Köln | aktualisiert | Am Sonntagvormittag, den 2. November, löste sich ein rund 1,5 Kilogramm schwerer Steinbrocken  vom  Südturm des Kölner Doms und stürzte aus einer Höhe von 39 Metern auf den Roncalliplatz im Bereich zwischen Domladen und Südturm. Dabei kam niemand zu Schaden. Mitarbeiter der Dombauhütte konnten inzwischen die genaue Absturzstelle lokalisieren.

Der Vorfall wurde von einer Musikband beobachtet, die in diesem Bereich gerade mit Filmaufnahmen beschäftigt war. Der Stein aus Drachenfelser Trachyt wiegt über 1,5 kg. Der Südturm stammt in seinem unteren, etwa 58 Meter hohen Bereich noch aus dem 14. Jahrhundert und wurde aus Drachenfelser Trachyt errichtet.

Inzwischen konnte die Stelle des Steinabsturzes lokalisiert werden. Bei dem abgestürzten Stein handle es sich um eine mittelalterliche Lilie aus der Maßwerkrosette eines der Turmfenster, so die Dombauhütte. Die Lilie habe sich entlang der Nut, die zur Aufnahme der Bleifenster dient, aufgespalten, so dass eine Hälfte des Werkstückes in den Uhrenboden, die andere außen auf die sogenannte Papstterasse abgestürzt sei. Die Schadenstelle befindee sich ungefähr in einer Höhe von etwa 39 Metern.

 Da der Riss in der Fensterlaibung und zudem hinter der Verglasung verdeckt lag, hätte er auch bei der 2012 erfolgten „Begehung“ des Bereiches mit einem Steiger oder auf den kürzlich mit Hilfe einer Drohne erstellten Fotografien nicht erkannt werden können, so die Dombauhütte.

Kleinere Steinschläge seien an einem historischen Natursteinbau der Größe des Kölner Doms nie ganz auszuschließen, so die Dombauhütte. Hierzu komme es vor allem bei sehr feuchter oder windiger Witterung, weshalb die Domplatte bei Sturm regelmäßig gesperrt werde. Aber auch plötzliche starke Erwärmung der Steinoberfläche könnten zu Steinabstürzen führen, so die Dombauhütte.

Autor: dd
Foto: Die Südseite des Kölner Doms: Hier stürzte der Stein auf den Roncalliplatz.