Köln | Am 16. Mai 2012 verstarb der ehemalige Oberbürgermeister Norbert Burger im Alter von 79 Jahren. Heute wird er auf dem Friedhof Melaten beerdigt. Mit einer Trauerfeier im Historischen Rathaus und einem Requiem im Kölner Dom verabschiedet sich die Stadt von ihrem Ehrenbürger.

„Norbert Burger war ein Kölner durch und durch. Er war begeistert von den Stärken seiner Stadt, verschwieg aber auch ihre Schwäche nicht“, betonte heute Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters in seiner Ansprache. „Mit ihm verliert Köln eine ihrer herausragenden Führungspersönlichkeiten, ohne die unsere Stadt nicht das geworden wäre, was sie heute ausmacht. Bei all seinen Initiativen und Entscheidungen behielt er immer den Menschen im Blick“, so Roters. Heute Morgen verabschiedete sich Burgers Heimatstadt mit einer offiziellen Trauerfeier im Historischen Rathaus von ihrem Ehrenbürger. In der voll besetzten Piazetta waren neben der Familie auch zahlreiche Weggefährten und Persönlichkeiten Kölns anwesend.

„Er hat die Geschichte von Köln maßgeblich beeinflusst“

Burger selbst wurde 1980 zum Oberbürgermeister von Köln gewählt und übte dieses Amt fast 20 Jahre lang aus. Zudem war er von 1993 bis 1995 Präsident des Deutschen Städtetages und 15 Jahre lang Mitglied des Landtages NRW. In seiner Amtszeit in Köln wurden unter anderem das Domumfeld neu gestaltet und die Philharmonie eröffnet. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit setzte Burger selbst in die Bildung von Städtepartnerschaften und den Austausch zwischen Köln und Israel. Rund 30 Jahre setzte er sich etwa für die Arbeit der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit ein. Für sein Engagement wurde er etwa auch in Bethlehem zum Ehrenbürger ernannt. Auch dafür würdigte heute Dr. Jürgen Wilhelm, persönlicher Freund Burgers und Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, seinen Weggefährten.

Neben Jürgen Roters sprach auch Martin Börschel, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, der Burger 24 Jahre lang angehörte. Zudem würdigte Abdallah Frangi, langjähriger Generaldelegierter der palästinensischen Autonomiegebiete in der Bundesrepublik und heute Berater von Präsident Mahmud Abbas für außenpolitische Angelegenheiten, den Einsatz Burgers. „Er hat die Geschichte von Köln maßgeblich beeinflusst“, sagte Frangi. Dabei sei er trotz seines Einflusses immer auch Mensch geblieben. Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, persönlicher Freund Burgers und Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dankte Burger für seine Empathie in der Versöhnung zwischen Christen und Juden. Dabei habe er auch gegenüber der israelischen Regierung nicht mit Kritik gespart. „Viele werden die klugen und einfühlsamen Ratschläge von Norbert Burger vermissen,. Wir aber haben einen Freund verloren“, sagte Wilhelm.

Letzte Ruhe auf Melaten

Nach der offiziellen Trauerfeier zog die Trauergemeinde über den Roncalliplatz zu dem Kölner Dom, wo zu Ehren von Norbert Burger ein Requiem abgehalten wurde. Die Exequien im Hohen Dom zu Köln wurden von dem stellvertretenden Stadtdechant, Monsignore Rainer Fischer, zelebriert. Die Messe im Dom war für alle Kölner öffentlich. Hiernach wird es um 14 Uhr eine Trauerfeier in der Trauerhalle auf dem Friedhof Melaten geben. Dort werden unter anderem der ehemalige Kölner Messechef Jochen Witt und Markus Rottersbach, Präsident des Festkomitee Kölner Karneval, sprechen. Die Bläck Fööss werden zusammen mit Kindern der Katholischen Hauptschule „Großer Griechenmarkt“ zu Ehren von Burger das Lied „Stammbaum“ singen. Anschließend wird Norbert Burger auf dem Friedhof Melaten beerdigt.

Autor: cs
Foto: Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters würdigte Ehrenbürger Norbert Burger bei der Trauerfeier im Hostorischen Rathaus als „herausragende Führungspersönlichkeit“