Das Symbolbild zeigt eine Wiese im Nebel.

Köln | Die Kreisgruppe Köln des BUND spricht sich gegen das Neubauprojekt Rondorf Nord-West im Kölner Süden auf einer Fläche von 68 Hektar aus. Der Kölner BUND spricht von einer irreversiblen Neuversiegelung wertvoller landwirtschaftlicher Böden und klimaaktiver Flächen und kritisiert vor allem, dass keine Alternativstandorte gesucht wurden.

Die Stadt Köln will in Rondorf Nord-West Baurecht schaffen. Dort soll ein neues Stadtquartier entstehen. Der BUND findet mehrere kritische Punkte in dem Projekt. Zum einen basiere das Projekt auf dem Wohnungsbauprogramm 2015 und setze auf die Errichtung von Einfamilienhäusern. Diese haben einen hohen Energie- und Flächenbedarf moniert der BUND. Zudem vermisst der BUND die Klimaprüfung bei der Ausweisung als Bauland und verweist auf die Entscheidung von Verwaltung und Kommunalpolitik für Köln den Klimanotstand auszurufen.

BUND will Alternativen geprüft wissen

Von einem Skandal spricht der BUND, dass im Bebauungsplanentwurf für Rondorf Nord-West auf die Untersuchung eventueller Alternativstandorte verzichtet werde. Diese gebe es nach Auffassung des BUND durch die Nutzung von Konversionsflächen in Mülheim-Süd für Wohnzwecke, durch die Überbauung versiegelter Parkflächen oder die Errichtung weiterer Geschoss auf vorhandener Bebauung. Auch durch eine andere Wohnraumbewirtschaftung gebe es Potenziale, etwa durch Förderung des Umzuges in kleinere Wohnungen, wenn die großen Wohnungen nicht mehr benötigt werden, weil etwa die Kinder ausgezogen seien.

Der BUND führt auch rechtliche Bedenken ins Feld. Das Bauvorhaben sei mit den Zielen der Landes- und Regionalplanung unvereinbar, da für den nordwestlichen Teil von Rondorf im Regionalplan stehe: „Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung, Grundwasser- und Gewässerschutz sowie Regionaler Grünzug“. Diese regionalen Grünzüge dürften nur dann in Anspruch genommen werden, wenn es keine Alternativen gebe.

Der BUND hat das für das Baugebiet erstellte Klimagutachten von seiner Vertreterin und Metereologin Maria von Schönermark gegenlesen lassen. Dieses Gutachten geht davon aus, dass es keine negativen Klimafolgen durch das Baugebiet für die Kölner Innenstadt geben werde. Schönermark widerspricht: „Die klimaaktiven Flächen stellen ein Wirkungsgefüge aus landwirtschaftlich genutzten Grünflächen und dem Wasserhaushalt dar, das durch  lokale Windsysteme ertüchtigt wird und so wesentlich zur Kühlung, Belüftung und Frischluftversorgung der Stadt Köln beiträgt“.

ag