Köln | In der Kunst- und Museumsbibliothek Köln wird heute eine kleine Ausstellung eröffnet, die den Künstlerheften „Eins von Hundert“ gewidmet ist. Seit 25 Jahren gibt es die Sammlung von Originalen, die manchmal unter einem Thema herauskam, aber auch der Kunst freien Lauf ließ. Über 350 Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich bisher. Axel Fabry organisiert die Edition und will mit der 60. Ausgabe Schluss machen, was Elke Purpus, die Leiterin der Kunst- und Museumsbibliothek Köln verhindern will.

Wer das visuelle Denken liebt, der liebt die Zeichnung und meist auch das Künstlerbuch. Nicht nur weil dort Kabinettstückchen möglich sind, wie das Weinglas, das man leeren und von unten füllen kann, wie auf dem Titel einer Ausgabe, sondern weil hier oftmals der kreative Horizont die größtmögliche Ausdehnung erfährt. Jedes Weinglas sieht anders aus, hat aber die gleiche Aussage. Beeindruckend auch das bei den collagierten Arbeiten zwar die gleiche Technik und Material verwandt wird, aber dann die Motivik durch das ausgewählte Stück und dessen grafische Beschaffenheit den Kontext der Arbeit verändert. Etwa wenn Teile einer Plastiktüte auf das Papier genäht werden und diese durch ihre Bedruckung zu wechselnden Bildern führen. Alle künstlerischen Techniken sind vertreten, auch die Fotografie, schon seit der ersten Ausgabe als Eusebius Wirdeier Arbeiten beisteuerte. Fabry erinnert sich, dass aber gerade die Aufnahme von Fotografie in die Edition zu Diskussionen führte.

Wie kam es zur Edition? Fabry erinnert sich, dass die erste Ausgabe im Jahr 1988 durch Stadtrevue Redakteur Rainer Resch und Peter Krabbe ins Leben gerufen wurde. Der brachte die Idee von einer USA Reise mit, als er dort die Edition Art Life sah. Das war ein Heft mit Texten und Kopien. In Köln war man sich aber schnell einig, dass man ein Heft mit Originalen machen wollte. Zunächst erschienen die Hefte vier mal im Jahr, dann wurde die Frequenz und auch der Umfang der teilnehmenden Künstler reduziert. Auch eine Jury aus mehreren Künstlern wählte aus. Fabry ist sich sicher, dass man so auch die Qualität verbessern konnte. In 25 Jahren sind 60 Ausgaben erschienen und vorerst auch die letzte. Die Ausgaben eins bis 12 sind vergriffen und einzelne Editionen ebenfalls. Zu Beginn hat eine Ausgabe 60 DM gekostet heute sind es 150 Euro. Nur zwei Sammler so Fabry seien im Besitz aller Ausgaben. Auch die Kunst- und Museumsbibliothek hat nicht alle Bände in ihren Beständen

„Eins von Hundert – 25 Jahre Kölner Künstleredition“
Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, Lesesaal
Ausstellungsdauer: 16. März bis 13. Mai 2013
Geöffnet Di.-Do. 10-21 Uhr, Fr.-So. 10-18 Uhr, Mo. 14-21 Uhr
Im Museum Ludwig, Bischofsgartenstraße 1

Autor: Andi Goral
Foto: Axel Fabry vor einer der Vitrinen in denen Cover der Edition „Eins von Hundert“