Zur Besiegelung der Partnerschaft zwischen dem Verein Leuchtendes Rheinpanorama und der AVG Köln wurde gestern mit dem Einschalten des Stroms an einer Mülltonne der Startschuss für das Engagement des Kölner Verwertungsunternehmen gelegt. Die nächsten drei Jahre wird das „Wahrzeichen ganz Deutschlands“, so Elfi Scho-Antwerpes, von 220 Strahlern zum Leuchten gebracht, die erst mit der morgendlichen Straßenbeleuchtung wieder erlöschen. Die Energie für die nächtliche Beleuchtung des Doms kommt im Grunde aus den Mülltonnen der Kölner Haushalte: Denn die AVG verbrennt den gesamten Kölner Resthausmüll, Sperrmüllreste sowie Gewerbeabfallreste in der Restmüllverbrennungsanlage Köln. Dabei entstehe Wärme, die in Strom und Dampf umgewandelt wird, erklärte der Sprecher der Geschäftsleitung der AVG Köln Andreas Freund. „Und diese Energie speisen wir in das Netz der RheinEnergie ein.“


Foto: Andreas Freund von der AVG Köln, Bürgermeisterin Elfi Scho-antwerpes, Domprobst Norbert Feldhof und
Bernhard Conin, der Vorsitzende des Vereins leuchtendes Rheinpanorama sorgten gestern für die Stromzufuhr für die 220 Strahler, die den Kölner Dom die nächsten drei Jahre zum Strahlen bringen

„Aus Abfall, den niemand will, wird Energie“
„Wir verbrennen nicht nur Abfall, wir produzieren dabei auch „grünen“, besonders umweltfreundlichen Strom, von dem ein Teil jetzt auch für den Dom ist. Hierbei handelt es sich nicht nur um effizientes Recycling, sondern um einen Upcycling-Prozess: "Aus Abfall, den niemand will, wird Energie“, so Freund. Eine aufwendige Filtertechnik sorge dafür, dass die Luft, die aus dem Abgaskamin entweicht, sauberer ist als die Kölner Stadtluft. Zudem hat der Abfall einen hohen klimaneutralen Anteil aus erneuerbaren Energien, so der AVG Sprecher. Die in der Restmüllverbrennungsanlage erzeugte Energie ersetze außerdem fossile, Klima schädigende Energieträger und erspare der Stadt Köln somit über 100.000 Tonnen Kohlendioxid, erklärte der AVG Sprecher.

„Die Blicke der Menschen nach oben richten“
Domprobst Norbert Feldhof versuchte der Recycling-Idee des aus Müll produzierten Stroms eine symbolische Komponente abzugewinnen: Ihn als Theologen erinnere das Konzept „Licht aus Müll“ unmittelbar an den altgriechischen Mythos vom Phönix aus der Asche. Der Vogel, der nach seinem Tod aus der Asche emporsteigt sei ein christliches Symbol für die Auferstehung und das vorchristliche Bild der Unsterblichkeit. „Der Dom hat die Aufgabe, die Blicke und die Herzen der Menschen nach oben zu errichten.“, so Feldhof. Mit seiner neuen Strahlkraft würde er seiner Funktion der ‚Wegweisung’ nun auch wieder bei Nacht erfüllen können.  

Die nächtlichen Beleuchtung des Doms vervollkommne das Kölner Panaroma, so der Vorsitzende des Vereins leuchtendes Rheinpanorama Bernhard Conin. Nach der künstlichen Illumination der Deutzer Brücke, des Rheinufers, des Altstadt-Panoramas und einiger weiterer Stationen würde ab Anfang nächsten Jahres als Nächstes auch die Mülheimer Brücke beleuchtet werden.

Näheres über die Stromproduktion der AVG in der Restmüllverbrennungsanlage Köln erfahren Sie hier

[il]