Im dritten Monat in Folge sank im Oktober die Arbeitslosigkeit in Köln gegenüber dem Vormonat, und zwar um 1.012 Personen oder 1,9 Prozent auf 53.133. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie allerdings weiter an. Sie übertraf den Vorjahreswert um 1.260 oder 2,4 Prozent. Der saisonübliche Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre.

Kurzarbeit stabilisiert Arbeitsmarkt
Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, Situationsbeschreibung ist nüchtern: „Die Entwicklung des Kölner Arbeitsmarktes verläuft günstiger als erwartet. Arbeitsagentur und ARGE fördern weiterhin die Kölner Arbeitslosen in großem Umfang. Sie werden so fit gemacht für den Arbeitsmarkt beziehungsweise bei der Suche einer neuen Arbeit unterstützt. Zusammen mit den Menschen, die sich in einer Förderung befinden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, entlastet das den Arbeitsmarkt nicht unerheblich.“

Zudem, so Welters, sichere das Instrument Kurzarbeit in Köln nach wie vor Beschäftigung und stabilisiere somit den Arbeitsmarkt. „Die Unternehmen wollen ihre Fachkräfte für den Aufschwung sichern. Denn der absehbare demografische Wandel und der sich hieraus ergebende Fachkräftebedarf werfen ihre Schatten voraus. Das wirkt derzeit noch dem Freisetzungsdruck entgegen. Wir können die konjunkturell schwierige Situation zwar nicht vom Arbeitsmarkt fernhalten, aber wir federn durch effiziente Arbeitsmarktpolitik ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ab und verzögern einen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, beschreibt Welters die positiven Seiten der Entwicklung.

Weiterhin Bedarf an Fachkräften
Aber auch in der Krise gebe es einen konstanten Bedarf an Fachkräften. Die Kräftenachfrage insgesamt ist nicht weggebrochen. „6.000 Stellen sind der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also im Kundenzentrum der Arbeitsagentur, macht sich dies auch bemerkbar. Über 19.000 Kölner haben dort ihre Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres durch die Aufnahme einer Arbeit beenden können, gut drei Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des letzten Jahres.“

Prognose: Anstieg der Arbeitslosenzahlen
Die relativ günstige Entwicklung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Auftrags- und Umsatzerwartungen in weiten Bereichen gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert haben und damit der Personalkostendruck weiterhin hoch bleibt. Es ist laut Welters viel zu früh, schon von einer grundlegenden Besserung zu sprechen. „Die negativen Vorzeichen bei den entscheidenden Arbeitsmarktindikatoren sind nicht zu übersehen: Die Kräftenachfrage liegt deutlich unter den Vorjahreswerten. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen unmittelbar nach dem Verlust des Arbeitsplatzes übertrifft in diesem Jahr die der Abmeldungen in Arbeit um nahezu 10.000. Die Zahl der Freisetzungen liegt deutlich über, die der Arbeitsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vorjahreswert. Es ist daher – nicht nur aus saisonalen Gründen – in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen“, so Welters.

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