Prinzip die richtige Entscheidung, denn es gibt wirklich mehr Platz. Das Areal zwischen Hohenzollernbrücke und Zoobrücke ist weitläufiger. Allerdings scheint „Planen“ nicht die Stärke von Stadt, Polizei und Veranstalter zu sein. Besonders die Kölner Polizei war mit der Verkehrslenkung völlig überfordert und folgte eher dem Prinzip „Learning by doing“, oder auch gar keinem. Der Veranstalter hatte seine Beschallungsanlagen lediglich bis zur Bastei aufgestellt. Wer hinter der Bastei stand hatte Pech, außer er hatte ein batteriebetriebenes Transistorradio dabei. Vor der Bastei bildete sich demzufolge eine riesige Menschenmenge, die das musiksynchrone Feuerwerk sehen und hören wollte. Bis dorthin, also zum Theodor-Heuss-Ring ließen die völlig überforderten Kölner Polizeibeamten allerdings auf dem Konrad Adenauer Ufer auch den Verkehr Richtung Innenstadt fließen. Ergebnis: Chaos und Nichts ging mehr. Am Theodor-Heuss-Ring selbst, kamen dann auch Rettungswagen nicht mehr durch. Ein klarer und vorhersehbarer Fehler der Führungscrew um Polizeipräsident Steffenhagen, der schon im Vorfeld mit einmal Nachdenken vermeidbar gewesen wäre.

Die Kölner kamen spät – trotz Nieselregen
Lange Zeit sah es so aus, als würden die Kölner Lichter 2009 wesentlich weniger Menschen anlocken, als noch in den Jahren zuvor. Auf beiden Seiten des Rheines waren bis 22 Uhr noch große Lücken am Ufer zu erkennen. Und auch dem, immerhin kostenlosen, Höhnerkonzert lauschten nicht mehr als rund 3.000 Gäste im Kölner Tanzbrunnen. Vielleicht lag es auch an den Temperaturen, die eher herbstlich waren und so überwiegten Kopftuch, Anorak, Ölzeug und Regenschirm. Bei den Getränken und dem Essen war Selbstversorgung angesagt und nicht wenige schleppten Salatschüsseln, Kölsch-Alufässchen, oder Tüten voller Kölsch heran. Für Supermärkte und Kioske sicher ein super Geschäft, ob die Kölner Gastronomie, von den Kölner Lichtern 2009 profitierte bleibt abzuwarten.

12 Stunden vorher einen Platz gesichert
Ein Freundeskreis aus Riehl, Sülz und Wesel hatte sich schon um halb zwölf Uhr morgens die Polposition auf der linken Rheinseite mit vier Bierbänken und zwei Biertischen auf der Plattform hinter der Bastei gesichert. Auf dem Grill brutzelten dann kurz nach 20 Uhr Koteletts und Spieße. Einziger Kritikpunkt der Kölner Lichter Fans, die seit 2002 kein einziges Feuerwerk ausgelassen hatten, dass die Musik nicht auch nach der Bastei zu hören ist. Der Rheinpark war eher dünn besiedelt, nur an der Spitze in Richtung Rheinterrassen knubbelten sich die Feuerwerksbegeisterten. Durch die Biegung die der Rhein an dieser Stelle macht, konnte man aber auch große Teile des Feuerwerkes, aus dem hinteren Bereich des Rheinparks nicht einsehen. Im Rheinpark selbst, standen keine, oder zu wenige Toiletten zur Verfügung, so dass man Wildpinkler en Masse sah. Die auch teilweise rabiat durch Rabatten oder angelegte Beete wanderten.

Schwarze Planen versperren die Sicht
Auf der Zoobrücke gab es keine Möglichkeit die Kölner Lichter zu verfolgen. Schwarz verhängt war die gesamte Brücke und selbst wenn man hoch hüpfte konnte man nur die Spitzen des Doms erkennen. Äußerst gefährlich waren die mitten auf den Radwegen und ungesichert abgestellten Paletten, die dem Transport der Bauzäune dienten für Fahrradfahrer. Auch in der Innenstadt hatte der Veranstalter Bauzäune mit schwarzen Planen aufstellen lassen, die vor allem in der unmittelbaren Umgebung des Feuerwerkes die Sicht, zum Unmut der Besucher komplett versperrten.

Mehr Schiffe als im Jahr zuvor
Schon vor der Durchfahrt der Schiffe, übrigens mehr Schiffe als in den Jahren zuvor, begann in Porz der Reigen der Feuerwerke, gefolgt vom Feuerwerk eines Versicherers an der Zoobrücke und des Feuerwerks an der Mülheimer Brücke. Zumindest vom Land aus, sah es so aus, als seien wesentlich weniger Gäste auf den Schiffen, speziell das „Papstschiff“ machte einen äußerst dünn besiedelten Eindruck. Die Schiffe, vor allem die, die zwischen Zoobrücke und Hohenzollernbrücke Aufstellung nahmen, konnten ihren Gästen einen besseren Blick als in den Vorjahren bieten, versperrten so aber tausenden von Besuchern an Land den Blick auf das Feuerwerk, dass in unmittelbarer Nähe des Wassers stattfand. Auch von Plätzen aus, die in den zuvor veröffentlichten Plänen als idealer Ort ausgewiesen wurden, um das Feuerwerk anzusehen. Das Feuerwerk imponierte durch seine reine Größe, die auch das Kunibertsviertel und die Straßen dort immer wieder taghell erleuchteten und dessen Detonationen die Fensterscheiben erzittern ließen.

Für die Kölner Lichter gibt es an der jetzt neuen Stelle viel Optimierungsbedarf, auch in der Ausnutzung des größeren Flächenpotenzials. Denn durch den Stand des Feuerwerks direkt vor dem Kölner Tanzbrunnen, hat man viel Platz verschenkt. Wäre das Feuerwerk näher an der Bastei, kämen auch die Besucher im hinteren Teil des Rheinparks in den Genuss das Feuerwerk besser zu sehen. Der Veranstalter sollte darüber nachdenken die Musik auch nach der Bastei hörbar zu machen. Die Kölner Polizei sollte für 2010 einfach mal 2 Minuten länger nachdenken und das Konrad Adenauer Ufer einfach komplett sperren.

Positives Fazit der Bundespolizei
Auf der Südbrücke wurde ein Mann festgenommen, der Flaschen auf Passanten warf. Im Kölner Hauptbahnhof mussten zwei Personen mit Kreislaufproblemen behandelt werden. Nach Auskunft der Bundespolizei hat das Leitsystem funktioniert und der Deutzer Bahnhof der die Hauptlast der Reisenden zu tragen hatte, musste mehrfach kurz gesperrt werden. Die Bundespolizei verzeichnet drei Straftaten, Widerstand und Beleidigung gegen Polizeibeamte und ein Körperverletzungsdelikt.

Aktualisiert 13:27 Uhr > Ordnungsamt massiv in der Kritik
Massive Kritik wird von den Kölner Bürgerinnen und Bürgern auch am Verhalten des Kölner Ordnungsamtes geäußert. Die Redaktion von Report-k.de erreichten mehrere Leserbriefe vom Verhalten der Kölner Ordnungshüter auf der Poller Wiese. So mussten dort die Gäste der Kölner Lichter ihre Pavillons abbauen und auch noch 35 Euro Ordnungsgeld bezahlen. Die Begründung des Kölner Ordnungsamtes: "Zelten auf der Poller Wiese verboten". Dass es gestern zeitweilig wie aus Kübeln schüttete war den beflissenen Ordnungskräften piepegal. Als die Besucher dem nachkamen und ihre Zelte abgebaut hatten, standen diese im Regen. Aber es sollte noch besser kommen so ein Augenzeuge. Die Menschen hatten ihr Hab und Gut mit der Pavillonplane vor Regen geschützt, auch die mussten Sie noch entfernen. Dafür revanchierte sich das Kölner Ordnungsamt, so ein anderer Augenzeuge in dem man den Bürgersteig der Alfred Schütte Allee in Sheriffmanier mit seinen Motorrädern befuhr und dann auch noch die gesperrte Deutzer Drehbrücke nutzte.

Aktualisiert 14:13 Uhr > Krefeld Sieger beim Stadtachter im Rahmen der Kölner Lichter
Das Team des Crefelder Ruder-Club 1883 gewann – nach zwei zweiten Plätzen in den Jahren 2008 und 2007 – den vom Kölner Ruderverein von 1877 organisierten 79. Stadtachters. Beim Schüler-Vorrennen erzielten die Mannschaften der Schülerruderriege Gesamtschule Köln-Rodenkirchen einen Doppelsieg. Vor der Kulisse der Kölner Lichter verwies das Team vom Crefelder Ruder-Club 1883 die Rhein-Ruhr Pred8oars aus Leverkusen und Essen auf den zweiten Platz. Dahinter folgte die niederländische Renngemeinschaft Delftse Studenten Roivereniging Proteus Erstes / Delftse Studenten Roivereniging Laga. Ebenfalls kräftig in die Riemen legten sich die Ruderer der Bonner Ruder-Gesellschaft (Platz 4), vom Kölner Ruderverein von 1877 (Platz 5), von der Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim Ruhr (Platz 6), vom Neusser Ruderverein (Platz 7), von der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn (Platz (9) und vom Warwick University Boat Club (Platz 9).

Aktualisiert 14:18 Uhr > Rotes Kreuz zieht positive Bilanz zu den Kölner Lichtern
Die insgesamt 294 Ehrenamtler von Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und der Johanniter Unfallhilfe erlebten einen verhältnismäßig ruhigen Einsatz, schreiben die Verantwortlichen des Roten Kreuzes. In den Stunden bis 23 Uhr mussten lediglich 75 Patienten durch die Helferinnen und Helfer vor Ort versorgt werden. Ein Anstieg war erwartungsgemäß während und kurz nach dem Feuerwerk zu verzeichnen. Die Abschlusszahlen lagen am frühen Sonntagmorgen bei insgesamt 158 Hilfeleistungen im Sanitätsdienst im Vergleich zu 176 im Vorjahr. 26 Patienten mussten zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst der Stadt Köln übergeben werden. Sehr erfreulich ist die sehr geringe Zahl von nur 4 Jugendlichen die sich aufgrund zu eines zu hohen Alkoholkonsums in unsere Behandlung begeben mussten. Der Großteil der Einsatzkräfte konnte gegen 2:30 aus dem Einsatz entlassen werden.

[ag; ots]