Tiefgarage eigentlich schon beschlossen
Eigentlich ist die Garage unter dem Ebertplatz fast schon beschlossene Sache. Zumindest hat der Stadtentwicklungsauschuss im Jahr 2000 beschlossen, dass die Quartiersgarage Ebertplatz erste Priorität erhält. Noch im Jahr 2000 sollte die Verwaltung einen Wettbewerb zur Neugestaltung erarbeiten. Dazu ist es jedoch bis heute nicht gekommen. Dabei führte die Stadt im Jahr 2002 sogar eine Akzeptanzuntersuchung für eine Quartiersgarage durch. Die zeigte: Am Ebertplatz gibt es einen Bedarf von 160 bis 200 Stellplätzen. Doch erst der Masterplan im Jahr 2008 griff die Idee einer Quartiersgarage wieder auf. Ziel war es hier jedoch vor allem den Ebertplatz mit oder ohne Garage zu verschönern.

Derzeit arbeitet nun die Kölner Stadtverwaltung an einer Ratsvorlage zur Umgestaltung des Platzes. Laut Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln, will die Verwaltung jedoch keine Garage bauen. Diese sei wegen mehrere Abwasserkanälen und der Fernwärmeleitung nicht umsetzbar. Die Kölner FDP will sich jedoch für eine Garage stark machen. Heuet stellte Sterck zusammen mit dem Architekten Norbert Hilden eine Planung für eine Tiefgarage vor. Einen entsprechenden Änderungsantrag will die Fraktion zum gegebenen Zeitpunkt in den Rat einbringen.

154 Stellplätze wären möglich
Die Planungen sehen eine Tiefgarage im Westen des Ebertplatzes vor, dort, wo derzeit die Fußgängerunterführung zwischen der Neusser Straße und dem Eigelstein ist. Diese Unterführung könnte entkernt und in eine Garage umgebaut werden. So könnten hier 83 unterirdische Parkplätze entstehen. Zudem könnten weitere gut 70 Stellplätze entlang des nördlichen Ebertplatzes gebaut werden. In beiden Fällen würden der große Abwassersammelkanal in der Platzmitte und die Fernwärmeleitung im Norden des Platzes von den Baumaßnahmen nicht betroffen. Die einzige Zufahrt zu der Garage befände sich am Hansaring, wo derzeit noch ein Parkstreifen ist. Dadurch gingen 16 oberirdische Parkplätze verloren.

Der Bau der Tiefgarage mit insgesamt 154 Stellplätzen würde laut Sterck etwa drei Millionen Euro kosten. Die Kölner FDP schlägt dabei vor, dass die Verwaltung einen privaten Investor für das Projekt gewinnt. Der könnte eine Millionen Euro Zuschüsse erhalten, die bereits für das Projekt im städtischen „Sonderhaushalt“ aus den Stellplatzablösesummen reserviert seien. Die Stellplätze will die FDP dann zum Teil an Anwohner als Dauerparkplätze oder an Car-Sharing-Unternehmen vermieten. Weitere Stellplätze könnten auf der Nutzung wie in öffentlichen Parkhäusern zur Verfügung gestellt werden.

Ebertplatz als „grüne Oase“
Neben dem Bau der Quartiersgarage schlägt die FDP weitere Maßnahmen zur Umgestaltung des Platzes vor. So wünscht sich Sterck, dass der gesamte Platz auf Straßenniveau angehoben wird und als Grünverbindung zum Theodor-Heuss-Ring verschönert werden solle. „Der Platz könnte eine grüne Oase werden“, so Sterck. Dazu solle die Verwaltung einen Wettbewerb ausrufen. Zudem soll der Brunnen auf dem Platz erhalten und wieder in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus will Sterck eine gradlinige, oberirdische Fußgängerverbindung zwischen Eigelstein und Neusser Straße entlang der ehemaligen Römerstraße schaffen.

Dafür solle die Fußgängerunterführung an der Ostseite des Platzes erhalten werden. „Allerdings muss sie natürlich schöner werden – mit mehr Licht, Farben und Sauberkeit“, betonte Sterck. Zuletzt will die FDP eine direkte Umfahrung des Ebertplatzes auf der Westseite für den Individualverkehr einrichten. Jährlich müssten dort rund eine Millionen Fahrzeuge den U-Turn auf dem Hansaring nutzen. Dabei würde eine direkte Umfahrung laut Sterck rund 88 Tonnen CO2 einsparen. Damit sei die von ihm vorgeschlagene Verkehrsführung nicht nur auto-, sondern auch umweltfreundlicher.

Am kommenden Samstag, 26. Februar 2011, will die FDP von 11 bis 13 Uhr an einem Infostand für die Planungen werben. Zudem sollen in dieser Woche Gespräche mit den Grünen und der SPD geführt werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung