Oberbürgermeister Jürgen Roters und Sozialdezernentin Marlis Bredehorst haben sich gestern mit dem Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Lutz Lienenkämper, in Köln-Chorweiler getroffen. Alle drei wollten sich gemeinsam ein Bild von der Wohnsituation in den Hochhäusern an der Osloer Straße und der Stockholmer Allee machen. Dabei stellten sie fest, dass in den besichtigten Wohnhäusern schon seit Jahren ein erheblicher Sanierungsstau bestehen, so eine heutige Mitteilung des Oberbürgermeisters. Eingänge, Treppenhäuser, Aufzüge, Flure und Tiefgaragen müssten dringend instandgesetzt und saniert werden. Auch viele Wohnungen hätten zum Teil erhebliche Mängel, weswegen einige Mieter ihre Wohnungen verlassen hätten, die seitdem leer stünden. Die Wohnhäuser aus den 70er Jahren seien derzeit unter Zwangsverwaltung, nachdem der Eigentümer Insolvenz angemeldet habe und ein Insolenzverfahren eröffnet worden sei.

"Nötige Sanierungsmaßnahmen sollten möglichst schnell durchgeführt werden"
Bauminister Lutz Lienenkämper hat die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen zugesagt, die Wohnverhältnisse in den Hochhäusern zu verbessern: „Das Land will im Schulterschluss mit der Stadt Köln ein Modernisierungskonzept entwickeln, um die Wohnanlage an der Osloer Straße und Stockholmer Allee zukunftsfest zu machen und sinnvoll zu ‚entdichten’. Die gerade in Kraft getretene Abrissförderung könnte hier vielleicht für Chorweiler zum Teil genutzt werden. Dringend nötige Sanierungsmaßnahmen sollten möglichst schnell durchgeführt werden.“ Oberbürgermeister Jürgen Roters betonte: „Ich sehe neben den dringend zu bewältigenden Aufgaben der Sanierung und Modernisierung in diesen Wohnhäusern auch große Chancen für Chorweiler. Die Infrastruktur in diesem Stadtteil mit dem nahen Einkaufscenter, den Schulen, dem nahen Grünzug und den Freizeitmöglichkeiten ist verglichen mit anderen großen Wohnanlagen in Deutschland herausragend. Man sieht auch, dass die Menschen in diesem Stadtteil gerne wohnen und leben. Wir müssen allerdings ihren Stadtteil lebenswerter machen und dazu gehört zwingend eine angenehmere Wohnsituation. Die anstehenden Sanierungsmaßnahmen sollten wir mit einem Rückbau der Hochhäuser verbinden. Hier muss auch das Thema Sicherheit berücksichtigt werden. Denn Sicherheit ist ein Stück Menschenwürde, mangelnde Sicherheit beeinträchtigt die Lebensqualität.“

Sozialdezernentin Marlis Bredehorst sieht in der schnellen Beseitigung von Schäden ein gutes Mittel, um auch langfristig die Wohnverhältnisse zu verbessern: „Wer in einer gepflegten Umgebung wohnt, geht auch pfleglicher mit allem um. Diese Erfahrung zeigt sich bei Vandalimus. Werden Schäden umgehend behoben, wird weniger beschädigt. Auch so genannte Angsträume durch enge Eingänge, Durchgänge und Flure müssen durch Umgestaltung oder bessere Beleuchtung beseitigt werden.“ Michael Schleicher, Leiter des städtischen Wohnungsamtes, der ebenfalls an der Besichtigung teilnahm, ergänzt: „Wichtig ist, dass wir den Mieterinnen und Mietern in absehbarer Zeit eine wirkliche Perspektive geben können. Denn Wohnqualität ist Lebensqualität.“

[cs; Foto: Bardewyk.com/ www.pixelio.de]