Ist die Kita bald für alle Kinder Pflicht?
Heute beginnt für die Kinder in Köln das neue Kita- und Schuljahr. Rund 9.600 Pänz werden heute erstmals eine Kindertagesmeinrichtung in der Domstadt besuchen. Dabei ist etwa die Hälfte von ihnen unter drei Jahre alt.  Der Kindergarten heute ist weit mehr als eine Unterbringung der Kinder, während die Eltern arbeiten. Ein Platz im Kindergarten kann die Pänz auch auf ihre Schulzeit vorbereiten. So belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung, dass sich die Chance ein Gymnasium zu besuchen von 36  auf 50 Prozent erhöht, wenn ein Kind vorher eine Kindertageseinrichtung besucht hat. „Vor diesem Hintergrund sollten wir über eine Kindergartenpflicht nachdenken“, betonte Schuldezernentin Agnes Klein.

Insgesamt 27 Prozent der Kölner Kinder unter drei Jahren können einen Platz in einer Kita in Anspruchnehmen. Kölns Schuldezernentin Agnes Klein wertete diese Versorgungsquote als ersten Erfolg. Denn im Jahr 2006/ 2007 hätte gerade einmal für neun Prozent der U3 ein Kitaplatz zur Verfügung gestanden. Bis zum Kitajahr 2013/ 2013 wollte die Stadt eigentlich eine Versorgungsquote von 40 Prozent erreichen. Das hatte der Kölner Stadtrat im Februar 2009 beschlossen. Angesichts der aktuellen Haushaltslage will die Verwaltung nun bis dahin die Plätze lediglich auf 35 Prozent ausbauen.  Für alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren muss die Stadt einen Platz in einer Kindertageseinrichtung bereithalten. Denn jedes Kind ab drei Jahren hat einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz.

Stadt erwartet steigende Schülerzahlen
Für rund 8.700 Erstklässler in Köln beginnt heute außerdem ihre Schulzeit. Das sind knapp 100 weniger als im vorherigen Jahr. Weitere etwa 8.000 Schüler besuchen heute zum ersten Mal eine weiterführende Schule. Davon gehen rund 800 Schüler auf eine Hauptschule (10 Prozent), knapp 2.000 Schüler auf eine Realschule (23 Prozent), fast 1.600 auf eine Gesamtschule (19 Prozent) und etwa 3.900 auf ein Gymnasium (48 Prozent).

In den letzten zwei Jahren lagen die Geburtenzahlen in Köln über 10.000. Die Stadt erwartet daher für die kommenden Schuljahre steigende Schülerzahlen. Für all die neuen Pänz müssen nun Kapazitäten geschaffen werden. Daher wurden als ersten Schritt im Kindergartenjahr 2010/2011 zwölf neue Familienzentren eröffnet.  Diese bieten neben der Kinderbetreuung auch Beratungen und gesundheitliche Angebote. Ab dem Schuljahr 2010/ 2011 führt die Stadt außerdem 14 weitere Schulen als gebundene Ganztagsschulen. Darunter neun Gymnasien und fünf Realschulen. Damit sind nun 50 Prozent der weiterführenden städtischen Schulen im gebundenen Ganztag. Zugleich wurde auch die Zahl der Schüler mit eine Behinderung an Schulen mit integrativem Unterricht um 100 Schüler auf insgesamt 1.097 erhöht.

Die neuen Ganztags-Gymnasien
Kaiserin-Augusta-Schule, Georgsplatz 10, Altstadt-Süd
Gymnasium Thusneldastr. 15-17, Deutz
Schiller-Gymnasium, Nikolausstr. 55, Sülz
Albertus-Magnus-Gymnasium, Ottostr. 87, Neu-Ehrenfeld
Heinrich-Mann-Gymnaisium, Fühlinger Weg 4, Volkhoven/Weiler
Gymnasium Schulstraße 18, Pesch
Maximilian-Kolbe-Gymnasium, Nachtigallenstr. 19-21, Porz-Wahn
Heinrich-Heine-Gymnasium, Hardtgenbuscher Kirchweg 100,
Ostheim
Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium, Kattowitzer Str. 52,
Buchheim

Die neuen Ganztags-Realschulen
Theo-Burauen-Schule, Severinswall 40, Altstadt/Süd
Theodor-Heuss-Schule, Euskirchener Str. 50, Sülz
Henry-Ford-Realschule, Karl-Marx-Allee 3, Seeberg
Wilhelm-Busch-Realschule, Heerstr. 7, Porz-Zündorf
Elly-Heuss-Knapp-Schule, Fürstenbergstr. 26, Mülheim
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Christian Winkler für report-k.de/ Kölns Internetzeitung