Für "lauten Jubel" sei es, trotz der vielen positiven Indikatoren des Wirtschaftsaufschwunges noch zu früh, so die Kölner Arbeitgeber. -4,7 Prozent betrug der Rückgang der Wirtschaft im Krisenjahr 2009 und mit 3,6 Prozent Wachstum in 2010 werde man sich erst Ende diesen Jahres wieder dem Niveau vor der Krise angenähert haben. In diesem Kontext senden die Arbeitgeber klare Signale in Richtung Arbeitgeber zum Thema Leiharbeit: „Zeitarbeit ist ein äußerst wichtiges und erfolgreiches Instrument, um Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten den Einstieg in Arbeit zu erleichtern. Wer den Jobmotor Zeitarbeit abwürgt, benachteiligt die Schwächsten am Arbeitsmarkt. Zeitarbeit gehe nachweislich nicht zulasten der Stammbelegschaften. Zwei Drittel der neu eingestellten Zeitarbeitnehmer waren zuvor ohne Beschäftigung. Wer zum jetzigen Zeitpunkt durch neue Regelungen im Bereich Equal Pay der Zeitarbeitsbranche neue Restriktionen auferlegt, gefährdet in Köln unweigerlich Arbeitsplätze.“, so Michael Jäger der Vorsitzender der Kölner Arbeitgeber.

Dem Wirtschaftsstandort Köln schade die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes auf 475 Prozent, da herrscht Einigkeit bei den Arbeitgebern. Jäger appellierte an Oberbürgermeister Jürgen Roters: „Stellen Sie sicher, dass das Thema Gewerbesteuererhöhung baldmöglichst wieder auf die Agenda der Ratsversammlung gesetzt wird und eine erneute Überprüfung, zur Senkung des Hebesatzes, vorgenommen wird.“ Ein weiteres kommunalpolitisches Thema war der Bau des Godorfer Hafens. Jäger: „In zwei Monaten jährt sich der erste Spatenstich zum Bau des Godorfer Hafens bereits zum zweiten Mal. Heute stehen die Planungen wieder ganz am Anfang. Der Godorfer Hafen ist für die weitere wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt nach wie vor unverzichtbar. Die Argumente sind seit vielen Jahren ausgetauscht worden. Es wäre an der Zeit, dass den Worten jetzt endlich Taten folgen.“ An der Haushaltspolitik der rot-grünen Minderheitsregierung im Düsseldorfer Landtag ließ die Kölner Wirtschaft kein gutes Haar. Dass die geplante Neuverschuldung mit 7,1 Milliarden Euro die in der Landesverfassung verankerte Regelobergrenze für die Kreditaufnahme um rund 3 Mrd. Euro überschreitet, nennen die Arbeitgeber "verantwortungslos".

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