In der „Kölner Elf“ steckt viel Herzblut, dass merkt man den beiden Machern Lydia Schneider-Benjamin und Christian Bechmann an. Vier Jahre lang fand die „Kölner Elf“ in den vier städtischen und neun von freien Trägern getragenen Häusern statt. Jetzt im fünften Jahr feiert man gemeinsam im Kölner Tanzbrunnen. Auch wenn man sorgenvoll in die Zukunft blickt. Denn auch bei den Bürgerhäusern geht die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht spurlos vorbei. Die Bürger haben weniger Geld zur Verfügung und sparen natürlich auch bei den Ausgaben für die Freizeit und die Hobbies. Daher sei es gerade jetzt so wichtig, so Walter Schulz, der Leiter des Bürgerzentrums Nippes/Altenberger Hof, dass die Stadt ihrerseits mit einer Mittelkürzung diesen Trend verstärke. Schulz nannte auch konkrete Ziele. Keines der 13 Häuser darf der Krise zum Opfer fallen, denn alle Häuser haben für ihre Veedel einen besonderen Wert, gerade auch für den sozialen Zusammenhalt. Schulz: „Es müssen 13 sein und 13 bleiben.“ Auch 1980 als die Zentren ins Leben gerufen wurden, war es schwierig und man habe es geschafft die Häuser auf den Weg zu bringen, so Schulz. Dazu sei auch Kreativität gefragt die Menschen wieder mehr in die Häuser zu bringen, denn immerhin erwirtschaften die Bürgerzentren 60 Prozent ihrer Mittel selbst. Vor drei Jahren habe es eine Besucherzählung gegeben, so Christian Bechmann, die ergab, dass 500.000 Menschen die Bürgerzentren in Köln jedes Jahr besuchen.

Ein Tag mit vielfältigem Programm
Drei große Bereiche gibt es beim „Kölner Elf“-Spektakel am 30. Mai am Tanzbrunnen. Auf der Freifläche präsentieren sich die 13 Kölner Bürgerzentren, es gibt viel Information, aber auch jede Menge Mitmachaktionen. Jeder kann auch mitmachen, wenn er einen Stand auf dem Flohmarkt anbietet. Die Flohmarkt-Stände können in den Bürgerzentren Ehrenfeld, Engelshof oder der Mütze in der Berliner Straße gebucht werden. Der laufende Meter kostet 5 Euro.

Jürgen Becker auf der großen Bühne
Auf der großen Bühne geht es um 10:45 Uhr los mit Samba aus Ehrenfeld und der Gruppe „Pimenta Malagueta“. Nach Reden von OB Roters und Dezernentin Bredehorst gibt es gleich das erste Highlight des Tages auf der großen Bühne: Jürgen Becker. Der ist bekennender Bürgerzentrums-Fan und wirkte an der Gründung des Widdersdorfer Jugendzentrum mit, als er mit seinen Eltern von Zollstock in den Kölner Nordwesten zog. Auch heute noch unterstützt Becker das Zentrum und spielt dort gratis für den guten Zweck. Für die Politik hat Becker auch gleich einen guten Rat, wo man für die Bürgerzentren sparen könnte: „Abschaffung der Pendlerpauschale und so einen Stuss“. Der Circus Düxereli und Wilmas Pänz treten auf, bevor die Voice Factory mit „Monas Spielzeugwelt“ die schönsten Disneysongs neu interpretiert. Um 16 Uhr gibt es eine Modenschau für die „aktive Generation“, gemeint sind damit die 50 + Kölner. Klaus der Geiger, Heinrich Pachl, Escht Kabarett oder Phil Ze Loud, die gerade an einem „Kölner Elf“-Mottosong basteln, spielen auf der großen Bühne in den Abend hinein.

Die Kleine Bühne mit großem Kindertheater
Das Kindertheater „Die Monteure“ spielen „Wo der Pfeffer wächst“. Die Monteure sind ein Tourneetheater, das mittlerweile deutschlandweit unterwegs ist, seine Heimatbühne aber im Bürgerhaus Stollwerck hat. Auch die Kindertanzgruppen des Bürgerhauses stehen auf der Bühne, ebenso wie die Rockstation mit den Vingster Rockbands „Princess of Pop“ und „Lost Shinobi“.

Auf dem Tanzbrunnen-Platz
Neben dem großen Flohmarkt gibt es viel Bewegung und Entspannung für Jung und Alt. Die Boulegruppe Vingst, 200 Brettspiele bringt der Spieleklub Ali Baba aus Nippes mit, der Circus Düxerelli lädt zum Zirkusworkshop oder das Bürgerzentrum Ehrenfeld zum Lach-Club. Auf Matten kann man mit Yoga entspannen oder auf dem Tanzbrunnen zu nationaler und internationaler Tanzmusik schwoofen. Das Instrumentenlabor der PhilharmonieVeedel ist auf dem Platz zu Gange, die Musikalische Früherziehung oder die Improvisationsgruppe Taubenhaucher laden ebenfalls zum mitmachen ein. Natürlich gibt es auch Kinderschmincken und eine Falt- und Malaktion für Kinder. Im Medienzelt, kann man Computerspiele testen, oder einen Film machen und selbst am PC schneiden, die Sozialraumkoordinatoren stellen ihre Gebiete vor und die Mütze hat ein Möbellager mitgebracht.

Das Programm der „Kölner Elf“ 2010, startet schon am Freitag, 28. Mai, unter anderem mit der Jubelfeier 30 Jahre Bütze Ehrenfeld und ist im Netz hier zu finden: www.koelnerelf.de

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