Einladende und modern, transparente Architektur, das neue Herzzentrum an der Kerpenerstrasse.

Innovatives und integriertes Konzept
Mit der Lösung alle in einem Haus und angeschlossene Institute auf dem gleichen Campus, also einem integrierten Konzept, will die Uniklinik Köln als ein Krankenhaus der medizinischen Spitzenversorgung neue Wege gehen und eine noch optimalere Versorgung vihren Patienten bieten. Im neuen Herzzentrum, dessen Neubau im August 2004 begonnen wurde und das jetzt im Oktober 2007 fertig gestellt wurde, gibt es vier Operationssäle und drei Herzkatheterplätze, dazu 24 Intensivbetten, 104 Betten der Normalpflege, 24 der intermediate Care und 24 Plätze der Kinderkardiologie. 82 Menschen arbeiten im ärztlichen Dienst, 155 im Pflege und OP-Dienst, sowie 85 im Patientenservice und in der Kommunikation. Auch die Patientenzahlen aus dem Jahr 2006 sind immens, so wurden 6.177 Patienten stationär behandelt, 7.302 ambulant, 2.916 Herzkatetheruntersuchungen und 1.824 Herzoperationen durchgeführt, 926 Gefäßoperationen, 1.194 Koronarinterventionen und 319 Lungenoperationen.


In dieser Operationslampe ist eine Kamera integriert.

In Köln wird Spitzenmedizin geboten
Vier Kerndisziplinen finden sich im neuen Haus: Die Klinik III für Innere Medizin, der Schwerpunkt Gefäßchirurgie, die Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie und die Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln freut sich über den 55 Millionen Euro teuren Neubau: "Mit dem neuen Herzzentrum haben wir den ersten Schritt der Umsetzung der Masterplanung durchgesetzt. Wir führen zusammengehörige Disziplinen näher zusammen, und lösen teure dezentrale Strukturen mit dem Ziel der optimalen Patientenversorgung auf." Wert legte der Ärztliche Direktor auf die weiterhin gute Zusammenarbeit in der gewachsenen Partnerschaft mit den städtischen Kliniken und den niedergelassenen Ärzten, die von der Spitzenmedizin des neuen Herzzentrums profitieren werden. Neben den reinen Baukosten von 55 Millionen Euro steuerten Bund und Land noch 20 Millionen Euro für den modernen Maschinenpark bei.


Prof. Dr. Joachim Klosterkötter, Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr.Jan Brunkwall, Direktor des Schwerpunktes für Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Konrad Brockmeier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie, Prof. Dr. Thorsten Wahlers, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Prof. Dr. Erland Erdmann, Vorstandssprecher des Herzzentrums Köln und Direktor der Klinik III für Innere Medizin und Prof. Edgar Schömig, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln. (v.l.n.r.)

Das neue Herzzentrum verbessert auch die Lehre
Prof. Dr. Erland Erdmann, der vorstandssprecher des Herzzentrums Köln und Klinikdirektor der Klinik III zeigte auf, dass "Herz und Kreislauferkrankungen in Deutschland mit 50% die Todesursachenstatistik immer noch anführen". Erdmann sieht das die Herausforderungen in einer stetig alternden Gesellschaft wachsen und es daher geboten ist die jungen Ärzte besser im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen auszubilden. Auch dafür seien jetzt die Voraussetzungen geschaffen. Der Chef der Kinderkardiologie Prof. Dr. Konrad Brockmeier sagte: "Am Kölner Herzzentrum können wir nicht nur Kinder mit Herzfehlern behandeln, sondern Patienten mit angeborenen Herzfehlern jeden Alters. Vom flaumhaarigen Neugeborenen bis zum weißhaarigen Greis." Der Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie wies auf die überregionale Bedeutung des Kölner Herzzentrums hin und auf einen weiteren Pluspunkt der Kölner Uniklinik: "Hervorzuheben ist außerdem noch die sehr enge Anbindung an alle Fachdisziplinen der Uniklinik, so dass auch für extrem seltene Fragestellungen und Probleme Antworten gegeben werden können." Wahlers machte auch darauf aufmerksam, dass man durch die moderne und verbesserte Technik, wie zum Beipiel des verbesserten Durchleuchtungsgeräts, jetzt auch in Köln in der Lage sei Herz- und Lungentransplantationen durchzuführen. Der neue Hybrid-Op spiele da auch eine ganz besonders große Rolle. "Die Patienten kommen jetzt nicht mehr zum Spezialisten, sondern der Spezialist kommt zum Patienten.", so Wahlers weiter. Herzinfarktpatienten wurden bisher zunächst im Herzkatheterlabor behandelt um die Engstelle zu öffnen, gelang dies nicht und es musste operiert werden, dann war eine umständliche und zeitraubende Verlagerung der Patienten in einen Operationssaal nötig. Im neuen Kölner Herzzentrum ist dies nicht mehr nötig, der Kardiologe kann zurücktreten und der Chirurg herantreten und operieren. Neben der Zeitersparnis ist diese Option für den Patienten schonender, den er kann am gleichen Platz operiert werden und dies führt letztlich zu mehr Patientensicherheit.

Ärzte sehen jetzt bei den Operationen mehr
Prof. Dr. Jan Brunkwall, Direktor des Schwerpunktes für Gefäßchirurgie sieht auch große Vorteile in den neuen Operationssälen, vor allem durch die verbesserten Geräte im Durchleuchtungsbereich, die den Ärzten bessere Sichtbedingungen garantieren: "Durch die erhöhte Auflösung können wir jetzt zielgenauer Stent-Prothesen* implantieren, weil wir einfach mehr sehen."  (* werden an den Stellen von verengten Gefäßen eingefügt und halten diese offen). Auch der Dekan der medizinischen Fakultät freut sich über die verbesserten Arbeitsbedingungen für praktisch Handelnde, Forschende und Lehrende: "Nachhaltige Exzellenz in der Krankenversorgung und Exzellenz in der Lehre gehen Hand in Hand. Die Absolventen des Kölner Modellstudienganges Humanmedizin sichern so die hohe Versorgungsqualität von morgen." Auch die Nähe zu den Forschungslaboren, in denen unter anderem auch Stammzellforschung betrieben wird, wurde von allen Beteiligten gelobt.

Die medizinische Zukunft liegt in Köln
Alle medizinisch Verantwortlichen sehen durch die jetzt mögliche interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem Haus und der Abkehr von isolierten Medizinischen Bereichen, die Uniklinik Köln als zukunftsweisend an. Prof. Dr. Erdmann geht auch davon aus, dass man mit dem neuen Herzzentrum auch Patienten nicht nur in Köln, sondern in Deutschland und sogar international ansprechen wird: "Das spricht sich rum". Im neuen Herzzentrum rechnet man mit steigenden Patientenzahlen im 20% Bereich. Architektur und Gebäude sind ästhetisch hervorragend gelungen und passen sich gut in die Umgebung der Kerpenerstrasse ein. Innen ist das Gebäude und vor allem der Eingangsbereich opulent gestaltet, hell und freundlich. Die Farben sind warm gewählt, neben transparenten Strukturen aus Glas und Metall, gibt es viel Holz und durchweg eine freundliche Farbgebung. Verläßt man den Operationssaal, so hat man dennoch einen kleinen Kloß im Hals und trotz aller ärztlichen Kunst und Hitech, wünscht man sich selbst nicht auf den OP-Tisch zu müssen.

INFOBOX: Tag der offenen Tür im Herzzentrum Köln
Die Uniklinik Köln lädt alle Interessierten Kölnerinnen und Kölner ein am kommenden Samstag, dem 13. Oktober 2007 sich das neue Herzzentrum anzusehen. Um 10:00 Uhr wird das Haus von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und Stadtsuperintendent Ernst Fey gesegnet. Im Anschluß an die Segnung, werden Prof. Dr. Joachim Klosterkötter, der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und Prof. Dr. Dr. Bergdolt, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität zu Köln sprechen. Ab 12:00 Uhr gibt es einen Erlebnisparcours durch das Gelände mit Quiz, es treten auf der erste Kölner Barbershop Chor, es gibt Aktionen mit der Maus,Kinderschminken, die Klinikclowns KiKK und Show Act Shape. Ab 15:00 Uhr gibt es den Auftritt der Rockgruppe Brings.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung