Das Kölner Ratsschiff soll auf seine Wirtschaftlichkeit überprüft werden
Oberbürgermeister Fritz Schramma hat den von der HGK AG vorgeschlagenen Verkauf oder die Verschrottung des denkmalgeschützten Ratsschiff „MS Stadt Köln“ gestoppt. Stadtkämmerer Peter Michael Soénius erhielt den Auftrag, gemeinsam mit der HGK AG ein Konzept zu erarbeiten, das Möglichkeiten der Refinanzierung und die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Schiffes beinhaltet. Die HGK betreibt seit 1982 für die Stadt Köln das Schiff.

120.000 Streckenkilometer hat das Ratsschiff in rund 70 Jahren zurückgelegt, hätte also in dieser Zeit – 22.000 Betriebsstunden – dreimal die Erde umrunden können. Seit das Motorschiff (MS) Stadt Köln am 18. Juli 1939 in Dienst gestellt wurde, waren viele hoch-rangige Persönlichkeiten an Bord, darunter die britische Königin Elizabeth II., Konrad Adenauer und Charles de Gaulles. In der jüngeren Vergangenheit wurde und aktuell wird das Ratsschiff insbesondere für Repräsentationsfahrten der Stadt Köln und der HGK AG genutzt sowie für Pressefahrten im Rahmen von Großveranstaltungen. Wäh-rend des Weltjugendtags etwa lag das MS Stadt Köln als schwimmendes Pressezent-rum vor der Koelnmesse. Unternehmen können das historische Schiff für Tagungen, Kongresse und Seminare mieten und Heiratswillige sich an Bord das Ja-Wort geben. Der Kabarettist und Talkmaster Harald Schmidt lud anlässlich des 70. Geburtstags von Herbert Feuerstein zu einem Abendessen auf das schwimmende Denkmal und die Mu-siklegende Michael Jackson nutzte einen Köln-Aufenthalt für eine Abendfahrt an Bord des Ratsschiffs. Für die Internationale Verkehrsausstellung 1940 gebaut, musste auch die Inneneinrichtung des MS Stadt Köln höchsten Ansprüchen genügen. Die Salons verfügen über eine wertvolle Holzvertäfelung und sind mit Chippendale-Mobiliar ausgestattet. Der Teppichboden ist mit dem Kölner Stadtwappen geschmückt.

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Kölner Theaternacht im Heizwerk
Zum dritten Mal verwandeln sich die historischen Gebäude des Heizkraftwerks der RheinEnergie am Zugweg für die Köl-ner Theaternacht in Schauplätze für Stücke, Lesungen und Musik. Bei der diesjährigen Kölner Theaternacht agieren vier Gruppen in drei Gebäuden auf dem Betriebsgelände der Rhein-Energie in der Südstadt. Alle Vorstellungen dauern jeweils eine halbe Stunde. 

Im Maschinenhaus zeigt das movingtheatre mit „Outopia – no-where/somewhere“ um 20.00, 22.00 und 0.00 Uhr ein Programm über notwendige Lebenskonzepte an einem un-definierbaren Ort. Dabei erzeugt eine Scapha, ein zehn Meter langes Saiteninstrument, archaische und orchestrale Klänge. Im Kesselhaus präsentiert das Teatro Garoupa die Sprach-komposition „Ursel“.(21.00, 22.00 und 23.00 Uhr). Der Autor Guy Kretna setzt sich mit dem Thema Tod auseinander und legt besonderen Wert auf Rhythmus und Verdichtungen. Subversiv, subkulturell und subtropisch ist die Lesung „Rock and Read“ mit kurzen, witzigen Geschichten um 20.00 Uhr und 0.00 Uhr im Kesselhaus sowie um 21.00 und 23.00 Uhr im Maschinenhaus.Zu dem Lesespiel „Qohelet – die Reden des Predigers“  lädt die Gruppe c.t. 201 ein. Der alttestamentarische Text handelt u. a. von der Suche nach Weisheit und der vergeblichen Bü-chermacherei. Im Bunker beginnt die Lesung um 20.00, 21.00, 22.00 und 23.00 Uhr.

[nh]